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Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens

Titel: Commander Scott 05 - Juwel Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Wolkendecke wie feiner Nebel. Er war in einem Meer unter einer unbekannten Sonne.
    Schon spürte er Durst, da das Salzwasser und die Sonne ihm Feuchtigkeit entzogen. Der echte Durst würde erst später kommen, auch der Hunger und dann die Erschöpfung. Er konnte eine Weile lang auch ohne Essen auskommen. Die Clume-Disziplin, in der er ein Meister War, würde ihm helfen, seinen Stoffwechsel eine Weile lang herunter zu drücken, so daß er auch ein paar Tage ohne Schlaf auskommen konnte. Aber es lauerten ja auch noch andere Gefahren auf ihn.
    Er entdeckte eine dreieckige Flosse, die einen weiten Kreis um ihn herum zog. Wahrscheinlich ein Raubfisch, der eine Beute witterte. Das Gesetz des Stärkeren galt zu Wasser und zu Lande. Iß, oder du wirst gefressen.
    Scott schlug mit der Handfläche auf das Wasser und hoffte, damit den Raubfisch zu vertreiben. Nackt und unbewaffnet war er in der Umgebung, für die dieses Wesen geboren war, zu verwundbar. Wieder warf er sich in die Höhe und suchte mit schmalen Augen seine unmittelbare Umgebung ab. Ein paar hundert Meter rechts von sich entdeckte Scott etwas Dunkles, das auf den Wellen schaukelte. Er spannte seine Muskeln an und glitt mit raschen Armstößen durch das Wasser. Er hatte Glück. Das Ding war ein Baum mit knorrigem Stamm, die Zweige voller Seetang, das Holz schon so mit Wasser durchtränkt; daß der Baum sich kaum noch über Wasser halten konnte. Er sank sofort unter, als er sich darauf setzte; aber er trug ihn. Offensichtlich war der Baum bei einem Sturm aus dem Erdreich gerissen und hinaus auf die See getrieben worden.
    Scott krallte seine Finger in die harte Borke des Baumes. Das Holz selbst war schwammig, weich und hatte eine grobe Maserung. So ein Baum saugt rasch Wasser auf und sinkt. Also konnte das Gestade, von dem er stammte, nicht so weit entfernt sein.
    Eine Insel vielleicht. Der Ozean konnte damit übersät sein, kleine Atolle, zu denen der Wind den Samen von anderen Inseln trug. So ein Atoll war natürlich in seiner Lage so viel wie ein Paradies. Er blickte in die Richtung, aus der ihm eine Brise entgegenwehte. Dieser Wind entstand, wenn Luft sich über einer. Landmasse erwärmte. Wenn ihn keine Strömung oder kein Sturm daran hinderte, mußte er auf diesem Baum irgendeine Küste erreichen können.
    Der Stamm bewegte sich plötzlich unter seinen Füßen. Aus den Zweigen, die unter Wasser getaucht waren, erhob sich etwas tastend und suchend. Ein langer, dünner Sack, mit Saugern versehen und mit Stacheln, die Widerhaken besaßen.
    Er war nicht allein im Boot.
    Er wich ein wenig zurück, als das Biest ganz aus dem Wasser auftauchte. Der Körper war ungefähr eins fünfzig lang, hatte Greifarme, die sich wie ein Kranz von Schlangen um sein Maul bewegten. Der lange, schlauchartige Körper endete in einen peitschenartigen Schwanz, der mit einem gefährlich aussehenden Horn bewehrt war. Und das Biest war über und über mit dicken Schuppen bewachsen. Außer den Tentakeln und dem Schwanz konnte er keine Gliedmaßen erkennen. Ein Seeungeheuer, dachte Scott, das sich unter den Zweigen des Baumes eingenistet hatte und dort auf Beute lauerte. Und nun forderte er das Wesen heraus, das sein Territorium betreten hatte. Oder es suchte sich auch nur eine Mahlzeit. Da Scott auf diesen Baum auf seine Rettung angewiesen war, konnte nur einer von ihnen beiden überleben.
    Scott wich bis in das Gewirr der Wurzeln zurück. Das Ungeheuer war ziemlich langsam, wenn es sich außerhalb seines angestammten Elementes bewegte. Es war etwas Mechanisches in seiner erbarmungslosen Entschlossenheit. Die Tentakel bewegten sich tastend, schienen Zeit und Entfernung abzuschätzen, und das Biest entblößte seine Reißzähne. Mit bloßen Händen hatte Scott keine Chance gegen die Stacheln mit den Widerhaken, die scharfen Zähne und den Schwanz mit dem scharfen Horn. Selbst wenn er es schaffte, das Biest zu töten, würde er bei dem Zweikampf bestimmt schwer verletzt oder verlor den Halt auf dem Baumstamm. Und die scharfen Dreiecksflossen, die den Baum jetzt in einem ganzen Rudel umkreisten, warteten nur auf eine Gelegenheit, sich auch ihren Teil von der Beute zu holen.
    Er spannte die Muskeln an. Und als ein Tentakel auf seine Augen zuschnellte, tauchte er unter Wasser.
    Dabei gab es kaum einen Spritzer, während er den Rücken wölbte und knapp unter der Oberfläche dahin glitt. Mit kräftigen Stößen erreichte er die Zweige und packte einen schuppigen Ast. Gleichzeitig schoß eine

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