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Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Titel: Commander Scott 09 - Der Psi-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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entlanglief. Das matte Licht entstammte einer ovalen Leuchtfläche; es gab eine Reihe weiterer solcher Flächen, die aber dunkel waren. Ihre Magnetsohlen hafteten nun. Schwerfällig stapfend folgten die drei dem Verlauf, den der Gang nahm. Er führte geradeaus. Nirgendwo trafen sie auf Abzweigungen. Auch hier, wie in dem Saal, den sie durchquert hatten, fehlte jede Atmosphäre. Das allerdings war das geringste Problem. Die Konzentratvorräte der Sauerstoffbehälter reichten für einen Zeitraum von 48 Stunden, bei Drosselung der Zufuhr sogar etwa 60 Stunden. Bis dahin konnte viel geschehen.
    Unterwegs berichtete Scott wiederum an Professor Luden. Schließlich, nachdem sie beinahe zehn Minuten lang marschiert waren, endete der Gang. Vor ihnen erhob sich erneut ein Schott aus jener hellen Legierung. Wieder entdeckten sie keinen Öffnungsmechanismus.
    Obwohl Scott allmählich Bedenken empfand, auf diese Weise fortzufahren, ließ er das neue Hindernis ebenfalls mit Saratows Dione zerstrahlen.
    Und wieder gelangten sie in einen riesigen Raum, dessen Boden eine zähe Ablagerung überzog. Ansonsten war dieser zweite Saal so kahl wie der vorherige.
    Scott öffnete den Mund, um seiner Enttäuschung Ausdruck zu geben, aber er kam nicht dazu, diese Absicht zu verwirklichen.
    Denn in diesem Moment klaffte vor seinen Augen ein gewaltiges Maul auseinander, bleckte messerscharfe Zahnreihen, hinter denen ein gefleckter Schlund zuckte. Der ungeheure Rachen überragte alles... Scott fühlte sich wanken, ruderte mit den Armen. Wo waren...?
    »Barry!« Ein heiseres Aufbrüllen von Saratow, dem die sich explosionsartig ausbreitende Hitzewelle eines neuen Strahlenbündels aus der Dione folgte.
     
    *
     
    »Was... was war das?« Die leise Stimme des Ingenieurs glich dem Wispern unendlich ferner Sterne.
    Sie hatten es alle drei gesehen, für vier oder fünf Sekunden, aber es war keine dingliche Wirklichkeit gewesen.
    »Eine Halluzination«, krächzte Scott, »absichtlich und gleichzeitig in unsere Hirne projiziert...« Seine weiteren Gedanken verschwieg er. Wesen, denen eine solche Fähigkeit eigen war, geboten über eine furchtbare Waffe. Was vermochte jemand schon auszurichten, der seiner eigenen Sinne nicht sicher sein konnte?
    Der Strahlschuß aus Saratows Dione hatte in der Umgebung einige verkohlte Flecken hinterlassen, sonst aber keinen erheblichen Schaden verursacht. Die Hauptgefahr bestand in solchen übereilten Reaktionen, überlegte Scott. Wie leicht konnte, unter dem Eindruck einer plötzlichen Halluzination, einer den anderen vom Leben zum Tode befördern...
    Noch viereinhalb Stunden dauerte die Frist. Sie durchquerten den zweiten Saal nicht der Länge nach, sondern schnitten einen Durchstieg in die rechte Seitenwand. Der erste Ansatz mißlang. Offenbar hatten sie an dieser Stelle die Innereien einer computerähnlichen Maschine enthüllt, denn hinter der Wand konnten sie auf viele Meter nichts ausmachen als ein dichtes Gewirr von Kontakten, Relais, Kabeln und Schaltungen. Die Apparatur lag still und kalt.
    Der zweite Versuch verschaffte ihnen Zutritt in eine winzige Nebenkammer, die absolut nichts enthielt; sie besaß einen Ausgang, der einer konventionellen Tür ähnelte. Der Zweck der Kammer blieb unklar.
    Der Ausgang führte sie eine Art Korridor, breiter und höher als der Gang, den sie zuvor benutzt hatten. Er war hell erleuchtet; fast alle der ovalen Leuchtflächen brannten noch. Unter der gewölbten Decke verlief ebenfalls eine Schiene. Beide Wände wiesen quadratische, in Hüfthöhe gelegene Nischen auf diese Konstruktionen erinnerten stark an Schiebetüren.
    Sie schritten den Korridor hinunter. Scott schilderte Professor Luden, was sich inzwischen ereignet hatte. Der Wissenschaftler riet zu äußerster Vorsicht, aber konnte sich natürlich nicht dem Einwand verschließen, daß Eile genauso angebracht war.
    Der Korridor war sehr lang. Nach einer Weile erreichten sie eine Biegung - und standen überraschend vor einer stahlgrauen, glatten Wand, die ihnen den Weg versperrte. Das Hindernis wirkte außerordentlich massiv.
    »Eine Sackgasse in einem Raumschiff?« wunderte sich Chemile. »Ich kenne viele raumfahrende Rassen mit recht eigenwilligen Konstruktionsprinzipien, aber so etwas ist doch sehr seltsam.«
    »Egal, wir müssen hindurch«, drängte Saratow. »Irgendwo muß es doch eine Zentrale geben, einen Kontrollraum. Wenn jemand an Bord ist, hält er sich höchstwahrscheinlich dort auf.« Erneut zog der Riese seine

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