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Commander Perkins 02 - Planet der Seelenlosen

Commander Perkins 02 - Planet der Seelenlosen

Titel: Commander Perkins 02 - Planet der Seelenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Francis
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Körper.
    "Springt", rief der Roboter. Er riß die beiden Jungen mit sich, als sie zögerten. Talvoran schrie auf. Er glaubte, ins Wasser zu stürzen. Doch dann fühlte er festen Boden unter sich. Er stolperte und fiel auf ein Bündel Taue, ohne sich zu verletzen. Camiel hielt Ralph fest und sorgte so dafür, daß er gut aufkam. Doch dann stieß er den Jungen zur Seite.
    Ralph bemerkte einige dunkle Gestalten, die sich ihnen näherten. Er wußte, daß der Roboter sie so deutlich sehen konnte, als sei es heller Tag.
    Einige Schüsse krachten. Ralph sah das Mündungsfeuer der Waffen, und er hörte, daß die Kugeln gegen den Roboter schlugen. Sie flogen heulend als Querschläger weiter, weil sie den Panzer aus Stahlplastik nicht durchschlagen konnten.
    Camiel packte einen der Männer nach dem anderen, ohne sich um die Waffen zu kümmern, hob sie hoch und schleuderte sie über die Reling.
    Schreiend stürzten sie ins Wasser.
    Dann wurde es ruhig an Bord. Das Schiff trieb im Strom. Der Wind blähte das Segel. Kreischend streiften einige Nachtvögel über die Mastspitze hinweg.
    "Sind noch mehr Männer an Bord?" fragte Ralph.
    "Warte", bat der Roboter. "Ich sehe mich um." Der Roboter verschwand.
    Ralph tastete sich bis zur Reling vor. Er spähte in die Nacht hinaus. Er glaubte, noch niemals eine so dunkle Nacht erlebt zu haben. Eine dichte Wolkendecke schirmte das Licht der Sterne ab. Er hoffte, daß sie bald aufreißen würde.

    "Hat Alta eigentlich einen Mond?" fragte er Talvoran, doch der Junge verstand ihn nicht, da Camiel nicht übersetzte. Ralph gab nicht auf. Er war sprachbegabt und hatte einige Begriffe der altanischen Sprache behalten.
    Tatsächlich konnte er Talvoran nach einiger Zeit begreiflich machen, was er wissen wollte. Der Altaner bejahte lebhaft. Camiel kehrte zurück.
    "Wir sind allein an Bord", teilte er mit. Ralph atmete auf.
    "Wie geht es jetzt weiter?" fragte Talvoran. Er wirkte befreit und wartete voller Ungeduld darauf, daß etwas geschah.
    "Wir sehen uns auf dem Schiff um", schlug Ralph vor, als der Roboter eine Fackel entzündete, die am Boden gelegen hatte. "Camiel soll währenddessen versuchen, das Schiff zum offenen Meer zu bringen. Ist es weit bis dorthin?"
    "Nicht weit", antwortete Talvoran. "Nur etwa eine halbe Stunde." Ralph nahm die Fackel und ging zum Bug. Dort vermutete er die Unterkünfte der Besatzung. Am Horizont wurde es hell.
    "Siehst du", sagte Talvoran. "Der Mond geht auf." Ralph blieb stehen und wartete. Einige Minuten verstrichen. Er hörte, wie der Roboter während dieser Zeit an den Tauen und am Segel hantierte. Dann schob sich langsam ein rötlicher Bogen über den Horizont. Ralph staunte. Er war von der Erde her den Anblick eines kleinen Mondes gewohnt. Dieser Mond, der sich nun über Alta erhob, wirkte wenigstens fünfmal so groß wie der Trabant der Erde. Wäre er heller gewesen, hätte Ralph geglaubt, eine zweite Sonne zu sehen. Doch auch so reichte das Licht aus.
    Überwältigt von der Schönheit des Bildes, das sich ihm bot, stand Ralph an der Reling. Das Schiff hatte die Flußmündung erreicht, die an dieser Stelle etwa zehn Kilometer breit war. An beiden Ufern erhoben sich die Berge, die wie geduckte, schwarze Ungeheuer aussahen. Das Wasser glänzte wie glutflüssiges Metall. Die Dünung ließ das Schiff schwanken.

    Weit voraus schnellten sich große Fische aus dem Wasser. Ralph schätzte, daß sie wenigstens drei Meter lang waren. Er sah, daß sie spitze Hörner hatten. Von ihnen sprühte das Wasser auf.
    Schwärme von Vögeln jeglicher Größe zogen über das Schiff hinweg. Er vernahm ihre Schreie. Sie waren mit nichts zu vergleichen, was er je gehört hatte.
    Talvoran berührte seinen Arm und deutete auf die Kabine. "Denke an deine Freunde", mahnte er, und Ralph verstand ihn. Er zog die Tür des Aufbaus auf und betrat die Kabine, die spärlich eingerichtet war und nur einen Tisch, einen Hocker und ein Bett enthielt. Durch eine Öffnung im Boden führte eine Leiter nach unten. Ralph beschloß, sich gar nicht erst lange hier oben aufzuhalten, sondern sich im Schiffsrumpf umzusehen. Er kletterte die Leiter hinab. Talvoran folgte ihm.
    Die Fackel erhellte einen Raum, der im Vergleich zu dem anderen geradezu verschwenderisch eingerichtet war. An den Wänden hingen edle Pelze. Der Tisch, die Stühle, der Schrank und die Koje waren aus geschnitztem Holz zusammengesetzt, das mit schimmerndem Metall beschlagen war. Ralph vermutete, daß es Gold war. Auf dem Tisch lagen

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