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Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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und holte tief Luft. Mittlerweile waberten Qualmwolken von zwanzig oder dreißig Explosionen hoch. Überall schienen Menschen zu rennen, rennen, rennen, in unterschiedliche Richtungen – was Dex vermuten ließ, die SIM s hätten sie umzingelt. Wieder knatterten Gewehre, und wieder stürzten Touristen in blutigen Nebeln aus zerfetzten und zerrissenen Gliedmaßen zu Boden. Mannomannomann, wo sollte das alles enden?
    Dex wich seitwärts aus und erblickte mindestens zehn SIM s, die auf ihn zu stapften. »Der Tag wird ja immer schöner.« Hinter ihm befand sich ein ausgehöhlter Baum mit einem Eingang, Dex flüchtete sich dort hinein und entdeckte eine Wendeltreppe, die sich nach oben schraubte. Gewehre donnerten, und Kugeln krachten neben Dex’ Kopf in den Türrahmen. Er sprintete die Treppe hoch, Kugeln jaulten ihm hinterher und rissen Holzsplitter los. Er hetzte immer höher und merkte zu seinem Schrecken, dass dies entweder ein Tree-Top-Restaurant oder der Zugang zu einer verfluchten Achterbahn sein musste. Das hat mir gerade noch gefehlt. Eine verdammte Achterbahnfahrt mitten in einem Feuergefecht!
    Draußen gellten Schreie durch das Dorf, wie gehabt . Es erfolgte eine weitere Serie von Explosionen, wie gehabt . Und aus einem Fenster erspähte Dex Robin Hood, der auf eine Gruppe von SIM s zumarschierte, während er in einem gleichmäßigen, steten Strom Pfeile abschoss, wie gehabt . Gewehre feuerten auf die AI, und Robin Hood stürzte zu Boden in einem Gestöber aus verhedderten Gliedmaßen, zerfetztem Fleisch, gestepptem Nylon und Lincolngrün. Noch nicht gehabt.
    »So viel zu seiner Rebellion«, murmelte Dex und blieb an einer besonders engen Windung auf der Treppe stehen. Er spannte die SMKK und wartete. Alsbald erklang das Poltern schwerer Stiefel, und Dex versuchte festzustellen, wie viele SIM s ihn verfolgten – er konnte es nicht mit Sicherheit bestimmen. Auf jeden Fall war es mehr als einer. Und das war zu viel.
    Ein SIM erschien, die mechanischen Augen glitzerten im Sonnenlicht. Als er Dex sah, blieb er so abrupt stehen, dass der SIM hinter ihm gegen ihn prallte. Dex zuckte mit den Achseln und schoss mit der SMKK , was das Zeug hielt. Kugeln kreischten ohrenbetäubend in dem engen Treppenaufgang, und das Gesicht des ersten SIM löste sich ab. Irritiert hob er die Hände, aber die Geste kam viel, viel zu spät. Dex hielt den Abzug durchgedrückt, und als der erste SIM zurücktaumelte, bekam der zweite die Ladung ins Gesicht, dann der dritte, der vierte und der fünfte. Ho-ho-ho, Domino! Dex ließ den Abzug los. Rauch füllte den Treppenschacht. Der Haufen aus SIM -Körpern stellte eine Blockade dar, und das konnte ihm nur nützen. Blut rann die Stufen hinunter. Dex drehte sich um und hastete weiter nach oben, mit grimmiger Miene und in einer Stimmung, die schlechter nicht hätte sein können.
    »Diese Bastarde«, knurrte er und erreichte eine hochgelegene Plattform. Eine kühle Brise überraschte ihn, er schnappte nach Luft und ließ den Blick über den Wald aus Eisen schweifen. So weit er sehen konnte, wogten Bäume.
    Leider war dies kein Tree-Top-Restaurant mit Brücken und Lifts zu anderen Restaurants – wie Dex es in den Broschüren gesehen hatte. O nein. So viel Glück konnte Dex gar nicht haben. Das hier war eine Einbahn-Treppe zum Ausgangspunkt einer gigantischen Achterbahn. Sie dehnte sich vor ihm aus, verschlungen, gekrümmt und riesig, eine einzelne Metallschiene quirlte und wand sich zwischen hohen Baumstämmen und Ästen wie ein einziger dicker grüner Spaghettistrang. Er peilte nach rechts. Da waren Fahrgondeln, aber sie standen. Die gesamte Anlage schien abgeschaltet zu sein – und das bedeutete, dass er hier festsaß. Dex steckte in der Falle.
    »Scheißding«, fluchte er, als er zum Schutzgeländer lief und hinüberkletterte. Mit einem dumpfen Knall trafen seine Stiefel auf das dicke Metallgleis der Achterbahn. Er schaute nach oben und nach vorn und wurde ein bisschen blass, als er in die schier endlose Leere blickte, die sich vor ihm ausdehnte, und die tiefen Abstürze zu beiden Seiten. Ein Blick nach unten zeigte ihm, dass die SIM s sich sammelten wie Insekten um Zucker. Wieder knatterten Gewehre, und Touristen kippten um wie Kegel. Dex hörte Stiefel auf der Treppe, offenbar noch mehr SIM s, die ihn verfolgten. Er musste weg von hier, und zwar möglichst schnell.
    Polternd rannte er über das Achterbahngleis.
    » DER MENSCH MUSS STEHEN BLEIBEN! «
    »Das könnte euch so passen, ihr

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