Collector’s Pack
art?
14:10:11 Client377
peter adam. er hatte kontakt zur zielperson und zu nikolas.
14:10:57 Client306
wo ist peter adam jetzt?
14:11:23 Client377
vor ort. er ist mir gefolgt. erbitte anweisungen.
14:12:13 Client306
ist er allein?
14:12:29 Client377
positiv.
14:13:06 Client306
nikolas?
14:13:33 Client377
tot. erbitte anweisungen wg. peter adam.
14:14:08 Client306
nicht töten.
14:14:41 Client377
bitte bestätigen: nicht töten?
14:15:17 Client306
nicht töten. ziehen sie sich zurück und konzentrieren sie sich weiter auf die liste.
14:15:52 Client377
und peter adam?
14:16:09 Client306
halten sie sich an meine befehle.
14:16:43 Client377
natürlich. vergebt mir, meister. im lichte mit euch.
/End of conversation/
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7. Juli 2011, Kölner Dom
F ür einen Moment rang Peter nach Luft. Er bemerkte jetzt, dass er keine weiße Krankenhauskleidung mehr trug, sondern einen grauen Anzug und ein dunkelblaues Hemd. Er durchsuchte seine Taschen und stieß auf eine Brieftasche mit vierhundert Euro in bar, einer Kreditkarte auf den Namen Paul DeFries und einem südafrikanischen Diplomatenpass auf den gleichen Namen. Und ein Handy. Der Adressspeicher war leer, aber die Anrufliste zeigte eine italienische Nummer.
Was soll das? Wie zum Teufel bist du hierhergekommen?
Ein weiterer Gedanke kämpfte sich durch die Strudel seiner Verwirrung an die Oberfläche. Peter zog das Handy noch einmal hervor und prüfte das Datum.
7. Juli 2011.
Fünf Tage? Wie hast du fünf Tage übersprungen?
Verwirrt umrundete Peter den Hochaltar und drückte die Nummer aus der Anrufliste.
»Peter?« Marias Stimme. Plötzlich war sie da, in seinem Ohr, in seinem Kopf, in ihm, ganz nah. Maria.
Die Erleichterung, dass alles gut wird.
Die Zuversicht, dass es eine einfache Erklärung gibt.
Die Freude, ihre Stimme zu hören.
»Maria! … Wo bist du?«
Die Stimme am anderen Ende der Leitung zögerte, schien zu spüren, dass etwas schiefgelaufen war. So was von schiefgelaufen.
»Das frag ich dich! Wir waren verabredet. Wo bist du?«
»Im Dom.«
»Um Himmels willen, welcher Dom?« Ihre Stimme jetzt fast panisch.
»Der Kölner Dom. Maria, was ist hier los, ich …«
Aber sie ließ ihn nicht ausreden, sondern schrie ins Telefon.
»Im Kölner Dom? Mein Gott, Peter! Du musst da raus! Sofort!«
»Maria, was …«
Er hörte eine weitere Stimme im Hintergrund. Jemand nahm Maria das Telefon aus der Hand.
»Peter, hören Sie mir gut zu.«
Peter erkannte die kräftige Stimme des ehemaligen Papstes sofort wieder. Die Stimme von Marias Vater. Dem Mann, der ihm die linke Hand abgehakt hatte. Der Mann, der ihm das Leben gerettet hatte. Franz Laurenz.
»Sie müssen den Dom sofort verlassen.«
In diesem Moment spürte er das Beben. Es begann mit einem feinen, kaum spürbaren Vibrieren des Fußbodens, was Peter zunächst nicht verwunderte, denn der Dom lag in unmittelbarer Nähe zum Kölner Hauptbahnhof. Während er mit Laurenz telefonierte und sich dafür ungnädige Blicke einiger Pilger einfing, umrundete Peter den Hochaltar.
»Erst erklären Sie mir, was hier los ist! Ich wache auf einer Bohrinsel mit einer neuen Hand auf, und kurz darauf stehe ich im Kölner Dom. Wie, zum Teufel, komme ich hierher? Was ist passiert? Wie habe ich die Bohrinsel verlassen?«
Offenbar bemerkten jetzt auch andere Kirchenbesucher die Vibrationen, die in rhythmischen Wellen durch das Gebäude drangen. Wie die Vorboten von etwas, das sich pulsierend aus großer Tiefe seinen Weg an die Oberfläche bahnte. Definitiv keine durchfahrenden Züge.
Ein Erdbeben?
»Ich weiß nur, dass Sie vor vier Tagen einen von Nakashimas Hubschraubern gekapert und die Bohrinsel verlassen haben«, erklärte Laurenz am Telefon hastig. »Sie haben kurz danach mit Maria telefoniert. Sie wollten sich in Rom treffen. Das wäre gestern gewesen. Aber dann waren Sie plötzlich wieder abgetaucht.«
»Das erklärt immer noch nicht, warum ich einen Filmriss von fünf Tagen habe«, rief Peter in den Hörer und steuerte auf die Hauptpforte des Doms zu. »Das habe ich doch bestimmt Ihrem Freund Nakashima zu verdanken!«
»Lenken Sie nicht ab, Peter. Nakashima San hat nichts mit Ihrem Verschwinden zu tun.«
Die Vibrationen gingen nun in kräftige Stöße über, die deutlich von unten kamen. Peter hörte eine Frau schreien. Laurenz schien es ebenfalls gehört zu haben.
»Was ist da bei Ihnen los?«
»Keine Ahnung. Fühlt sich an wie ein Erdbeben.«
»Machen Sie, dass Sie da
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