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Commander Scott 11 - Versklavte Erde

Commander Scott 11 - Versklavte Erde

Titel: Commander Scott 11 - Versklavte Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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interessieren euch die Zeglar so sehr?«
    »Wenn man einen Feind schlagen will, muß man ihn vorher genau kennenlernen«, erklärte ihr Scott. »Und die Zeglar sind Feinde. Daran solltest du besser nicht zweifeln.«
    »Das weißt du doch nicht.«
    »Oh, da bin ich sicher. Die Tatsachen sprechen zu deutlich.« Scott deutete auf den Tisch. »Was ihr Zeglar nennt, kennen wir als Nemarch. Kaltblütig, gemein, nur überlebensfähig durch ihr technisches Geschick. Ihr Planet ist kalt, die Menschheit ist für sie nur Nahrung. Das seid ihr alle auf diesem Planeten. Nahrung und Rohmaterial für ihre Maschinen. Wenn ihr das nicht freiwillig liefert, nehmen sie sich selbst, was sie brauchen. Verdammt, Frau, siehst du denn nicht, was hier gespielt wird? Bist du so sehr mit deinen kleinlichen Kabbeleien beschäftigt, daß du die große Drohung nicht erkennst? Was ist denn schon ein Sitz im Rat, wenn es um eine versklavte Erde geht?«
    Luden hatte sie eingehend beobachtet und wußte, daß Scotts Worte nun tief in ihr begrabene Zweifel geweckt hatte, die nun zu einer häßlichen Blume des Mißtrauens aufblühten.
    »Was kann ich denn tun?« fragte sie erschüttert und kleinlaut.
    »Erst brauche ich meinen Chronometer... Danke sehr.« Scott warf ihn Luden zu, der ihn geschickt auffing. »Habt ihr ein Lagerhaus oder eine Fabrik in Stadtnähe, die man ausräumen und sofort benützen kann? Wo man etwa ein Raumschiff verstecken könnte? Ja? Gut. Jarl?«
    Luden sah vom Kommunikator auf. »Erfolg, Barry. Royce hat den Kristall abgeliefert, und die Mordain ist voll operationsfähig.«
    »Royce? Mein Gefährte?« fragte Natalie ungläubig. »Ein guter Mann«, betonte Scott. »Er hat mehr Mut als du glaubst. Und er liebt dich. Gott allein weiß, weshalb, aber er tut es. Du solltest wirklich glücklich sein, ihn zu haben.«
    Sie wurde rot. »Das könntest du nicht sagen, wenn du wüßtest, daß er natürlich geboren ist.«
    »Na, und? Er ist doch ein Mann?«
    »Ja, natürlich. Aber...« Das Problem stellte sie weg, um es später wieder einmal aufzunehmen. »Was geschieht jetzt?«
    »Das ist doch einfach. Wir werden dich zur Obersten Ratsherrin des ganzen Nord-AmQuadranten machen.«
     
    *
     
    Sie konnte darüber nur staunen. Selbst als alles gelaufen war und sie in ihrem Bett lag, wo sie das Wachsen des blassen Lichtes am Fenster beobachtete, konnte sie noch immer nicht recht glauben, was geschehen war. Und doch war es genau das, was sie gehofft hatte - Teri Kramer auf das Abstellgleis geschoben und nicht zu sprechen, Helen Estaler mit Würde ihre Niederlage tragend. Tana Golchika, die sich an ihrem Stolz verschluckte und die übrigen, die zu gefallen suchten. Scott hatte das alles auf die Beine und die Bühne gestellt.
    Sie streckte sich wohlig, denn sie sah die ganze Szene wieder vor sich: der versammelte Rat, und die Ungeduld war mit Händen zu greifen. Man schniefte und zuckte viel sagend die Achseln, und dann brandeten die ersten Schaumblasen des Skandals auf, der sie - dessen waren alle totsicher - überschwemmen und davon spülen sollte.
    Scott forderte, Luden erklärte; seine dünne Stimme war scharf wie ein Messer, das jeden Protest abschnitt; dann hatte Scott den Arm gehoben und nur zwei Worte gesprochen »Jetzt, Penza!«
    Da war das Schiff erschienen, dessen Nichtexistenz die Zeglar beschworen hatten. Der Beweis hatte sie nun alle überwältigt.
    Jetzt war sie die unbestrittene Oberste Ratsherrin. Jetzt konnte sie endlich ausruhen.
    Aber diese Illusion würde sehr schnell zerschlagen. Royce klopfte und betrat das Zimmer. In einer Hand hatte er eine Tasse Tisan, in der anderen eine Liste. In kleinen Schlucken trank sie das heiße Gebräu. »Natalie«, sagte er, »Barry will etwas von dir. Er sagte, es sei sehr wichtig.«
    Barry? Die Vertraulichkeit zwischen Royce und den Fremden mißfiel ihr. »Was will er?«
    »Deine Unterschrift auf der Vollmacht zur Bestellung des wichtigsten Materials. Teri Kramer muß entlassen und ihm unterstellt werden. Mittags ist mit den Zeglar Verbindung aufzunehmen. Noch einiges andere ist ebenfalls...«
    »Gib das her!« Sie entriß ihm das Papier und überflog die Liste. »Wann hast du das bekommen?«
    »Veem hat es eben gebracht. Er wollte dich sehen, doch da du noch ruhst, hielt ich es für besser, wenn ich es bringe.«
    Zusammen mit dem Tisan, der ein Beruhigungsmittel enthielt. War es Rücksicht oder Manipulation? Jedenfalls war Royce dafür verantwortlich. Scott hatte soviel anderes zu tun, daß

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