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Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Titel: Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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der Herrscher von Sergan wieder bei sich ist, wird er ganz bestimmt großzügig sein.«
    Als Luden wieder in ihre Gästesuite zurückgekehrt war, betrachtete er Scott mit den kritischen Augen eines Arztes. An Scotts Lage hatte sich nichts verändert. Der Herzschlag war langsam, die Atmung kaum wahrnehmbar. Die Haut fühlte sich unter seinen Fingerspitzen kühl an. »Hat sich irgend etwas bei ihm verändert?« fragte er Saratow. »Nein. Nur glaubte ich, ich hätte einmal ein leises Zucken bei ihm bemerkt. Aber es kann auch nur eine Täuschung gewesen sein, weil die Laterne flackerte.«
    Luden hob Scotts Augenlider und untersuchte die Pupillen mit dem Opthalmoskop, das Chemile von der Mordain mitgebracht hatte.
    »Hast du etwas erreichen können, Jarl?« fragte Saratow, der sich neben Luden über den Leblosen.beugte.
    »Nein, Penza. Wenigstens nichts, was uns sofort weiterhelfen könnte. Hat jemand versucht, in dieses Zimmer vorzudringen?«
    »Nein.« Der Riese blickte auf seine Hände. »Ich hatte gehofft, diese Geier würden es wagen. Dann hätte ich es ihnen besorgt.«
    »Dazu wird vielleicht später noch Zeit sein«, murmelte Luden. »Wenn wir Genaueres wissen.« Luden betrachtete Scotts schlaffes Gesicht und erinnerte sich an das Antlitz, das er in der Flüssigkeit in der Schüssel gesehen hatte. An den winzigen glühenden Punkt und den silbernen Faden. Würde Scott sterben, wenn dieser Faden riß? Führte er ihn zu der Stelle, wohin sein Geist gewandert war?
    »Massiere ihn täglich, Penza«, sagte Luden. »Halte seine Muskeln in guter Verfassung, damit er voll einsatzfähig ist, wenn er wieder erwacht.«
    »Das werde ich tun, Jarl. Wenn Scott zurückkommt, ist er so stark und kräftig wie eh und je.«
    Wenn er zurückkommt. Machten sie sich da nicht nur selbst etwas vor? Zum erstenmal in seinem Leben war Luden sich seiner Prognose nicht sicher. Er wußte nicht, wie dieses Abenteuer ausgehen würde. Hätte er doch wenigstens etwas von den Fakten erfahren, die für Scotts Zustand verantwortlich waren!
     
    *
     
    Das Universum war explodiert. Eben noch hatte Scott sich über das Juwel gebeugt, die Augen halb geschlossen, weil ihn das Licht blendete. Er hatte das Muster der Facetten studiert, die Gestalt des Steines, und vage Assoziationen regten sich am Rande seines Bewußtseins. Und plötzlich kam dieser gleißende Blitz, dieser Strahlenimpuls, der bis in den hintersten Winkel seines Gehirns vordrang.
    Und dann lag er im Wasser.
    Es hüllte ihn ganz ein, drückte gegen seine Augen, füllte seine Nasenlöcher und drückte gegen seinen Mund, den er fest zusammen preßte. Er war tief unter der Wasserfläche, und nur ein schwaches Glimmern deutete ihm an, wo die Oberfläche war. Ein großer Fisch paddelte von ihm weg, als er energisch nach oben strebte.
    Er war ein vorzüglicher Schwimmer, hatte schon fast von Geburt an in diesem Element gelebt, und die Berufstaucher von Oldemath hatten ihn als ihresgleichen anerkannt. Doch jetzt brauchte er seine ganze Geschicklichkeit und Erfahrung, das gewaltige Luftreservoir seiner Lungen.
    Der Wasserdruck war ungeheuer, der Schock des jähen Übergangs von Erde und Wasser gewaltig. Ein anderer Mann wäre hier 'in der Tiefe verloren gewesen, hätte auf seine neue Umgebung zu spät umgeschaltet. Er hätte wahrscheinlich den Mund weit geöffnet, Wasser geschluckt, die Luft aus seinen Lungen verdrängt und wäre höchstens als Leiche aus dem Meer wieder aufgetaucht. Nur das harte Training vieler Jahre gab Scott eine Überlebenschance.
    Das Licht im Wasser wurde heller. Dann brannte die Sonne auf ihn herunter, während er auf dem Rücken im Wasser lag und in tiefen Zügen die salzhaltige Luft einatmete. Er war vollkommen nackt, wie er jetzt feststellte. Wieder etwas, was ihm Rätsel aufgab. Er hatte doch eben noch in einem Saal des Palastes gestanden, voll bekleidet, in Diplomatenuniform. Und im nächsten Moment war er nackt auf dem Grund des Ozeans. Aber diese Fragen konnten warten. Jetzt ging es ums Überleben.
    Er blies seine Lungen auf, warf sich nach oben, drehte sich dabei herum, fiel wieder ins Wasser zurück. Nachdem er auf diese Weise einen Kreis im Meer beschrieben hatte, ruhte er sich wieder aus, um seine Kräfte zu sparen.
    Denn nirgends hatte er eine Spur von Land entdecken können. überall dehnte sich die weite Leere des Ozeans aus. Über ihm strahlte die Sonne, ein bißchen fleckig, schien es ihm, mit einer leicht grünlichen Färbung. Und tief am Horizont hing eine

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