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Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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Dann wirst du dich gleich besser fühlen! Wie in der guten alten Zeit, als du einen Doppelmord, einen Dreifachmord, einen verdammten AMOKLAUF in Angriff genommen hast. Du bist nicht zu stoppen, Amba, du bist die Beste, verdammt noch mal, und man hasst dich einzig und allein, weil man dich fürchtet! Du stehst an der Spitze der Nahrungskette, mein Mädchen, und du solltest verdammt glücklich sein, dass du da oben bist. Denn …
    –Ja?
    –Denn wenn du nicht an der Spitze der Nahrungskette stehst, bist du nichts weiter als Fleisch.
    Amba sagte nichts, sondern starrte nur den toten SIM an. Sein Blut sickerte auf die Felsen, und eigenartigerweise sah er aus, als hätte er seinen Frieden gefunden. Selbst die gepanzerten Gesichtsplatten änderten nichts an dem heiteren Ausdruck seiner Züge. Er hatte seinen Frieden gefunden. Endlich. Seinen Frieden …
    –Komm nicht auf alberne Ideen, knurrte Zi.
    –Noch nicht, erwiderte Amba, aber in ihrem Hinterkopf, in der winzigen dunklen Höhle, in die sie niemanden hineinließ, nicht einmal den aufdringlichen schwarzen Engel Zi, in dieser finsteren, privaten Nische, dachte sie bei sich: aber bald.
    Die Explosion hatte einen stummen Alarm ausgelöst.
    Amba kniete in einem schmalen Steinkorridor und stützte sich mit einer Hand an der Wand ab, während unter ihr die Welt in eine riesige, tiefe Kammer abstürzte, die dem Innern eines Vulkans glich. Die Welt drunten glühte in einem fremdartigen, geschmolzenen Rot, und Hitze strömte an ihrem Gesicht vorbei.
    –Woher weißt du es?, fragte Zi.
    –Ich kann es fühlen.
    Und das stimmte. Sie konnte es fühlen , dass der Alarm ausgelöst worden war. Sie fragte sich, ob jemand zufällig über die Leiche des Kampf- SIM s hinten in dem Bodenfahrzeug-Compound gestolpert war. Er brauchte eine ordentliche Beisetzung …
    Da war es schon wieder. Bedauern. Kummer. Genau wie bei dem kleinen Mädchen in der blitzblanken Toilettenanlage in LLA …
    Amba konnte den Alarm durch ihre Hände spüren, durch ihre Füße, sie roch ihn in der Luft, schmeckte ihn in der warmen vulkanischen Brise. Sie rückte ein bisschen näher an die Kante des Abgrunds heran, an dem ihr Tunnel jählings geendet hatte. Ihr Haar wurde von dem heißen Aufwind zerzaust. Sie spürte, dass sich vor ihr und rings um sie her ein gewaltiger Raum auftat, bekam einen plötzlichen Eindruck davon, wie groß der verdammte Berg wirklich war.
    Groß. Nein. GROSS .
    Und sie war ein winziges, unbedeutendes Staubkorn inmitten dieser DIMENSION , ein winziges Bröckchen rohes Fleisch, das sich wie ein Wurm durch Erdreich und Felsen kämpfte, in dem Bestreben, nach oben ans Licht zu gelangen. Amba grinste, das Gesicht beleuchtet wie das eines Feuerdämons. Ja. Ein winziges Bröckchen Fleisch, zugegeben, aber eines, das imstande war, alle anderen winzigen Fleischbröckchen zu töten.
    Amba spähte nach oben. Scheiße. Sie würde klettern müssen.
    Aus der Tiefe des Tunnels hörte sie das Stampfen von Stiefeln, das Rattern von Waffen, das Murmeln grummelnder Stimmen. SIM s, ohne jeden Zweifel, voller Blutdurst und erpicht darauf, ihren abgeschlachteten Kameraden zu rächen. Eine faire Motivation. Amba hegte keinen Groll gegen sie.
    Sie zwängte sich aus der schmalen Öffnung, wand sich mit der Agilität einer Katze und krallte die Finger in Vorsprünge und Spalten des unebenen Gesteins, aus dem die Höhlenwände bestanden. Ein weiterer Schwall heißer Luft fegte hoch, zauste ihr Haar, und Amba atmete tief durch. Sie blickte nach unten, ohne Furcht, lediglich in der Gewissheit, dass sie verdammt tief fallen würde, sollte sie abstürzen, hinein in einen rotglühenden Schlund.
    Amba fing an zu klettern. Lady Goo Goo, ihr Ziel, steckte irgendwo da droben. Hoch oben in ihrem Elfenbeinturm. Das Orakel vom Berge.
    Schweißperlen bedeckten ihre Stirn. Binnen Sekunden waren ihre Finger von den messerscharfen Felsen zerkratzt und wund. Sie bewegte sich schnell, sicher, den Blick meistens nach oben gerichtet. Hinunterzuschauen hätte keinen Sinn gemacht. Egal, ob man hundert Meter oder zehntausend Meter tief stürzte, man starb so oder so. Man würde so gründlich zerschmettert wie eine Puppe unter einem Hammer.
    Amba bewegte sich wie eine gut geölte Maschine, stets präzise, jede Entscheidung perfekt. Durch orangefarbene und rote Schatten ging es immer weiter hinauf in die darüber herrschende Dunkelheit. Rings um sie her erklang ein leises Summen, als sei der Berg lebendig . Einen Moment lang entstand

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