Come in and burn out - Denglisch
kleine Prinz‹. Traum jedes Verlegers. Nicht durch Marketing herstellbar.
Me-too
[ mii-tuu
]
Ein Buch über den Jakobsweg – kann ich auch! Dachten sich Waltraud Weiß, Petra Balzer de García und Mady Host. Und schrieben: ›Sternenweg zum Donnersohn‹ – ›Jakobsweg in 60 Minuten‹ – ›Zwei Mädels, ein Weg, ein Zelt‹. Andreas Drouve schrieb gleich 41 Bücher über den Jakobsweg. Insgesamt kann man bei Amazon 2330 Metoos über den Jakobsweg bestellen. Unser Tipp: Schauen Sie sich lieber den Film ›Die Milchstraße‹ über den Jakobsweg an. Von Luis Buñuel. Schöner kann man religiöse Wahnvorstellungen nicht veralbern.
News
[ njuus
]
Alter Hut.
Overkill
[ ouwakill
]
Ist schuld an dem ganzen Rest. 400 000 Buchtitel werden jährlich auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt. 10 000 Zeitschriften erscheinen in Deutschland. In einer Gesamtauflage von 400 Millionen Exemplaren.
Pageturner
[ päidschtöana
]
Verlagsvertreter-Argument: Es steht zwar nichts drin, man möchte aber unbedingt wissen, wie’s weitergeht!
Paperback
[ päipabäkk
]
Im Gegensatz zum
Hardcover
ein Buch, das man kauft, um es zu lesen. Leider kriegt der Autor deutlich weniger Prozente. Und leider sind Autoren zu eitel, um eine Gewerkschaft zu gründen. Und täten sie es, wären die Hardcover-Autoren nicht dabei.
Print
[ prinnt
]
Sehr aggressiv um sich greifendes Substantiv: Printausgabe, Printmedien, Printversion, Printbereich, Printer, Ticket-to-print, Print@home. Man könnte auch »Druck« sagen.
Publishing
[ pabblisching
]
Es kommt. Langsam. Die Umstellung von Verlag/ Verlegen auf Publishing. Das Verlagshaus Braun heißt jetzt »Braun Publishing«. Die Medienhochschule Stuttgart bietet den Studiengang »Print&Publishing« an. Und die Deutsche Post produziert Kundenmagazine unter dem Überbegriff »Corporate Publishing«. Bestellen Sie den ›Corporate Publishing Watch Newsletter‹ und erfahren Sie alles über die schlimmsten und überflüssigsten Kundenzeitschriften Deutschlands.
Sex sells
[ ßäkks ßells
]
Die nackte Sekretärin auf der Seite eins der ›Bild‹. Die Barbusige auf dem ›Stern‹-Titel »Kampf gegen den Krebs!« Die retuschierte B-Schauspielerin auf dem
Cover
der ›TV Spielfilm‹. Aber auch Charlotte Roche und Helene Hegemann haben sich dieses Rezepts bedient. So wie schon Joyce, Nabokov und Miller. Trotzdem ist ›Axolotl Roadkill‹ großer Mist, denn Helene Hegemann ist nicht Charles Bukowski. Eines stimmt aber: Die Bücher von Oliver Sacks verkaufen sich sehr gut – zu Recht!
Shootingstar
[ schuutingstaa
]
Autor, dessen Debüt sich über 500 Mal verkauft hat.
Society
[ ßoßaietti
]
Früher: die Gesellschaft im Sinne der Gesamtbevölkerung eines Staates. Heute: Adlige aller Art, über deren Privatleben
People-Journalisten
in Endlosschleife berichten. Steigerung: High Society.
Titelstory
[ -storri
]
Beim ›Spiegel‹ entweder a) RAF oder b) Hitler oder c) Jesus oder d) Welt am Abgrund oder e) Generation Porno. Auch gern in Kombination: »War Hitler in der RAF?« – »Der Jesus-Porno« – »Generation Abgrund«.
Topnews
[ toppnjuus
]
Das, womit die anderen aufmachen ( →
Me-too )
.
twittern
[ twittan
]
Zwitschern. Also: Tweets bei Twitter
posten
. Eigentlich sinnlos. Und eitel. Aber als wir eben auf die Seite gehen, finden wir folgenden Tweet: »Wenn man die Buchstaben in ›Bundeskanzlerin‹ umstellt, kommt ›Bankzinsenluder‹ heraus!« Liebe 42blue – das ist genial. Wir wollen deine
Follower
sein!
>> Aufbauwortschatz:
Augmented Reality
[ ogmänntit riälitti
]
Ziemlich ausgefuchste Verknüpfung von
Print
mit
online
. Zum Beispiel HIER!!!
Book on Demand
[ bukk onn dimaand
]
Verzweifelte Hoffnung, dass doch noch einer das Buch bestellt, das kein Verlag drucken wollte. Die Welt kann so trist sein.
Comic
[ kommik
]
Ob Asterix oder Ralf König: Comics machen glücklich! Findet sich davon etwas in der Übersetzung »grafische Literatur«?
Flexcover
[ flekkskawwa
]
Mittelding aus
Hardcover
und
Paperback
. So weit sind wir schon, dass es kein deutsches Wort dafür gibt!
Freelancer
[ friilänza
]
Jemand, der sich freiwillig (hahaha!) ausbeuten lässt. Während der festangestellte Redakteur für mehrere tausend Euro Monatsgehalt einen Text pro Woche schreibt, bekommt der Freelancer 50 Cent pro veröffentlichter Zeile. Immerhin einen halben Euro mehr als die Praktikantin.
Magazine Marketing Day
[ mäggäsiin maaketing däi
]
Sauteures
Event
, auf
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