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Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Titel: Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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verweigert?«
    »Dann verliert er sein Vermögen und seine Ehre .'.. Ah, dieser Visir!« sagte er verächtlich, als eine Stimme nach ihm rief. »Immer hat er's so eilig. Aber das wird er noch bedauern.«
    Als Scott allein war, kaute er an seinem Brot herum. Es schien Fleisch und Nüsse zu enthalten, war aber sehr zäh und bedurfte kräftiger Zähne und Kiefer; doch es war Kraftnahrung ' Das Wasser schmeckte brackig. Als er satt war, legte er sich auf das Bett und dachte nach. Eine barbarische Kultur, aber solche Kämpfe gehörten zum System. Die Ghazen waren eine kriegerische Rasse. Wie sollte er diese Tatsache zu seinem eigenen Vorteil ausnützen? Man brauchte viel zu lange, bis man sich Ehren und Privilegien in der Arena verdiente, und er sollte ja gegen wilde Tiere kämpfen.
    Und wenn er sich weigerte?
    Vielleicht Sklaverei. Ungünstig wäre das nicht, denn er konnte dann entdecken, woher die Chombitsteine kamen. Wahrscheinlich ließ man ihm aber gar keine Wahl. Elgha Zupreniz konnte ihn ganz nach Belieben in die Arena werfen, wo er kämpfen oder sterben konnte. Natürlich würde er in einem solchen Fall kämpfen, vielleicht sogar gewinnen. Aber dann mußte er immer kämpfen. Und das war eine sehr unerfreuliche Situation. In der Nacht erwachte die Stadt erst zum Leben. Gestalten in prunkvollen Harnischen bewegten sich auf den strahlend erhellten Dächern. Die reichen Familien von Obrac empfingen jetzt ihre Freunde, und andere, die nicht so reich waren, zogen eine Schau auf. Fackelträger, Müßiggänger und Zuschauer liefen durch die Straßen. In allen Städten auf allen Planeten der Galaxis ging es doch ähnlich zu.
    Wie ein Schatten ließ sich Scott auf den Sims herab, holte tief Atem und tänzelte auf Zehenspitzen die schmale Steinleiste entlang. Das nächste Fenster war schnell erreicht, der Raum dahinter sah fast so aus, wie der seine und wurde von dem Jungen bewohnt, der ihm Wasser und Brot gebracht hatte. Er saß auf dem Bett und polierte sein Schwert. Wenn er aufschaute, war sein Abenteuer schon wieder zu Ende, ehe es richtig angefangen hatte. Zum Glück kam er aber ungeschoren zum Eckpfeiler.
    Die Ornamente waren schon ziemlich verwittert und boten seinen Finger- und Schuhspitzen wenig Halt. Aber für einen Mann, der eisverkrustete, senkrechte Felsen erklettert hatte, war das kein Problem. Wie eine Katze huschte Scott weiter Und erreichte schließlich die Zinnen.
    Er duckte sich und beobachtete die beiden Wächter, die schwatzend vor dem verschnörkelten Turm standen; ein dritter lief an der gegenüberliegenden Mauer entlang und hatte eine lange Pike in der Klauenhand. Zwei weitere kamen hinter dem Turm hervor, und die waren mit Flinten bewaffnet. Fünf Männer. Da müßten eigentlich noch mehr sein. Einen sechsten fand Scott etwa dreißig Yards entfernt rechts von seinem Versteck. Verhältnismäßig leicht hätte er jetzt den Raumhafen und vielleicht auch ein Schiff erreichen können, doch er wollte ja noch etwas erfahren. Scott kniff die Lippen zusammen und wartete.
    Eine Tür im Schnörkelturm ging auf. »Schnell, vier Mann für den Lord von Sergan zum Palast! Du, du und ihr beide! Aber beeilt euch!«
    Scott atmete erleichtert auf. Sechs Augenpaaren war es nicht so leicht zu entgehen, zwei boten dagegen kaum Schwierigkeiten. Er wartete ein paar Minuten, bis die verbliebenen Wächter hinter dem Turm verschwanden, und dann huschte er wie ein Geist zur Tür. Treppen führten nach unten. Wie versteinert blieb er stehen, als er eine bekannte Stimme dröhnen hörte.
    »Schneller! Soll der Lord von Sergan vielleicht warten? Wo ist meine Begleitung? Wo sind meine Leibwächter? Sollen meine Brüder mich etwa auslachen, weil ich zu spät komme? Schnell, ehe ich meine Geduld verliere!« Dieser Ausbruch endete mit dem dumpfen Knall einer zugeschlagenen Tür. Scott eilte die Treppe hinab. Er landete in einem Raum, der mit Schriftrollen, Papieren und Preisen übersät war. Weiche Teppiche dampften jedes Geräusch, und schwere Wandbehänge machten den Raum zu einer Oase der Stille. Unter einer Lampe aus Goldfiligran stand ein Tisch mit Intarsien aus erlesenen Edelsteinen, und auf dem Tisch lag ein Häufchen großer, regenbogenfarben funkelnder Chombite. Wie konnte man einen solchen Reichtum so sorglos herumliegen lassen?
    Scott fühlte das Prickeln einer Gefahr, wirbelte herum und versteifte seine Finger zum Angriff. Doch er sah nichts. Erst als sich die Wandbehänge bewegten, bemerkte er eine Gestalt.
    Es war ein

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