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Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Titel: Commander Scott 08 - Der Weltenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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finanziert.
    »Es wird kein Mißerfolg.« Er setzte sich betont aufrecht, und sein Gesicht war von rasendem Zorn gezeichnet. »So was sagt man nicht einmal!«
    »Nun, solange wir allein sind, brauchen wir doch kein Theater zu spielen, oder? Ein Jahr Gefängnis kann doch einen harten, erbarmungslosen Mann, der seine Gefühle immer unter Kontrolle hatte, nicht so sehr verändern? Warum werden Sie so schnell wütend, Doktor? Ich hörte sagen, daß ein Mann, der zuviel redet, seine Gedanken tarnen will. Steigern Sie sich deshalb in eine Wut hinein, um Ihre Absichten zu verschleiern?«
    »Was soll das wieder heißen?«
    »Einmal haben wir doch mit den Kultanianern von Ergol verhandelt; damals schienen sie ein Trunkenbold zu sein, taumelten herum, redeten zuviel und zu laut, lachten zu lange. Dann versuchten Sie uns zu betrügen. Noch immer schienen Sie betrunken zu sein, doch in Wirklichkeit waren Sie stocknüchtern, und das kostete sie sehr viel. Wieviele haben Sie damals getötet? Acht oder neun? Ihr Fehler war, Sie zu unterschätzen, und sie glaubten, ein Betrunkener könne ihnen doch nichts antun. Doktor, ich unterschätze Sie nicht; daß ich hier bin, ist der Beweis dafür.«
    »Und?«
    »Elan Kumed ist draußen. Cleet wäre jetzt lieber niemals nach Plenque gekommen. Jaleckt, den wir als Oberaufseher hier zurückließen, hat sich verändert. Jetzt benützt er die Peitsche statt des Gehirns. Also sind nur noch wir beide da, Doktor, aber mir brauchen Sie nichts vorzuspielen. Ich kenne sie.«
    Farrel lehnte sich behaglich zurück und lächelte. »Nega, Sie sind ein gerissener Bursche, aber das waren Sie schon immer. Wollen sie einen Handel mit mir machen?«
    »Sie und ich, Doktor. Nur wir beide. Das Ganze.« Kiam hatte eine Menge bewaffneter Leute. Jaleckts Aufseher konnten gegen den Chamboden nicht ankommen. Cleet hatte ein halbes Dutzend heimlich bewaffneter Männer mitgebracht, und Dakin verfügte über ein paar ihm ergebene Leute. »Es gibt eine Geschichte von zwei großen Hunden, die sich um einen Knochen stritten«, bemerkte Farrel. »Und sie bemerkten in ihrem Eifer nicht, daß ein kleiner Hund kam und den Knochen stahl.«
    "Natürlich warten wir bis zum letzten Moment«, schlug Kiam gleichmütig vor. »Und ich glaube nicht, dass Ihre Fabel auf uns paßt. Hier im Tal von Sykoris gibt es keine bewaffneter Kräfte, die wir nicht kennen.«
    »Darum geht es nicht. Wir müßten ja Cleet und Jaleckt gegeneinander aufhetzen, um Unfrieden zu stiften.«
    »Wie gemein ihr Erdenbewohner doch seid. Und wie schwach. Ihr behauptet stark zu sein, aber ihr scheut immer den direkten Weg zum Ziele. Wie kann einer von euch einem anderen trauen? Darüber staune ich immer wieder. Euer Wort ist ebenso wenig wert wie euer Versprechen; nur eure Habgier, die bleibt bestehen und ist verläßlich.«
    »Ebenso wie Ihr Ehrgeiz, mein Freund.«
    »Richtig. Dann sind wir uns also einig?«
    »Natürlich, Kiam. Von Anfang an waren wir's.« Farrel stand auf. Sein Gesicht war eine Maske. Auf dem Weg zu den kleinen Zelten blieb er stehen. Ein Windstoß wirbelte plötzlich den Sand auf und fegte ihn in langen, breiten Schleiern davon. Bald war die Luft mit kratzendem, peitschenden Sand erfüllt.
    Die Sklaven warfen in panischer Angst das Werkzeug weg und krümmten sich vor dem Wind zusammen. Die Schreie und Peitschenhiebe der Aufseher konnten sie nicht aus ihrer verzweifelten Angst herauslocken.
    Farrel hielt Ewins, den Oberaufseher, Peitschenarm fest. »Was soll das? Was ist denn los?«
    »Ein Sturm kommt auf. Und wenn wir hier vom Sturm überrascht werden, ist das eine Hölle.«
    »Ein Sturm?« Nun tanzten schon auf einer weiten Strecke winzige Sandwölkchen über den Grund, wurden zu schmalen Säulen, die sich drehten, zusammenfielen und sofort durch neue ersetzt wurden. Die Luft roch deutlich metallisch. »Der Sturm kommt, das ich hab doch schon zu oft erlebt«, antwortete Ewin grimmig. »Holen Sie besser Ihre Leute zusammen und lassen Sie die Zelte verstärken. Das wird diesmal ein höllischer Orkan.«
    Auch Scott hatte sein Kommen gefühlt. Er kauerte am Kamm eines über dem Tal, spürte den beißenden Sand und die scharfen Windstöße, blieb aber da wo er war und hatte ein starkes Fernglas vor den Augen. So studierte er die Szene im Tal, sah den Aufruhr, die rennenden Männer; dann zog er sich den Hang entlang zurück zu dem Platz, an dem Saratow auf ihn wartete.
    Der Riese hatte den aufkommenden Sturm bis jetzt noch nicht gespürt, da er in

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