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Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Titel: Commander Scott 08 - Der Weltenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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einer ehemaligen Wasserrinne ziemlich geschützt war, doch die Veränderung der Luft nahm er wahr.
    »Kommt da ein Sturm?«, fragte er.
    »Es wird ein schlimmer Sturm.«
    »Dann kehren wir besser zur Mordain zurück.« Das Schiff war knapp hinter der Horizontlinie gelandet. »Haben wir den richtigen Platz gefunden?« Scott nickte. Luden war es tatsächlich gelungen, die fehlenden Stücke der Koordinaten zu ergänzen, und jetzt gab es keinen Zweifel mehr, dass er richtig gearbeitet hatte. Durch die scharfen Gläser hatte er Ocran Cleet und Farrel erkannt.
    »Du kehrst zur Mordain zurück, Penza«, befahl Scott. »Dort wartest Du den Sturm ab und kommst zurück, um Wache zu halten. Wir bleiben in Kontakt. Du kommst sofort, wenn ich Dich brauche.« Damit reichte er dem Riesen das Fernglas.
    »Und was machst Du, Barry?«
    »Ich benütze den Sturm als Deckung, um näher an das Lager heranzukommen.« Scott trug die groben, dünnen Kleider der Sklaven, aber, darunter hatte er einen Nadler und ein kleines Funksprechgerät. Hände und Gesicht waren voll Schmutzflecken. »Die sehen mich in der allgemeinen Verwirrung nicht, und ich kann mich unter die Arbeiter mischen.«
    »Ich kann doch mitkommen. Aufpassen kann Jarl auch.«
    Scott lachte. »Du siehst kaum wie ein Sklave aus, Penza. Du mit deinen Massen stichst auf Meilen von ihnen ab.«
    »Aber ich kann doch...« Nun, er wußte, daß Scott recht hatte und zuckte die Achseln. »Und was glaubst du unten tun zu können?«
    »Ich möchte herauskriegen, was sie suchen. Wenn ich das weiß und den Aufbau des Lagers mit seiner Routine kenne, kann ich hingehen und Farrel und seine Freunde einsammeln. Aber ich habe das Gefühl, an der Sache wird mehr sein als eine Rettungsaktion und der Versuch, ihnen die Beute abzujagen... Aber beeil dich jetzt, der Sturm wird gleich mit aller Wucht losbrechen.«
    Und das tat er; dunkle Sandsäulen erhoben und verdrehten sich am Horizont, und der Wind stob pfeifend und in kräftigen Stößen durch das Tal. Wenn das Zentrum des Orkans über das Lager wegging, blieb nichts mehr davon übrig. Scott drückte sich platt an den Boden, bis er in einer kleinen Pause den Weg nach unten antreten konnte. Er kniff die Augen zu Schlitzen zusammen und kämpfte um jeden Atemzug. Im Tal angekommen kroch er auf allen Vieren weiter, so schnell es ging. Der aufgewirbelte Sand war jetzt schon so dicht wie ein Londoner Herbstnebel, so daß er nichts mehr sehen und wegen des Lärms auch nichts mehr hören konnte.
    Dann wurde der Nebel unvermittelt dünner. Ein dunkler Umriß erhob sich vor ihm; er prallte darauf, hörte einen Fluch, der sich im Sturm verlor und dann sah er einen hohen Stapel Kisten, ein Zelt, das sich losriß und davonflog, und dann spürte er einen Peitschenschlag.
    »Was tust du hier?« brüllte Ewin, denn er glaubte einen Sklaven vor sich zu haben. »Ich hab euch gesagt, ihr sollt unter den Felsen bleiben. Verdammt noch mal, verschwinde, dorthin!«
    Der Peitschenhieb hatte Scott quer über die Schulter getroffen, und unter normalen Verhältnissen hätte der Bursche dafür seine Strafe bezogen. So ließ er die Schultern hängen und wandte das Gesicht ab. »Ich hab mich verirrt«, klagte er.
    »Geh über die Kisten.« Ewin ließ wieder seine Peitsche pfeifen und ahnte nicht, wie nah er dem Tod war. »Hilf den anderen und beeilt euch, verdammt noch mal!«
    Scott ertastete eine Kistenöffnung und kroch hinein. Sie bot ein wenig Schutz; er rollte sich zusammen, wölbte seine Hände um Nase und Mund und drückte das Gesicht nahezu auf den Boden. So konnte er wenigstens atmen.
     
    *
     
    Farrel stöhnte. Sand war in seinen Augen. seinen Ohren, sogar im Mund. Seine Haut war entzündet von den Millionen Sandkörnern, die wütend auf sie eindroschen. Die Lungen schmerzten von der Anstrengung des Atmens. Er wischte sich den Sand aus den Augen und sah sich um.
    Der Sturm war vorüber, und der Wind ließ ebenso schnell nach, wie er gekommen war. Es war Nacht, und die Sterne hingen wie eine Unzahl Laternen am samtschwarzen Himmel.
    Vor ihm lag im Sternenlicht ein Bild der Verwüstung. Die Zelte waren davongeflogen oder im Sand vergraben. Über jedem Gegenstand lag ein Sandhäufchen, und in alle Richtungen liefen Dünen wie lange Ozeanwellen. Das ordentliche Lager hatte sich in ein wirres Durcheinander aufgelöst, und nur schwere Gegenstände hatten dem Orkan widerstanden.
    Es sah ganz so aus, als könne nichts Lebendiges mehr daraus hervorkriechen, aber bald erhoben

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