Collector
wollte ihren Befugten-Ausweis sehen. Bevor noch jemand auf die Idee käme, bog sie rasch ab.
Das Gebiet um die Tanks herum, von denen zahlreiche kleine und große Rohre abgingen, war mit einem Zaun gesichert. Sie überwand ihn ohne Mühe und näherte sich dem meterhohen Gasspeicher.
Das wird nicht leicht. Sie war keine ausgebildete Saboteurin und hatte im Grunde keine Ahnung, wie sich ihr Gedanke umsetzen ließe.
Theresa wandte sich zum Kontrollgebäude um. Ich könnte einen von ihnen dazu bringen, irgendwas mit dem Druck anzustellen. Aber sicher war sie sich nicht, dass ihr das spontane Unterfangen gelang. Sie brauchte für die weitere Planung und vor allem die Umsetzung unbedingt Ralda. Gerade weil die Deaconess noch keinen Chip in sich trug und sich von den Collectors unbemerkt bewegen konnte.
Sie trat den Rückweg an, vorbei am grinsenden Wachmann, der Magazine mit Fotos nackter Frauen las - und verspürte zu ihrem eigenen Entsetzen eine gewisse Anziehungskraft, die von dem Mann mit dem markanten Gesicht ausging -
Gott, bewahre mich! Sie rannte beinahe an ihm vorbei, um seinem Sexappeal zu entkommen. Eine leise, vollkommen ungewohnte innere Stimme rief ihr zu, zurückzugehen und all die Dinge mit ihm zu tun, die sie vor ihrer Zeit als Mitglied der Church getan hatte. Schöne Dinge, geile Dinge ...
Diese Substanzen sind fürchterlich! Verwirrt lief sie die Straße entlang, bog um die Ecke - und stand vor einer Patrouille der Collectors.
Die Gruppe der Gepanzerten fächerten auseinander und nahmen sie in die Mitte, die Visiere sahen auf sie herab.
Das war kein Zufall. Sie haben mich gezielt ausgesucht. Sie sah von einem zum anderen. Umzingelt. Für eine Flucht war es zu spät. Ihr Plan, der Obhut zu entkommen, war bereits Geschichte geworden. »Was wollt ihr?«
Ein Collie zeigte stadteinwärts, drehte sich um und setzte sich in Bewegung.
Umringt von den falschen Samaritern, blieb Theresa nichts anderes übrig, als zu folgen. Sie marschierten in die Stadt, direkt in das Gebäude des Gouverneurs. Was wollen sie mit mir tun?Mich hinrichten?
Mit dem Lastenaufzug ging es nach oben, in die Etage des Gouverneurs. Die Kabine hielt an, und sie schritten den Korridor entlang, auf das Büro zu.
Lautes Stöhnen warnte Theresa vor: Eine nackte Frau, der verstreuten Kleidung nach eine Sekretärin, lag unter dem Schreibtisch und gab sich einem Mann hin, der den blauen Overall der Reinigungskräfte nur halb ausgezogen hatte.
Dieses Mal fand sie den Anblick der Kopulierenden weniger schlimm.
Ganz im Gegenteil...
Gott! Rasch betete Theresa die ersten Zeilen des Vater Aller, um sich abzulenken. Ich werde den Collectors beweisen, dass mein Wille stärker ist als ihre Drogen!
Sie wurde in das leere Büro geführt und in den Sessel gesetzt. Auf dem Schreibtisch stand das halb umgestürzte Schild Maja Erinawa, Gouverneurin.
Ein Collector schloss die Tür, das Stöhnen der Liebenden endete. Wie Statuen blieben sie im Raum stehen und warteten.
Also tat Theresa das Gleiche. Sie hatte aufgegeben, darüber nachzudenken, warum man sie an diesen Ort gebracht hatte, aber ihr Tod sollte es wohl nicht sein.
Sie öffnete die rechte Schreibtischtür und fand darin gekühlte Getränke. Theresa schob es auf die Drogen in ihrem Blut, dass sie ein Bier wählte und es öffnete. Kalt floss das dunkle Gebräu durch ihre Kehle.
Der Bildschirm vor ihr erwachte. Sie sah auf den spitz zulaufenden Helm eines Collectors, der in die Kamera blickte. Das blinkende Zeichen in der linken oberen Ecke bedeutete, dass die Übertragung stand und sie von dem Ahumanen ebenso gesehen wurde.
»Guten Tag«, sagte eine verzerrte Stimme.
Theresa hob langsam die Augenbrauen. Bei Gott! Es gibt eine Möglichkeit, mit ihnen zu sprechen?
»Mitglied der schützenswerten Rasse Mensch. Die Überprüfung deiner Identität hat ergeben, dass wir dich kennen«, hörte sie aus den Boxen. »Du wurdest aus der Stadt gebracht, weil du dich aufsässig und unangemessen verhalten hast. Anstatt aber in Freude dortzubleiben und nicht denen zur Last zu fallen, die tauglich sind, bist du zurückgekehrt.«
Sie mögen es, gestelzt zu reden. »Es ist meine Aufgabe, den Menschen Trost zu spenden«, gab sie zurück und nahm einen Schluck Bier.
»Trost ist nicht notwendig, Mitglied der schützenswerten Rasse Mensch«, bekam sie umgehend zur Antwort. »Die Mitglieder der schützenswerten Rasse Mensch in Putingrad sind glücklich. Durch unsere Obhut. Hier und in allen anderen
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