Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen

Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen

Titel: Commander Scott 01 - Galaxis der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
Vom Netzwerk:
schon fegte das fremde Schiff im Tiefflug über die Berge und kam den Hang herab. Das dünne Summen wurde lauter und festigte sich, als das Fahrzeug wie eine smaragdgrüne Schneeflocke über der havarierten HEDLANDA stoppte.
    Aus den schmalen Enden der abgeflachten Kugel zuckten wirbelnde grüne Flammenzungen. Sie berührten das Gestein des Berges, und wo sie auftrafen, stiegen ganze Schauer von zersprengten Brocken und riesige Staubwolken auf. Die Flammen näherten sich dem Schiffswrack, berührten es und vereinigten Metall und Steine zu einem gemeinsamen Wirbel. Minutenlang bewegte sich das fremde Schiff über der HEDLANDA hin und her und ließ seine grünen Flammen über dem Terrain tanzen.
    Und dann stieg es seufzend und summend auf, neigte sich, gewann weiter Höhe und bewegte sich in gleichmäßigem Flug über die Ebene, auf einen smaragdgrünen Mond zu.
    Thromb hob den Kopf und stieß einen dumpfen Laut aus.
    »Sie ist verschwunden«, sagte er. »Die HEDLANDA ist fort! Es ist nichts mehr übrig.«
    Nichts außer den Dingen, die sie gerettet hatten. Als sie mit klappernden Zähnen und vor Kälte bebenden Körpern in die zusätzliche Kleidung schlüpften, überprüfte Scott die Vorräte.
    Nahrungsmittel, etwas Wasser, kaum Medizin, einige Waffen, ein dünnes kräftiges Seil, zwei Flaschen Brandy, ein Kasten mit Warenmustern. Er öffnete den Deckel und starrte die Reihen Parfumflaschen an.
    Vendelle sagte: »Das sind meine Muster. Wenn ich die verliere, habe ich nichts mehr zu verkaufen.«
    »Was, zum Teufel, wollen Sie hier verkaufen?« Troy war gestürzt, und seine gebrochenen Rippen schmerzten. »Was soll das Zeug? Wir können's nicht essen und nicht. trinken, und warm wird uns davon auch nicht.'
    »Vielleicht doch«, sagte Scott. »Die Lösung kann vielleicht als Brennstoff dienen.«
    Jukan, der Spieler, fragte unruhig: »Sollten wir nicht loswandern? Das Schiff kommt vielleicht zurück.«
    »Wohin wollen wir denn?« Elgar rieb sich den Arm. »Sehen Sie sich doch um. Eine Eishölle wie sie im Buche steht, ein Alptraum! Hätten Sie mir Zeit gelassen, ein paar Sachen mitzunehmen, hätte ich vielleicht ein Radio bauen können.«
    »Aber wir hatten keine Zeit.« Thromb blickte noch einmal zu der Stelle hinüber, an der sein Schiff gelegen hatte, doch es war nur noch ein besserer Müllhaufen zu sehen. »Es ist wohl sinnlos, nach verwertbaren Dingen zu suchen. Ich sehe kein einziges Stück Metall.« Seine Stimme war gebrochen. »Fragen Sie mich nicht, was wir jetzt tun sollen. Ich habe keine Ahnung.«
    »Wir ziehen los«, sagte Scott. »Beim Absturz habe ich im Kontrollsitz gesessen und eine Art Raumflughafen gesehen. Von dort muß das Schiff gekommen sein, und es hat beim Rückflug auf den grünen Mond zugehalten. Ich vermute also, daß der Flughafen in dieser Richtung liegt. Wir werden ihn finden. Aber zuerst müssen wir essen. Und Nahrung läßt sich leichter im Magen als auf dem Rücken tragen.
    Außerdem brauchen wir alle unsere Kräfte. Troy, Sie sind Steward. Können Sie kochen?«
    »Mit Herd, Feuer und Geschirr.«
    »Wir wollen ja keine raffinierten Sachen. Irgend etwas Heißes, Vitaminreiches. Sehen Sie zu, was Sie machen können. Jukan, Sie nehmen sich Vendelle und sammeln etwas von dem Grünzeug ein. Elgar, Sie begleiten den Kapitän und suchen nach einem flachen Felsbrocken und einigen kleineren Steinen.«
    Die Pflanzen bestanden aus einer weichen Masse auf eisenharten inneren Skugeln. Saratow zertrat sie unter seinem Stiefel und schichtete einen Haufen auf, über den Scott einen Teil des Parfums schüttete. Dann trat er zurück, zog seine Dione und drückte ab. Die Energiesäule verließ die ausgeweitete Mündung und klatschte gegen den flachen Stein, den Thromb und Elgar gefunden hatten. Das Parfum fing Feuer und begann zischend zu brennen, entzündete auch die weichen Pflanzenstengel. Gleich darauf hockten die Männer um ein prasselndes Feuer.
    Troy deutete auf die kleineren Steine. »Was mache ich damit?«
    »Erhitzen Sie sie in den Flammen. Wenn sie heiß sind, tun Sie sie in einen Behälter. Das Wasser ist längst gefroren, aber es wird wieder schmelzen.« Scott nahm zwei dickere Zweige auf. »Nehmt diese für die Behälter und die Steine. Wie lange dauert es noch mit dem Essen?«
    Sie aßen mit Fingern und Steinbrocken und drängten sich dicht um die Flammen. In ihrer formlosen Kleidung boten sie einen komischen Anblick. Doch ihre Situation hatte absolut nichts Komisches. Scott verließ den Kreis

Weitere Kostenlose Bücher