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Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Titel: Commander Scott 08 - Der Weltenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Stiefel im Sand.
    »Das ist der Mann, der mir die Fragen stellte, Priam«, sagte Cleet. »Auf Ylor.«
    »Das weiß ich, denn ich hab ihn gesehen und gehört. Wo sind deine Freunde?« herrschte er Scott an.
    »Sie warten«, erwiderte Scott lächelnd und strahlte dabei eine Ruhe aus, die jene verblüffte und verstörte, die ihn beobachteten. »Ihr glaubt doch wohl nicht, daß ich kam, ohne Vorsichtsmaßnahmen ergriffen zu haben? Wenn ich mich nicht mit ihnen in Verbindung setze, kommen sie und schießen aus allen Rohren... Schade, daß du das Sprechgerät vernichtet hast. Es erschwert deine Lage erheblich.«
    »Die deine, nicht die unsere.«
    »Ein Bluff!« Kiam sprach kalt aus dem Dunkel. »Wir sollten ihn umbringen und uns wegen seiner Freunde erst Gedanken machen wenn sie kommen. Falls sie kommen.«
    Scott zuckte die Achseln. »Nun, dann macht doch vorwärts! Ihr bezahlt dafür schon - auf mehr als eine Art.«
    »Was meinst du damit?« fragte Cleet unbehaglich. »Weshalb, glaubst du, bin ich hier?« Scott sah von einem zum anderen. Innerlich war er sehr gespannt, äußerlich die personifizierte Ruhe. Er mußte überzeugend lügen, sonst war er tot. Der Chambode war ein Feind, Farrel mißtrauisch, Cleet schon sehr besorgt. »Ich möchte mit hinein. Deshalb verlange ich einen Anteil am Schädel von Sykoris - und ich kann mir den Anteil verdienen.«
    »Wie?«
    »Ich dachte, das weißt du bereits, Farrel.« Scott zog einige Schlüsse aus Unterhaltungsfetzen und dem Inhalt der Kisten. »Erstens habe ich ein Schiff zur Verfügung, zweitens Wasser und Lebensmittel und drittens einen Ausweg, wenn ihr ihn braucht. Ich glaube nicht, daß ihr das, was ihr hier sucht, so leicht findet. Die Hilfe, die ihr braucht, kann ich liefern.«
    Kiam wiederholte: »Er blufft ja nur.«
    »Möglich«, meinte Farrel, doch er schien dessen gar nicht sicher zu sein. »Er ist da und kann nicht zu Fuß gekommen sein. Es ist wahrscheinlich, daß er ein Schiff hat, und das können wir brauchen.«
    »Wir brauchen keines. Es ist für alles gesorgt.«
    »Für dich selbst vielleicht«, erwiderte Cleet. »Ich meine, wir sollten warten und sehen, was passiert. Wir können ihn, solange er lebt, wenigstens als Geisel brauchen.«
    »Ewin ist tot«, erklärte Cleet. »Ich fand ihn mit gebrochenem Hals. Einer der Sklaven hat mir gesagt, wer das getan hat. So fand ich ihn ja. Ich sah ihn dann vor dem Licht stehen.«
    Farrel hielt den Atem an. »Wir warten«, bestimmte er dann. »Ein Schiff können wir immer brauchen. Aber wenn er etwas versuchen sollte, hat er keine Zeit mehr, es zu bedauern. Hast du das verstanden?« fuhr er Scott an.
    »Klar.« Scott zuckte die Achseln. »Ich verdenke es auch nicht, wenn ihr vorsichtig seid. Aber vergeßt nicht, daß ich mit dabei sein will. Wann kann ich den Schädel sehen?«
    »Den hast du doch gesehen. Hier ist er.« Farrel lachte, als er auf eine dunkle Masse deutete, die sich vor dem bestirnten Himmel abhob. »Ihr verdammten Narren! Die ganze Zeit steht er vor euren Nasen!«
     
    *
     
    Es war ein massiver Felsblock, der sich aus dem Sand erhob. Er war gerieft und sah sehr geheimnisvoll aus. Als die Dämmerung den Himmel mit leuchtenden orangen und goldenen Tönen füllte und die Sonne sich erhob, um mit ihrer wütenden Hitze den Sand zum Glühen zu bringen, musterte ihn Scott mit einem von Sekunde zu Sekunde sich steigerndem Interesse. Eine Laune des Sturms hatte den Sand weggewirbelt. In regelmäßigen Abständen ließen sich Rundungen und Vertiefungen erkennen, doch von den Kuppeln waren jetzt nur die Spitzen sichtbar.
    Scott ging darauf zu und spürte, wie sein Stiefel an etwas Hartes stieß. Er bückte sich und fand eine runde Metallplatte, deren Rand mit dem vertrauten Zheltyana-Siegel graviert war.
    »Ich sagte dir ja, daß es davon noch mehr gibt«, bemerkte Cleet. Er tat beiläufig, aber nicht unbesorgt, blieb außer Scotts Reichweite und hatte die Hand auf dem Griff seiner Dione liegen. »Ist es das, was du verkaufen willst?«
    »Teller? Nein, gewiß nicht. Der Schädel hat viel bessere Dinge zu bieten.« Cleet zuckte die Achseln. »Wir werden ja sehen, wenn er offen ist.«
    Entweder wußte er nichts, oder er war vorsichtig; Scott vermutete letzteres. Er musterte wieder den Felsblock. Er war gerundet und etwa so glatt, als hätten sich vor undenklichen Zeiten zahlreiche Hände darum bemüht. Dunklere Flecken deuteten Minerale an, die das Licht absorbierten, und sie bildeten, grob gesehen, zwei Augen, eine Nase

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