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Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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Bastard töten, auf der Stelle.
    Das kreischende Geräusch von berstendem Holz füllte Dex’ Kopf, schien die ganze Welt auszufüllen. Als Dex nach oben schaute, stürzte das gesamte Dach des Waldes auf ihn zu, krachte herunter, fünfzehn Meter hohe Bäume zerbrachen und knickten um wie trockener Zunder, wie Stöcke, mit denen Kinder spielten, als etwas in den Wald hineingestapft kam und die Bäume beiseite fegte wie Kegel.
    Einen Moment lang starrte Dex mit offenem Mund auf dieses Schauspiel, blinzelte hektisch, war völlig verstört, während ein Dinozen, locker dreißig Meter groß, durch das violette Licht trampelte. Das Monstrum hob den Kopf und stieß einen gewaltigen, trompetenden Schrei aus, der an das Gebrüll eines Mammuts erinnerte und den Boden erbeben ließ. Es richtete sich auf seinen Hinterbeinen auf, und sein riesiger, gepanzerter, mit Stacheln bestückter Rüssel schwang träge wie ein Pendel hin und her. Die platten Füße, jeder so groß wie ein Haus, sausten herunter und prallten mit derart lautem Donnerkrachen auf dem Boden auf, dass Bäume entwurzelt wurden und Dex ganz einfach nach hinten kippte. Der Rüssel schwenkte in seine Richtung. Dex schluckte krampfhaft und beobachtete die tödlichen, rasiermesserscharfen Stacheln. Diese durchschnitten Baumstämme mit einem krachenden, knallenden, knirschenden Geräusch von gemartertem und splitterndem Holz. Dex machte einen Satz und drückte sich flach in das Heidekraut, während dieses Ungeheuer, das ihm vorkam wie ein Wolkenkratzer , über ihm durch das Gehölz pflügte und weitere hundert Bäume vernichtete.
    Jim verschwand in einer Schneise aus zerschreddertem Holz wie ein Mann, der von Treibsand verschluckt wird.
    Dex sprang hoch und fing an zu rennen. »Heilige Mutter Gottes«, japste er und sprintete, was das Zeug hielt, wobei er in seiner hellen Panik Jim glatt vergaß. Die gigantische Bestie senkte den Kopf, und die winzigen gelben Augen fixierten den rennenden Mann.
    Wieder trompetete der Dinozen, schüttelte den massigen Kopf und setzte ihm mit einem unbeholfenen, plumpen Gang hinterher, der trotzdem ein bisschen schneller war als Dex’ Sprint.
    Dex bremste schlitternd ab, sprang hinter einen Baum und zielte mit der gestohlenen Waffe auf den Kopf des Giganten. Er feuerte – fünf Kugeln, zehn –, und aus der Kehle der Bestie entlud sich ein Gebrüll. Sie schlackerte den riesigen, zotteligen Kopf hin und her, als wolle sie lästige Fliegen verscheuchen. Der Koloss spürte ganz sicher die Kugeln, aber um tot umzufallen, dazu reichte es wohl noch nicht.
    »Verdammtes Vieh«, murmelte Dex, richtete sich auf und steuerte mit erbarmungsloser Entschlossenheit auf den Themenparkbereich und die dahinter befindlichen Frauen und Kinder zu. Wenn, wie er vermutete, diese Kreaturen Maschinen waren, gesteuerte Maschinen oder gar AIs, waren sie mit Inhibitoren ausgestattet. Schließlich konnte Monolith diese Ungeheuer nicht im gesamten Themenpark Amok laufen und Touristen töten lassen! Das wäre schlecht fürs Geschäft gewesen.
    Dex rannte, so schnell er konnte. Jim war weg und vergessen und hoffentlich tot , Kiefernnadeln stoben hoch, Äste brachen und knackten, und rings um ihn her regnete es Borke und Zweige. Links von ihm erklang ein fürchterlicher Donnerschlag, als ein fünfzehn Meter hoher Baum nur wenige Zentimeter von ihm entfernt auf den Boden krachte. Dex brach seitwärts aus und änderte die Richtung. Seine Arme pumpten, die Waffe war vergessen. In seinem Innersten wusste er, dass seine einzige Rettung vor diesem Monstrum die Touristen waren.
    Durch das Halbdunkel des Walds vor ihm ertönte ein anderer Schrei, so bestialisch, dass ihm das Blut in den Adern gerann. Dex erstarrte bis ins Mark, als hätte der Dinozen ihn gepackt und ihm das Rückgrat herausgerissen. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Hammerschlag. Sie gingen koordiniert vor, versuchten, ihm den Weg abzuschneiden! Seine Züge verhärteten sich zu einer schmalen, brüchigen Maske. Na also. Die Biester wurden gesteuert. Von wem? Von der Oblivion-Regierung der Erde? Von Monolith? Es musste so sein. Niemand sonst hatte so viel Autorität auf dem Themenplaneten.
    Dex bog nach links ab und duckte sich unter Ästen weg. Rechts von ihm hörte er nun auch schwerfälliges Trampeln auf dem Waldboden, und hinter ihm walzte das riesenhafte, plumpe Biest immer noch unter lautem Getöse Bäume nieder, obwohl es jetzt langsamer wurde, als hätte man es abgebremst. Es war zu groß, begriff Dex.

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