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Collector

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Titel: Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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die meisten von ihnen retten. Kris drückte die Kom-Taste. »GI first, haben Sie mitbekommen, was mit Babylon5 geschehen ist?«
    »Ja, haben wir«, bekam er zur Antwort. »Halten Sie trotzdem Funkstille, Kutscher.«
    Kris unterbrach die Verbindung. »Arschloch«, sagte er wieder und dachte an Babylons.
    Den Collies traute Kris alles zu. Ihre Taktik zeugte von der Härte, die sie gegen alle anwandten, die sich zwischen ihre Ziele und ihre Schiffe stellten. Die stets gleichen, harmlosen Worte ihrer lakonischen Botschaften galten schon lange nichts mehr.
    Woher seid ihr gekommen, ihr Mistkerle?
     

Zwischenspiel
    25 Jahre zuvor
     
    Eine folgenreiche Begegnung
     
    ZEIT: 1. Januar 3017 a.D. (Erdzeit)
    SYSTEM: Galloway
    PLANET: Hakup (Besitz: GUSA)
    STADT: Hakup-City, Westatoll
    KOORDINATEN: 51°31'N, O°7'W
     
    Zu spät! Viel zu spät! Die geben alles aus! Anatol ging quer durch das unpersönlich eingerichtete Bankgebäude, an den vielen Wartenden vorbei, direkt zur Auszahlungsstelle. Die Stiefelabsätze knallten auf den Boden. Mein Geld! »Mein Geld!« Er schob die Frau an der Spitze der Schlange zur Seite. »Aus dem Weg!«
    Sie taumelte nach rechts und wurde von dem Mann hinter ihr geistesgegenwärtig aufgefangen, sonst wäre sie gestürzt. Niemand protestierte gegen seinen rüpelhaften Auftritt.
    Der Angestellte musterte ihn und langte mit einer Hand unter den Tresen.
    »Sie sind neu, was?« Anatol wusste, dass er in dem zerschlissenen braunen Mantel, der zerknitterten Hose und dem alten Hemd nicht den besten Eindruck machte. Er unterschied sich kaum von dem Gesocks, das gelegentlich versuchte, die Niederlassung von Hardcastle & Co zu überfallen. Gerade das heutige Datum versprach eine beträchtliche Beute. Er bleckte die von Rissen durchzogenen Zähne. »Ich nehme nur, was mir zusteht.«
    Die vier Soldaten mit den langen, schweren Impact-Schnellfeuergewehren halb im Anschlag rechts und links des Schalters blieben ruhig wie Kriegerdenkmäler. Auf ihrer schwarzgrünen Vollpanzerung prangte das Sternenbanner der Greater United States of America über dem geschwungenen H des staatseigenen Unternehmens.
    »Schauen Sie zu denen, Jungchen. Die kennen mich.« Er trat an das dicke Glas, beugte sich nach vorne und sprach monoton in das Mikro: »Lyssander, Anatol, persönliche Kennnummer: 05/AL/LSP/P3982. Alter: 53 Erdjahre.« Langsam richtete er sich auf und sah den jungen Angestellten ungeduldig an. »Geben Sie es schon ein!«
    Plötzlich hörte Anatol die Geräusche doppelt so laut, dreifach so laut. Das Atmen der Frau hinter ihm, ihr Schlucken ... das Klicken der Tasten, auf die der Angestellte einhämmerte ... das Knirschen der Kevlar-FerroCarbon-Legierung, als einer der Gepanzerten den Kopf zu ihm wandte ...
    Ich bin schon viel zu lange hier drin! Das Licht wurde greller, summte und schmerzte ihn. Jungfrau von Orleans, ich will nicht springen!
    Er presste blinzelnd die Handflächen gegen die Ohren. »Wo bleiben meine Terracoins?«, schrie er panisch. »Gib mir meine Rente, du lahmer Pisser!«
    Der Angestellte sah auf den seitlichen Bildschirm, auf dem Angaben erschienen. »Ich brauche Ihre IC, Sir.« Die Worte dröhnten brüllend wie Triebwerke.
    Anatol musste dazu in die Tasche greifen. Aber dann würde er die Geräusche der Menschen, der Geräte, von allem um ihn herum noch länger ertragen müssen. Der Drang zu fliehen wurde übermächtig, die Aggression wuchs. »Haltet die Schnauze!«, tobte er und drehte sich zu den Wartenden um. »Hört ihr? HALTET DIE SCHNAUZE! Ich nehme jetzt meine Hände weg und muss meine Marke suchen.«
    Die Leute sahen ihn teils verwundert, teils erschrocken an. Einige kannten ihn, und sie wirkten genervt.
    Ihr könnt mich mal! Anatol wandte sich zum Angestellten, forschte einhändig in seinen Kleidern nach dem Ausweis, den anderen Arm reckte er hoch in die Luft. Es sollte die Mahnung an die Menschen sein, nichts zu tun und nichts zu sagen. Wo habe ich sie hingetan? Scheiße, wo ... Er hasste seine eigenen Finger dafür, dass sie so laut waren.
    Endlich fand er die scheckkartengroße Marke im Stiefelschaft und schob sie über den Schaltertresen.
    Der Angestellte nahm sie stumm entgegen, steckte sie stoisch wie ein Butler ins Prüfgerät.
    Anatol stöhnte auf und verschloss seine Ohren erneut mit den Händen. Noch immer nahm er alles viel zu laut wahr, er hätte Amok laufen können. Atmen, Klicken, Reiben, Fiepen, Summen, sogar das Licht machte ein Geräusch! Es trieb ihn an den Rand des

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