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Collector

Collector

Titel: Collector Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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zischend zum Stehen. Die Türen wurden geöffnet, trübes Sonnenlicht fiel herein.
    Theresa schirmte ihre Augen gegen die Helligkeit ab und ging einen Schritt nach vorne. Sie war froh, einen Grund bekommen zu haben, dem Mädchen nichts erwidern zu müssen.
    Ein Collector stand vor ihr, sah in den Container und winkte auffordernd.
    »Folgt mir«, rief sie und sprang ins Freie.
    Sie waren mitten in die Wildnis gebracht worden. Zwei große, geöffnete Frachtcontainer standen abseits der Straße, der Aufschrift auf den Kisten nach zu urteilen enthielten sie Lebensmittelkonserven, Decken und andere Güter aus den Beständen des hiesigen Katastrophenschutzes.
    Nach und nach verließen die Menschen den Behälter und scharten sich ängstlich um die Bishopness. Der bunt gemischten Kleidung nach hatte es Bürger aus allen Schichten erwischt, von arm bis reich.
    Der Collector wartete geduldig, bis alle ausgestiegen waren, schloss die Türen und ging zur Zugmaschine. Er passte nicht in das Führerhaus, wie sie nun sahen, sondern bediente die Armaturen vom Trittbrett aus, das sich unter seinem Gewicht bereits verbogen hatte; dann fuhr er davon.
    »Der Herr der Welten hat euch nicht im Stich gelassen«, sagte Theresa mit einem Lächeln. »Preist ihn, denn er bewahrte eure Leben.«
    »Für was?«, entgegnete ein Mann verächtlich und bitter. Er trug einen verknitterten, grauen Anzug und hatte seinen Aktenkoffer dabei, um seinen Hals baumelte der Kon-Ausweis, der ihn als Exec auswies. Ein Abteilungsleiter bei Russ-Mining. Es sah surreal aus, wie er da stand, umgeben von Wildnis, während er wirkte, als wollte er in die nächste Vorstandssitzung oder ein Meeting oder zu einem Geschäftsessen. »Damit wir ein paar Monate in der Wildnis leben und danach verrecken?«
    »Es ist eine Prüfung für Sie wie für mich«, erwiderte Theresa unerschütterlich und hielt die Waffe locker am ausgestreckten Arm vor dem Körper.
    »Meinen Sie, ja? Ich glaube nicht, dass sie uns zurück in die Stadt lassen. Sie haben uns ausgesondert. Ich für meinen Teil wäre gerne dort geblieben, denn ich habe deutlich gehört, was die Collectors den Menschen sagten: Vitamine, Aufbaupräparate und Impfungen. Gutes Zeug.« Er wischte sich den Dreck vom Anzug. »Fuck. Ich würde sofort mit denen zusammenarbeiten, bei der Gesundheitsvorsorge.« Die anderen Rausgeworfenen schauten ihn stumm an.
    Theresa schüttelte sachte den Kopf; auf seinem Ausweis stand Terence Ominsky. »Sie wären ein Narr, diese Sprüche zu glauben, Terence. Es kann sonst was in den Spritzen sein.«
    Ominsky zeigte die Straße entlang zur Stadt. »Haben Sie jemand in der Stadt sterben sehen? Ich nicht! Und sie waren alle gut gelaunt, das Leben ging weiter. Ich habe von Anfang an gesagt, dass wir mit den Collectors zusammenarbeiten sollen, anstatt sie zu bekämpfen. Sie wollen uns helfen, gesund und stark zu bleiben. Und bei Gott...«
    »Verhöhnen Sie den Herrn nicht. Ich dulde keinen Frevel.«
    Der Exec spie aus, sagte jedoch nichts mehr.
    Die Leute müssen beschäftigt werden. Theresa zeigte auf die Frachtcontainer. »Gehen Sie und schauen Sie nach, was die Fremden Ihnen gelassen haben«, sagte sie laut. »Stellen Sie eine Liste zusammen, teilen Sie die Sachen ein. Ich denke, dass es sich am besten in der Nähe der Gruben leben lässt. Die Gebäude dort sahen so aus, als wären sie nutzbar.«
    »Die Sternennonne hat Recht«, sagte der Exec und ging los. »Ich will möglichst am Leben bleiben, um nach Veljanorsk zurückzukehren. Von mir aus können die Collectors mich mit Injektionen vollpumpen.« Ein Teil der Menschen folgte ihm, die anderen standen unschlüssig und ratlos umher.
    Ralda kam an Theresas Seite. »Bishopness, was ist zu tun?« Sie sah sich um, als erwartete sie einen Angriff aus dem dichten Unterholz.
    »Der Gott der Universen hat mir eine Aufgabe erteilt«, sprach sie lächelnd. »Auf dem Raumhafen wurde es mir klar, als ich die Maschine brennend aus dem Himmel fallen sah: Ich werde das erste Lebewesen sein, das der Obhut der Collectors entkommt. Ich muss der Menschheit berichten, was sie mit uns und den Planeten anstellen. Ich möchte bewirken, dass die Gemeinschaft der Gläubigen sich zu einem neuen Kreuzzug gegen die Bedrohung zusammenfindet, wie sie es in der Vergangenheit schon mehrmals so glorreich getan hat. Terence gehört zu den Verblendeten, und gegen die Zweifler in den eigenen Reihen müssen wir ankämpfen. Mit Worten und Beweisen. Wenn wir, die wahren Gläubigen,

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