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Combat Planet: Roman (German Edition)

Combat Planet: Roman (German Edition)

Titel: Combat Planet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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vermasselten, grausamen Universum. Dem Universum waren kleine, zwölf Jahre alte Mädchen gleichgültig, ihm waren ihre Tränen gleichgültig, es kannte kein Mitleid. Die Natur war ein Scheusal, daran gab es nichts zu rütteln. Und die Menschheit war ein Virus, eine verdammte Amöbe, die auf dem Grund des Fasses herumkrabbelte, ein Schlammfresser der niedrigsten Ordnung. Die Natur kümmerte sich nicht um Fairness. Die Natur tat, was sie tat, sie ließ sich nicht erweichen.
    »Wartet.« Ein Befehl.
    Molly kam schlendernd zum Stehen, im nächsten Moment stand auch Toffee. Beide Mädchen drehten sich mit fragenden Blicken um. Aber es ist nur ein zwanzig Stockwerke hoher Feuerring, der in ein gigantisches, tobendes, kreischendes Inferno führt, schienen diese Blicke zu sagen. Was kann denn überhaupt schiefgehen?
    »Da hinein?«
    »Ja.« SARAH nickte und lächelte auf diese seltsame Weise. Es war kein richtiges Lächeln, sondern so etwas wie die Kopie einer Imitation.
    »Sind wir da drin sicher?«
    »Ist irgendetwas an diesem Ort sicher?«, entgegnete SARAH . »Doch … ja. In dem Sinn, was Sie unter ›sicher‹ verstehen. Nein, ihr werdet nicht in einem nuklearen Feuer verbrennen. Das ist ein Sonnentunnel. Eine Amplifikation. Nicht exakt so wie ein echter Sonnentunnel.«
    »Du gehst voran«, bestimmte Kat. Ihre Züge waren hart, und sie wünschte sich, sie hätte eine Techrim 11-mm dabei.
    »Wie Sie wünschen«, sagte SARAH .
    Der große, silberne Avatar trat an den Rand des flammenden Tunnels. SARAH blickte hoch, und die Hitze und Energie blies ihre Haare ein wenig nach hinten. Zwanzig Stockwerke höher, glühend wie die Atmosphäre eines Sterns, endete der Tunnel am oberen Rand des Kreises. SARAH tauchte hinein in das Feuer und wurde … verschluckt.
    Kat schnappte nach Luft und rannte los, Molly und Toffee mit sich ziehend. Als sie sich dem Rand näherte, merkte sie, dass er keine Hitze verströmte. Stolpernd blieb sie stehen, sah SARAH , die sie anlächelte, und kam sich blöde vor. Wie eine Idiotin. Diese Kreatur – dieses Wesen – war hier, um zu helfen. Sie waren verloren. Nicht nur Gespenster in der Maschine, sondern Teufel im Räderwerk. Und man hatte sie geschickt, um sie lebend hier rauszubringen – okay, weil man eine schlechte Publicity für den Themenplaneten und Monolith vermeiden wollte, aber scheiß drauf, wenn man dadurch am Leben bleiben konnte, war Katrina gewillt, mit allen vier Schlägern Bubby-Bunga-Ball zu spielen.
    »Seid ihr jetzt bereit?«, fragte Katrina und kniff leicht die Augen zusammen.
    Toffee machte einen Satz nach vorn, quietschend und kichernd, und stand in dem flammenden Tunnel neben SARAH .
    »Komm endlich, Mum! Sei nicht so eine Pussy-Tussy!«
    »Eine …« Ihre Kinnlade klappte herunter und sie runzelte die Stirn. Molly im Schlepp, marschierte sie zu Toffee. »Ich hätte große Lust, dir einen Klaps zu geben.«
    »Das darfst du nicht, Mom. Die Schule würde dich einsperren lassen. Weißt du noch, was mit der alten Jenkins passiert ist?« Auf ihrem Gesicht lag ein wissender Ausdruck, der gar nicht zu einem so jungen Kind passte.
    »Hmmm. Aber untersteh dich und sag das noch mal.« Kat drohte ihr mit dem Finger, dem Finger. Toffee schielte ängstlich auf diesen Finger. Dieser Finger verfügte über viel Macht, als sei er ein uralter, geschnitzter Zauberstab. Oder etwas in der Art.
    Sie setzten sich in Gang.
    Rings um sie her brannte die Welt wie … die Sonne. Man kam sich vor wie in einer Sonnenröhre. Die ultimative, risikoreiche Methode, um eine Sonnenbräune zu bekommen. Und dennoch streichelte lediglich eine lauwarme Brise ihre Gesichter, es gab keine entsetzlichen Verbrennungen oder eine sofortige Einäscherung.
    »Das ist fantastisch«, jubelte Toffee.
    »Es ist viel zu hell«, beklagte sich Molly.
    »Ja, aber es ist ziemlich irre, findest du nicht auch?«
    »Du glaubst, ein fünfköpfiger Funky Monk ist irre.«
    »Aww, sag so was nicht, Mols.«
    »Na ja, du bist doch bloß ein kleines Mädchen!«
    »Das erzähl ich Dad!«
    Sie blickten einander an. Mit geschlossenen Mündern. Sie schoben die Hände in die Taschen und marschierten neben Katrina einher, und alle drei pilgerten in Reih und Glied SARAH hinterdrein, der Personifikation des Monolith-Zentralrechners.
    Sie liefen, und es schien, als wären sie stundenlang unterwegs. Schließlich rief Kat, sie sollten anhalten, und SARAH blieb stehen. Sie drehte sich um, in den Augen ein geduldiger Blick, und auf ihrem dezenten,

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