Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Titel: Commander Scott 08 - Der Weltenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
Vom Netzwerk:
und wieder zusammengesetzt; das saftige Fleisch war vergoldet, und die Würfel wurden von einem durchdringend riechenden Syrup zusammengehalten, so daß die Vogelform erhalten blieb, bis man ihn aß. Orange- und amberfarbene, staubrosa, grellblaue und dottergelbe Früchte waren zu bunten Pyramiden aufgebaut, und herrlich geformte, stark duftende Blüten standen in handgeschnittenen Kristallvasen.
    Scott füllte zwei Gläser, reichte eines dem Mädchen und hob das andere zu einem Toast. »Auf unseren Gastgeber«, sagte er. »Möge er niemals besiegt werden.«
    Elan Kumed war ein großer Mann, sehr rundlich, sehr jovial, und an allen Fingern beider Hände funkelten Edelsteine. Seine Massen waren in ein Gewand aus Metallfäden gepreßt. Sein Haar war kurzgeschnitten und in unzählige winzige Löckchen gedreht, die mit Silber besprüht waren. Die Kinnpartie in seinem breiten Gesicht war wuchtig, und die Augen lagen verschattet unter wulstigen Brauen.
    »Meinen Dank, Barry. Nicht oft begegnet man einem Erdenmann, der mit solcher Feinheit die alten Zeremonien hochzuhalten weiß.«
    »Ich hatte einen guten Lehrer, Elan.«
    »Eine bessere Lehrerin konntest du gar nicht finden, Barry.« Kumed musterte das Mädchen mit offensichtlichem Vergnügen. »Wäre ich nicht so alt, würde ich dich hier und jetzt herausfordern. Ein starker Körper, der starke Söhne und liebliche Töchter tragen kann. Ein Mann könnte sich was Schlechteres wünschen und damit auch noch zufrieden sein.«
    »Wenn er ein Mann ist, verehrter Gastgeber.« Die Stimme war dünn, stechend und kam von einem jungen Mann, der Gelb und Schwarz, dazu Schuppen aus Chrom über einer ebenholzschwarzen Unterlage trug. »Aber kann ein Erdenmensch einen solchen Ehrentitel überhaupt beanspruchen?«
    Scott sah, wie sich Elan Kumeds breites Gesicht verhärtete. Die Narben auf seinen Wangen traten scharf und weiß auf seiner safrangelben Haut hervor. »Jeder auf seine Art, mein Freund«, erwiderte er. »Zaccor ist nicht die Erde. Ihr habt eure Art, wir die unsere.«
    »Die Art von Schwächlingen. Auf Zaccor sind wir stark.«
    »Jetzt reicht es aber, Ayt Dobyo. Du vergißt, daß dieser Mann mein Gast ist.«
    »Richtig.« Dobyo zuckte die Achseln und schniefte. »Ich glaube, wer sich vergißt, das bist du, verehrter Gastgeber, nicht ich. Hätten sich unsere Vorfahren so leicht bestechen lassen? Das Krankenhaus, das dieser Mann uns gegeben hat - wozu führt es? Zur Schwächung unseres Blutes, denn die, welche die Natur hätte sterben lassen, werden dort wieder gesund gemacht, und die Kraft und Macht von Zaccor wird von minderwertigem Erbgut verdorben. Für die, welche Augen haben, zu sehen, ist die Absicht klar. Die Gabe hält in sich selbst das Mittel zu unserer Vernichtung.«
    »Erkläre dich näher«, forderte Aldoree kalt. »Liegt das nicht auf der Hand?« Dobyos Augen musterten ihren Körper voll klinischer Kälte. »Solltest du mit einem Kind schwanger gehen und sterben, wenn es ins Leben kommt, werden deine schlechten Gene für alle Zeit ausgemerzt. Im Krankenhaus wirst du mit dem Kind vermutlich weiterleben und deine schwache Linie auch in Zukunft fortpflanzen. Wie lange dauert es, bis diese Schwäche dominant wird? Und wie lange, bis alle Männer zu Feiglingen werden, die um ihr eigenes Leben Angst haben?«
    Scott hörte zustimmendes Gemurmel und erkannte die Barriere, gegen die die Terranische Kontrolle so lange gekämpft hatte. Dobyo war ein Fanatiker, aber er war gerissen. Er kochte vor planetarem Stolz und mißtraute daher instinktiv dem Geschenk, weil er sah, was es war - das dünne Ende eines Keils, der Zaccor von den alten, starren Gepflogenheiten abspalten und zur Anerkennung moderner Bedingungen zwingen würde. Damit war notwendigerweise die Bereitschaft verbunden, sich mit anderen Welten unter Führung der Erde zu verbünden.
    Doch er erkannte noch mehr. In einer Gesellschaft, in der persönlicher Erfolg alles war, hatte ein Feigling keinen Platz. Wenn ein Mann nicht bereit war, um die Frau seiner Wahl zu kämpfen, hatte er kein Recht, sich fortzupflanzen. Die natürliche Auswahl, die eine frühe Kultur den Planeten aus grimmiger Notwendigkeit aufgezwungen hatte, mußte allmählich die eigene Nützlichkeit überleben. Doch die Tradition behielt ihr Recht. »Ayt Dobyo, du nennst mich einen Feigling?« fragte er scharf.
    Der Mann zögerte. Scott war groß, stark und breitschultrig, und die seidenglatte Schwärze seiner goldbesetzten Uniform unterstrich den

Weitere Kostenlose Bücher