Combat Planet: Roman (German Edition)

hoch. Er ging zu Amba und hielt ihr den langen Lauf der MP-7000 an den Kopf.
    »Du. Mensch. Steh auf.«
    Amba bewegte sich nicht.
    »Mensch. Du hier nicht erlaubt. Das ist eine gesicherte Zone. Regierung wird den Menschen schlagen und einsperren, wenn der Mensch hierbleibt oder eine Art von Infiltration versucht. Der Mensch muss gut zuhören. Der Mensch muss auf Hover-Bike steigen und verschwinden.«
    Amba stöhnte und drehte sich auf den Rücken. Ihre Augenlider flatterten. Der Kampf- SIM trat von einem gepanzerten Stiefel auf den anderen. Er fluchte, schulterte seine MP-7000 und fasste nach unten. Mühelos hob er Amba mit seinen stämmigen Kampfarmen hoch und stapfte zum JEEP zurück. Hinter sich schloss und entfernte er gewissenhaft die Tür in dem Zaun aus dicken Kabeln. Seine schweren Stiefel polterten auf den Steinen. Er blickte starr geradeaus, sein von Panzerplatten geschütztes Gesicht zeigte keinerlei Emotion.
    Amba wimmerte leise. »Danke«, murmelte sie.
    Bei dem JEEP blieb der Kampf- SIM stehen und starrte auf Amba hinunter. Er runzelte die Stirn. »Der Mensch soll nicht auf dumme Gedanken kommen. Kampf- SIM s mögen keine Menschen und schießen sie gern zu Brei. Ich helfe dem Menschen nur, weil ich wegen vertraglichem Abkommen mit Monolith Corporation angewiesen bin, nutzlosen, erbärmlichen, verwundeten Menschen zu helfen. Wenn es nach mir ginge, dann würde der Mensch draußen in der Wüste liegen bleiben, um in der Sonne zu braten und zu sterben und von einer vorbeikommenden Raubschlange gefressen zu werden. Deshalb darf der Mensch keinen Laut von sich geben. Der Mensch darf sich nicht bewegen. Ich werde den Menschen in die Basishöhle bringen, und wenn der Mensch sich ausreichend erholt hat, muss er sich VERPISSEN . Hoffentlich versteht der Mensch das alles.«
    »Äh- häh .« Amba stöhnte und warf unbewusst einen Arm nach hinten, der gegen das gepanzerte Gesicht des Kampf- SIM s knallte – nicht schwer, aber es genügte, um seine Miene noch finsterer zu machen. Er ließ sie auf die Rückbank des JEEPS fallen, quetschte seine Gestalt unter Grunzen in den Fahrersitz und startete den Motor mit einem Rattern und einer Wolke aus schwarzem Qualm.
    Während der holprigen Fahrt öffnete Amba ein Auge. Der Zaun und die AI-Guns verschwanden, vorne hüpfte und furzte der Kampf- SIM . Er ächzte. Wahrscheinlich wegen der schrecklichen Wirkung, die B&W auf seine Verdauung ausübte. Amba verstand nicht, was es genau war. Bohnen & Würstchen?
    –Das hast du gut gemacht, sagte Zi.
    –Ja.
    –Du hast die sogenannten verfluchten intelligenten Waffen ausgetrickst! So viel zum Thema AI. Dieser Scheiß wird gewaltig überbewertet, wenn du mich fragst.
    –Ja. Na schön. Sie werden auf mich warten, wenn ich rauskomme.
    –Aber dann wirst du sehr schnell sein, sagte Zi.
    –Ja. Sehr schnell.
    Der JEEP röhrte, und plötzlich schien sich die Perspektive der Felswand zu verschieben . Amba gewahrte einen breiten Tunnel, der vorher nicht da gewesen war. Entweder hatte sie ihn – aus welchem Grund auch immer – nicht früher gesehen, oder er war von vornherein so konstruiert worden. Wie sie den Themenplaneten kannte, lag es definitiv an der Konstruktion. Der JEEP fuhr in die Öffnung im Felsen hinein, und das Sonnenlicht erlosch wie eine ausgepustete Kerze. Düsternis und Schatten zeigten sich auf Ambas Gesicht. Kalte Luft umgab sie, und sie konnte Feuchtigkeit, Schimmel und Waffenöl riechen. Ein Arsenal? Noch mehr SIM s?
    Sie fuhren durch die Kälte und Dunkelheit, bis der JEEP mit einer Vollbremsung zum Stehen kam. Amba setzte sich hin und blickte rasch um sich – da war eine Art Wachhaus mit Stahlwänden, angefüllt mit Computerausrüstung und blinkenden Lichtern. Dann sprang sie behände aus dem JEEP und forschte nach weiteren Feinden …
    Es gab keine.
    Sie konzentrierte sich auf den Kampf- SIM , der sie mit einer ganz speziellen Sorte von Abscheu anstarrte. »Der Mensch hat sich bewegt«, sagte er und begann bei dem Versuch, den JEEP zu verlassen, hin und her zu schaukeln. Das ganze Vehikel knarrte und quietschte auf uralten Blattfederaufhängungen.
    »Whoa, du Fettwanst, warte einen Moment«, sagte sie und streckte einen Finger aus.
    Der SIM hörte auf zu schaukeln und funkelte sie wütend an. »Du wagst es, einen Kampf- SIM ›Fettwanst‹ zu nennen?«
    »Ja, das und noch mehr, du Mistkerl.«
    »Du wagst es, einen Kampf- SIM ›Mistkerl‹ zu nennen?«
    »Du bist wirklich ein blödes Arschloch, nicht wahr, du