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Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Titel: Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Zimmer. Chemile verschmolz mit der Wand, so daß die Wächter ihn nicht sehen konnten, wenn er durch den Palast streifte. Ein Palastwächter geleitete Luden zu Nava Sonegas Dienstzimmer. Es war ein niedriger Raum mit geschnitzter Holzdecke. Landkarten hingen an den Wänden, und der Schreibtisch war mit Schriftstücken und Akten übersät. Eine Weltkugel stand auf einem Podest aus schwarzem Holz und daneben allerlei Amulette und Totemzeichen, Messer, Knochen, das Horn eines Drell.
    »Ich beklage Ihr Mißgeschick«, sagte der Wesir, während er auf einen Stuhl deutete. »Das Schicksal will es offenbar nicht, daß wir einen Pakt mit Ihrer Regierung, schließen.«
    »Offenbar?«
    »Wir sind doch beide reife, erwachsene Männer«, erwiderte Sonega vorsichtig. »Wenn zwei Botschafter einer Welt kurz hintereinander sterben, ist das nicht gerade ein gutes Omen.«
    »Der Herrscher von Sergan ist nicht tot. Nur sein Geist schläft, das ist alles.«
    »Das freut mich für Sie. Trotzdem bleibt die Tatsache bestehen, daß Umed Khan fest daran glaubt, das Juwel habe sein Urteil gesprochen und unsere Hand. gelenkt. Innerhalb von drei Tagen werden wir uns der Föderation der Chambodier anschließen.«
    »Das wäre aber ein großer Fehler.«
    »Mag sein - aus Ihrer Sicht betrachtet«, stimmte ihm Nava Sonega zu. »Doch was uns anbelangt - das bleibt abzuwarten. Nur sind die Würfel bereits gefallen. Die magischen Zeichen lassen uns gar keine andere Wahl.« Nach einer Weile fügte er bedauernd hinzu: »Zu schade, daß das Schicksal gesprochen hat. Eine Stunde früher hätten die Dinge noch ganz anders ausgesehen. Mein Herrscher war sehr beeindruckt von dem terranischen Gesandten.«
    »Und er wird seinen Entschluß bald bereuen«, sagte Luden. »Ich kenne die Chambodier ganz genau - Sie nicht. Wenn ihr diese Heuchler durchschaut habt, wird es für euch zu spät sein. Aber ich bin nicht hierher gekommen, um über dieses Thema mit Ihnen zu sprechen. Ich wollte Sie um Hilfe bitten.«
    »Was in meiner Macht steht, werde ich tun.«
    »Den Edelstein. Ich will ihn untersuchen.«
    »Das darf leider nicht sein.«
    Luden erkannte, daß er in diesem Punkt bei dem Wesir nichts erreichen konnte. Deshalb wechselte er das Thema. »Dann brauche ich Hilfe durch magische Künste, die ihr auf dieser Welt so gut beherrscht. Haben Sie einen Zauber, mit dem man einen verirrten Geist in seinen Körper zurückholen kann?«
    Einen Moment lang blickte der Wesir ihm fest in die Augen, und dann lächelte er. »Magie ist nur für denjenigen von Hilfe, der an sie glaubt. Sie gehören bestimmt nicht zu den Gläubigen. Er deutete auf einen Tisch in der Ecke. »Zaubermittel habe ich dort genug - gegen Krankheit, Unglück, falsche Anklagen. Und auch Zaubersprüche kann ich Ihnen in jeder beliebigen Menge liefern.«
    »Es ist mein voller Ernst, Nava Sonega.«
    »Ihr Lord bedeutet Ihnen viel, nicht wahr?« Sonegas Lächeln verlor sich. »Ich sehe es Ihnen an. Euer und sein Schicksal sind untrennbar miteinander verbunden. Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen versichere, daß ich in dieser Hinsicht nichts für Sie tun kann?«
    »Hilfe kann in vielerlei Gestalt gewährt werden. Auch Informationen können helfen. Sprechen wir zum Beispiel einmal von dem Edelstein. Hat er sich schon einmal so verhalten, wie wir das bei der Beratung erlebt haben?«
    »Nein. Wenn man ihn anschaut und lügt, verändert er seine Farbe, und der Lügner verliert den Verstand. Das habe ich schon einmal erlebt. Auch habe ich zwei Herrscher beobachtet, wie sie stundenlang wie verzückt den Edelstein angestarrt haben. Danach hatten sie sich seltsam verändert. Sie gingen umher wie Schlafwandler und taten Dinge, die sie eigentlich nicht hätten tun dürfen.«
    »Das heißt, sie ließen Menschen auf dem Marktplatz pfählen«, sagte Luden trocken. »Wer hat dem Herrscher geraten, den Edelstein zu verwenden?«
    »Denog Wilde.« Ein Schleier schien über die Augen des Wesirs herabzusinken. »Ein Mann, der über viele Künste und Talente verfügt. Wenn einer Ihnen helfen kann, dann nur er.« Sonega streckte die Hand aus und schlug auf einen Gong. »Ein Palastwächter wird Sie zu ihm bringen.«
    Das Zimmer von Denog Wilde lag tief unter dem Palast. Die Wände waren feucht und von Flechten überzogen. Luden fand genau das, was er erwartet hatte: brennende Kohlebecken, weihrauchgeschwängerte Luft, mumifizierte Tiere, Skelette und eine Unzahl mystischer Geräte. Und doch entdeckte er noch mehr, als er vermutet

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