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Columbus war ein Englaender

Columbus war ein Englaender

Titel: Columbus war ein Englaender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fry
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eingeschlossen, reichlich peinlich gewesen wäre, wenn ich die ganze Geschichte vergessen und bei der feierlichen Übergabe nur blöd dagestanden hätte.
    »Kaum zu glauben, daß Sie sich ausgerechnet an den Maulwurf erinnern«, sagte ich zu John Kett, als er mich die Stufen hinauf zu dem Mann führte, der für die Verstärkeranlage zuständig war (jedes Dorf hat einen Mikrofon- und Aufnahmespezialisten). Nachdem man mich mit der Technik vertraut gemacht und mir zweimal gezeigt hatte, wo der Einschaltknopf für das Mikrofon war, fragte ich John Kett, ob er sich auch noch daran erinnern könne, wie ich einmal aus lauter Angst nicht gewagt hatte, ein Blatt mit Prüfungsergebnissen von Miss Meddlar in seiner Klasse abzugeben.
    Er überlegte einen Moment und lächelte verlegen. »Nein«, sagte er, »tut mir leid.«
    In John Ketts Vergangenheit scheint die Sonne und zwitschern die Vögel, während sich in meiner bis in alle Ewigkeit dunkle Gewitterwolken über meinem Haupt zusammenbrauen.
    Während ich dies tippe, liegt auf meinem Schoß eine lakkierte Holztafel, an allen vier Ecken sauber durchbohrt, um sie sich an die Wand zu hängen. Sie war mein Überraschungsgeschenk der Cawston Village School, ihr Dankeschön, daß ich ihr Sommerfest eröffnet hatte.
    In feiner, altenglischer Schrift ist darauf zu lesen:
    Ode an einen Maulwurf
    Kaum war ich hergekommen
    War ich auch schon verpönt
    Doch ward die Zeit
    An diesem Ort
    Von einem Stern gekrönt
    Cawston 89
    Große Sommer-Kirmes

3.
    Im März 1965 verließ ich Cawston Village School und kam als einziger neuer Schüler des Sommersemesters mit einem Monat Verspätung nach Stouts Hill.
    Mittlerweile haben wir September. Samuel Anthony Farlowe Bunce und eine Handvoll andere sind die neuen Fuzzis, während der Stephen Fry, der »Miss, Miss!« rief und sich kichernd mit den Mädchen beim Himmel-und-Hölle-Feld herumtrieb, der Vergangenheit angehört und durch Fry, Fry, S. J., der junge Fry, Fry Minor, Fry, der Jüngere, Fry Secundus, Fry Junior oder, am schlimmsten von allen, Mini-Fry abgelöst wurde.
    Stouts Hill war, wie bereits gesagt, eine Art Pseudoschloß, das mit seinen steinernen Türmen und Zinnen auf einem Hügel thronte, an dessen Fuß im Schutz des Bury das Dörfchen Uley lag.
    Das Schulwappen zierte ein Eisvogel (vielleicht sowohl in Anlehnung an den Schulsee als auch an das besondere Anliegen des Direktors Robert Angus, seinen Schützlingen einen möglichst bunten und schillernden Schulalltag zu bieten). Unter dem Tier verkündete ein Spruchband das Schulmotto, Toiw mellousi – für die Zukunft. Der corpus studenti (wir haben schließlich alle eine klassische Schulbildung genossen) bestand aus knapp einhundert Jungen, die vier Häusern zugeteilt waren: die Eisvögel, die Otter, die Wespen und die Panther. Die Schlafsäle waren nach Bäumen benannt – Ulme, Eiche, Buche, Maulbeerfeige und Zypresse.
    Jeder Löffel Biomalz vor dem Schlafengehen, jede Lebertrankapsel zum Frühstück (später gab es das wohlschmeckendere, mit Süßstoff umhüllte Haliborange), jede Stunde Instrumentalunterricht, Reiten, Segeln, Segelfliegen, Pfadfinderausbildung, Sprecherziehung, Schießen und Fotografie galten als Extras und wurden am Ende des Semesters auf Heller und Pfennig mit dem Schulgeld in Rechnung gestellt.Stouts Hill nahm keine Tagesschüler auf, und die außerordentlich elegante Uniform, zu der ein todschicker Wintermantel mit Fischgrätmuster (im Bildteil dieses Buches auf jenem Foto zu sehen, auf dem mein Bruder ihn zusammen mit einem Äffchen auf seiner Schulter präsentiert), Aertex-Hemden für den Sommer, Clydella-Hemden für den Winter, eine Kappe, eine Kreissäge, ein grauer Anzug für Sonn- und Feiertage, mehrere Sportjacken, Pullover mit V-Ausschnitt, Krawatten, Sporthemden, Sportpullover, Shorts, kurze Hosen in den Schulfarben (die über Zehnjährigen durften auch lange tragen) sowie eine unübersehbare Zahl von Sportsocken, Uniformsocken und zwingend vorgeschriebene elastische Sockenhalter gehörten, alles von den Eltern exklusiv über Daniel Neale’s in Hanover Square zu beziehen, später dann, als Daniel Neale sein Geschäft aufgab, bei Gorringe’s auf der Kensington High Street. Sämtliche Kleidungsstücke waren ordentlich mit dem Namen des Eigentümers zu kennzeichnen – ein glänzendes Geschäft für die Firma Halsabschneider und Söhne, die in jenen Tagen das Monopol auf Namensetiketten besaß. Das zweite unverzichtbare Utensil war natürlich die

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