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Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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starrenden Reptilienaugen abzuwenden. Er und diese Bestie waren einander so nah …
    So nah wie Liebende.
    Wenn er den Blick abwandte, sich bewegte, handelte, kämpfte, würde er sterben.

7
    Inneres Exil
    Amba Miskalov stand im Schatten der Spikefist Mountain Range, die Stiefel sicher auf hellen Fels gesetzt, beschattete mit einer Hand ihre Augen und studierte die fernen Berge. Die FireIce Mountain Hochsicherheits-Militäreinrichtung war deutlich zu sehen. Sie lag im obersten Drittel der sich auftürmenden Felswand des höchsten Berges, der den Gebirgszug dominierte. Es gab einen an einer Seite offenen Hangar, der aussah wie ein rechteckiger Rachen im Bergmassiv. Das Einzige, was noch fehlte, waren die Zähne.
    –Sieht undurchdringlich aus, sagte Zi in ihrem Kopf, und die Worte waren wie der kalte Kuss eines Liebhabers aus Eis.
    –Nichts ist undurchdringlich.
    –Du hast nicht die Ausrüstung.
    –Ich habe dich.
    Zi kicherte, und Amba erhaschte einen flüchtigen Blick auf die Frau im Innern der FREUNDIN , den Geist/Spuk/Dämon , der nicht nur in der FREUNDIN steckte, sondern in Ambas eigenem Körper, in ihrem Verstand, in ihrer verfluchten Seele .
    –Ja, Amba. Ich werde immer bei dir sein. Bis du stirbst. Bis wir beide sterben.
    –Was glaubst du, warum Romero ihren Tod will? Was glaubst du, warum Oblivion ihren Tod will?
    –Es ist nicht unsere Aufgabe, nach dem Grund zu fragen, Amba. Zi klang tatsächlich geschockt. Noch nie zuvor hatte Amba eine solche Frage gestellt. Aus irgendeinem Grund fand Amba diese Reaktion ungeheuer amüsant.
    –Worüber lächelst du?
    –Über dich, du Idiotin. Kommst mir ganz edelmütig, obwohl wir beide wissen, was ich tue – zum Teufel, was wir tun ist an Niedertracht nicht mehr zu überbieten. Wir sind der Bodensatz am Grund des Fasses, Zi. Wir sind Abschaum, meine Freundin.
    –Das finde ich nicht.
    –Warum nicht?
    –Wir sind die Elite. Wir tun die Dinge, von denen niemand sonst träumen würde … oder zu denen niemand sonst physisch imstande wäre.
    –Quatsch. Ich bin eine Androidin, Zi. Ich bin eine Androidin, und die Menschen hassen mich, weil ich aussehe wie sie, handele wie sie, doch sie denken, ich sei ihnen unterlegen, weil sie mich geschaffen haben, weil sie Gott spielten, verdammt noch mal, und ich abgetrieben wurde. Andere Androiden hassen mich, weil Androiden nun mal so sind, nicht wahr? Wir hassen einander, als stünden wir alle miteinander in Konkurrenz um denselben Atemzug, denselben Anteil am Leben, und wir haben Angst, es könnte sich plötzlich in Scheiße verwandeln, und deshalb blicken wir immer über unsere Schulter, konzentrieren uns immer auf das Wesentliche. Wer weiß schon, wann Oblivion den Befehl geben wird, uns alle auszuschalten? Nicht zu ermorden, verstehst du, sondern uns, wie es in alten Filmys heißt, »außer Dienst zu stellen«. Als wären wir bloß überholter, nutzloser Auswurf, Müll, etwas, das nicht real ist, nicht lebendig ist, nicht atmet, sondern eine Maschine, die ausgemustert werden soll. Nun, ich bin keine Maschine, Zi, und ich habe es satt, von jedem Arschloch, das merkt, dass ich eine Androidin bin, wie ein Bürger zweiter Klasse behandelt zu werden.
    –Und was ist die Antwort darauf?
    –Ich habe es satt, anderer Leute Arbeit zu tun.
    –Willst du dann aus freien Stücken aussteigen?
    –Wenn du mit »aussteigen« meinst, dass ich Selbstmord begehe, dann lautet die Antwort »nein«. Aber wenn du mit »aussteigen« meinst, dass ich mich gegen meine Gebieter auflehne, sie in Stücke reiße und zerfleische, mir danach eine Höhle suche, in der ich sitzen und bis an mein Lebensende eine schlichte, ehrliche Existenz führen kann – dann antworte ich darauf mit »vielleicht« .
    Zi erwiderte nichts. Sie überlegte.
    –Sei unbesorgt, Zi. Ich weiß, dass du Romero Bericht erstattest. Ich werde diesen Job erledigen. Danach entscheide ich, wie es weitergeht.
    –Amba, ich bin schockiert, dass du so gering von mir denkst! Ich versichere dir, ich bin keine Marionette von Romero, Oblivion oder irgendeiner anderen Organisation. Ich bin hier … um deinetwillen. Ich bin hier, um dir zu helfen. Damit du das erreichst, was du willst.
    –Klar. Richtig.
    –Ich bin gekränkt, weil du mir nicht glaubst.
    –Dann erkläre mir bitte eines. Was zum Teufel bist du überhaupt, Zi? Woher kommst du? Woher kommt die FREUNDIN ? Warum gerade ich? Warum wurde ich ausgewählt? Warum willst du mir helfen? Ich habe nie um deine Hilfe gebeten, und ich komme

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