Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan
Mann mit spitzen Ohren und einem pelzigen Gesicht. Er trug eine dunkelgrüne, rotfleckige Bluse, Hosen von gleicher Farbe und Stiefel, die glänzten, als bestünden sie aus Rubinen. In der Hand hatte er eine Pistole großen Kalibers, eine Waffe, die eine Wolke tödlicher Ionen ausspie, wenn man auf den Knopf drückte.
»Schön, schön, mein Freund«, schnurrte Sincet. »Mir scheint, wir sehen uns wieder.«
»Du!« rief Scott und warf einen Blick auf die Steine, die wie Feuer flammten. »Das hätte ich mir doch denken können. Du und Grimbach. Bist du der Baron?«
»Ich nicht. Diese Ehre gebührt Sina Lahari. Er ist ein Landsmann von mir. Ich diene ihm, so gut ich kann.« Die schnurrende Stimme klang belustigt. »Eine sehr einträgliche Sache, möchte ich sagen. Und amüsant. Die Frauen denken, ich sei ihr Diener. Nun, sollen sie! Vielleicht hast du unser Sprichwort schon gehört? Nimm das Bargeld und laß den Kredit sausen. Die Mitglieder meiner Rasse folgen diesem Rat.«
»Bis zum Tod«, bemerkte Scott. »In deinem Fall steht er kurz bevor.«
»Meinst du?« Sincet zuckte die Achseln. »Erlaube mir, daß ich dir widerspreche. übrigens, der Gang draußen ist mit verschiedenen elektronischen Geräten ausgestattet. Sie haben mir deine Ankunft angezeigt. In diesem Moment sind alle Türen bewacht. Solltest du zu verschwinden versuchen, wirst du mir erzählen, was du hier suchst.«
Scott schaute die Steine an. »Man hat mich in eine Falle gelockt. Dieser Wahnsinnige will mich gegen Tiere in die Arena schicken, und da dachte ich, es sei eine gute Idee, vorher auszureißen. Ohne Geld käme ich jedoch nicht weit. Also hielt ich Ausschau nach Dingen, die ich zu Geld machen könnte.«
»Aha, ein Dieb!« Sincet lächelte. »Du bist ein sehr ungewöhnlicher Dieb. Ist ja auch egal. Die Edelsteine brauchst du nicht, wenigstens die hier nicht. Ich will dir aber einen Gefallen tun. Ich werde dich vor der Arena bewahren und dir die Chance verschaffen, deine Hand auf viel größere Reichtümer zu legen, als du sie je erträumt haben kannst. Amüsant, nicht wahr?«
»Das hängt ganz davon ab.«
»Natürlich, mein Freund. Alles ist relativ. Aber ich meine das, was ich sage, wörtlich. Ich bringe dich nach Sergan, zu den Minen. Lange wirst du dort ja wohl nicht leben, aber du bist von unschätzbaren Reichtümern umgeben... Nein, nicht bewegen, nicht einmal an eine Bewegung denken. Lebend bist du für mich von Wert, tot nicht.« Er pfiff schrill, und ein Wächter kam herbeigerannt. »Bring den hier zum Schiff. Und sag dem Kapitän, daß wir innerhalb einer Stunde abheben werden.«
*
Sina Lahari breitete die Hände aus. »Mein Lord, was du verlangst, ist unmöglich. Es geht nicht.«
»Es geht nicht?« Elgha Zupreniz schnarrte vor Wut, und sein Kamm glühte orangefarben. »Ich bin der Herrscher dieser Welt. Es gibt nichts, was ich nicht tun könnte. Wie kannst du es wagen, mir zu widersprechen?«
Lahari seufzte. Wie konnte diese Kreatur nur ein solcher Narr sein! Von soviel Ignoranz fühlte er sich manchmal ganz taub. Ha, bald, sehr bald würde er selbst handeln, und dann wäre endlich Schluß mit allen Kränkungen. Jetzt noch nicht, nein. Im Augenblick mußte er Elgha Zupreniz noch in dem Glauben lassen, daß er die Operationen lenkte. Daß Lahari nur ein williges Werkzeug und ein ergebener Diener und Freund sei. »Mein Lord, überleg dir die Sache«, bat er schmeichlerisch. »Der Mann, von dem du sprichst, ist außerordentlich gefährlich. Du hast ihm das Leben für die Arena gerettet, und das ist doch Beweis genug für seine Gefährlichkeit. Und was dann?«
»Dein Mann hat ihn aus meinem Haus weggebracht. Ich hatte den Kampf arrangiert, und die Wetten standen ausgezeichnet. Er sollte gegen ein Kroot kämpfen. Sicher hätte er das Biest besiegt, und ich hätte ein Vermögen gewonnen. Und jetzt?« Der Lord von Sergan schlug mit der Klauenfaust auf den Tisch, so daß der Plastikbelag wie Glas splitterte. »Und jetzt lacht man über mich. Die Fenedisch machen sich über mich lustig. Wo denn mein Champion sei, fragen sie mich. Weißt du, was es auf Obrac heißt, wenn man nicht zum Kampf antritt?«
»Denken kann ich mir's. Aber, mein Lord, der Mann hätte ja vielleicht auch nicht gewinnen können.«
»Na, und?«
»Dann wäre er gestorben, und du hättest verloren. Vielleicht hat Sincet etwas Falsches gemacht, aber es ist nun einmal geschehen und kann nicht rückgängig gemacht werden. Und wenn ich ihn entlasse? Kannst
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