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Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Titel: Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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seines Dads. »Aber hör mal, sag ihr, sie soll den Boiler im Schlafzimmer mal überprüfen lassen. Machst du das bitte, ja? Das Ding gibt nachts so komische Geräusche von sich.«
    »Bereust du irgendetwas, Dad?«
    »Ich wünschte, wir hätten mehr Kinder gehabt. Eine kleine Tochter wär schön gewesen. Und ich hätte mich besser um meine Zähne kümmern sollen. Aber das sagt wohl jeder.«
    »Wie ist Gott so?«
    »Er sieht ein bisschen aus wie George Raft, erinnerst du dich an den? Ein Yankee-Schauspieler. War wohl ein bisschen vor deiner Zeit, nehm ich an. Na ja.« Er blickte auf seine Uhr. »Sieht so aus, als müssten wir.« Sein Dad erhob sich. »Komm her, mein Sohn …«
    Sie umarmten sich, und Gary sog den Geruch seines Dads ein: Golfschweiß, Old Spice, Regal und der schwache Duft nach Famous Grouse Whisky. Diese Geruchsmischung bewirkte, dass seine Kindheit wie eine Diashow in raschen Bildern vor ihm aufflackerte: ein Wettrennen am Strand von Ardgirvan, ein Fußballspiel im Garten hinterm Haus, er und Lee starren durch ein
Ladenfenster auf Airfix-Modelle, die ihnen ihre Mum dann ungefragt kauft, ein Nachmittag im Kino – ihr Dad lacht wahnsinnig laut über den Film, die Tränen ihrer Mum, als sie den tragbaren Fernseher schrotten, die Speisekarten für Weihnachten, die Mum sie schreiben lässt (»Krabbencocktail … Fisch in weißer Soße … Truthahn mit allen Schikanen«), eine Schneeballschlacht – die Bälle ihres Dads sind hart und kommen angeschossen wie Pistolenkugeln, die gleichen Airfix-Modelle, zusammengebaut am Morgen auf dem Wohnzimmertisch, Samstagabende, an denen sie warten, dass ihr Dad vom Golfen nach Hause kommt – es gibt Steaks mit Zwiebelringen, Pilze und Pommes, ihr Dad singt »My Brother Sylvest’« (»He’s got a row of forty medals on his chest – BIG CHEST!«), und alle lachen, die Ausflüge im Sommer mit dem Wagen, ihre Eltern jung, dunkelhaarig und verliebt, und auf der Rückbank kabbeln er und Lee sich auf den warmen Ledersitzen.
    Gary brach in Tränen aus.
    Sein Dad sagte: »Komm schon. Schscht. Das reicht. Es gibt nur eins, was die Toten dir zu sagen haben.« Und er flüsterte jetzt, dicht an Garys Ohr: »Lebe, mein Sohn. Lebe.«

60
    »TRETEN SIE BITTE ZURüCK. LASSEN SIE DEM JUNGEN LUFT ZUM Atmen.«
    Gary schlug die Augen auf. Gesichter: Robertson, Pauline, Stevie, Lee, Lisa, April, ein paar alte Knaben, die er nicht kannte, und jemand, der ziemliche Ähnlichkeit mit Calvin Linklater besaß. Gary bemerkte, dass er mit dem Rücken im Gras lag, im Schatten einer großen Zuschauertribüne. Er blickte an sich hinab und entdeckte sein blutverschmiertes Hemd. »Oh mein Sohn. O Gott«, sagte jemand. »Geht es dir gut?«
    Er blickte auf. Cathy kniete neben ihm, das Gesicht glänzend von Tränen. »Mum?«
    »Aye, mein Sohn, ich bin’s.« Sie streichelte seine Stirn, wie sie es oft getan hatte, wenn er als kleines Kind krank gewesen war. Ihre Hand und ihre Stimme zitterten. »Ich dachte schon, wir hätten dich verloren. Wie fühlst du dich?«
    »Ich bin …«
    Abgesehen von dem rostigen Blutgeschmack in seiner Kehle fühlte sich Gary, als sei er vom längsten, erholsamsten Schlaf seines Lebens erwacht. Sein Kopf war klar, als hätte man die ganze kochende Limonade abgelassen und durch kühles Wasser ersetzt. Und zum ersten Mal seit langer Zeit machte er die beglückende Erfahrung, dass ihn beim Erwachen keine schmerzhafte Erektion quälte. Er setzte sich benommen auf.
    Jetzt erkannte er auch die beiden alten Knaben wieder – Morton und Daw – irgendwas. Vom R & A. Und in diesem Moment
fiel ihm alles wieder ein: das Turnier. Und der Mann dort war tatsächlich Calvin Linklater.
    »Mr Linklater. Es tut mir so leid …«
    »Hey, kein Grund zur Aufregung. Bleiben Sie einfach noch ein bisschen hier liegen.«
    »Ein Krankenwagen ist bereits unterwegs«, sagte Robertson.
    »Krankenwagen? Aber was ist mit dem Turnier?« »Ich denke, das können wir abschreiben, Kumpel«, meldete sich Stevie zu Wort.
    »Abschreiben? Auf keinen Fall. Komm schon. Hab ich noch ein sauberes Hemd in meiner Tasche?«
    »Ich weiß wirklich nicht, ob wir das zulassen können«, warf Dawkins ein.
    »Was – Sie wollen mich disqualifizieren, nur wegen eines leichten … Nasenblutens?«
    »Ich denke, es war schon ein bisschen mehr als das«, gab Robertson zu bedenken.
    »Wir disqualifizieren Sie auch gar nicht«, fügte Morton hinzu. »Aber unter medizinischem Aspekt betrachtet, und unter den gegebenen Umständen

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