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Commissario Montalbano 01 - Die Form des Wassers

Commissario Montalbano 01 - Die Form des Wassers

Titel: Commissario Montalbano 01 - Die Form des Wassers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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gebührt. Was mich an dieser ganzen Geschichte von Anfang an stutzig gemacht hat, war der Ort, an dem die Leiche gefunden wurde. Der paßte einfach überhaupt nicht, ja, er stand im krassen Widerspruch zur Persönlichkeit und zum Verhalten Luparellos, der ein kluger, vorsichtiger und ehrgeiziger Mann war. Ich habe mich gefragt: Warum hat er das gemacht? Warum ist er zu einem Schäferstündchen bis an die Mànnara gefahren, wo sich doch diese Umgebung für ihn als höchst gefährlich entpuppen konnte? Und weit wichtiger, er setzte damit sein Ansehen aufs Spiel. Ich kann es mir immer noch nicht erklären. Sehen Sie, Herr Polizeipräsident, das ist ungefähr so, als wäre der Staatspräsident an einem Herzinfarkt gestorben, während er in einer drittklassigen Disco Rock 'n' Roll tanzte.«
    Der Polizeipräsident hob eine Hand, um ihm Einhalt zu gebieten.
    »Ihr Vergleich ist nicht gerade zutreffend«, bemerkte er mit einem Lächeln, das keines war. »Wir hatten jüngst so manchen Minister, der sich in drittklassigen Nachtclubs beim Tanzen ausgetobt hat und nicht daran gestorben ist.«
    Das »leider«, das er offensichtlich hinzufügen wollte, erstarb ihm auf den Lippen.
    »Aber an der Tatsache ändert das nichts«, fuhr Montalbano eigensinnig fort. »Und mein erster Eindruck wurde mir von der Witwe des Ingegnere umfassend bestätigt.«
    »Haben Sie sie kennengelernt? Die Signora ist wirklich eine kluge Frau, hochintelligent.«
    »Die Signora selbst wollte sich mit mir treffen, auf Ihre Anregung hin. In einem Gespräch, das ich gestern mit ihr führte, sagte sie mir, ihr Mann habe am Capo Massaria eine Art Absteige besessen, und gab mir die Hausschlüssel. Welchen Grund also hatte er, sich an einem Ort wie der Mànnara sehen zu lassen?«
    »Das habe ich mich auch schon gefragt.«
    »Gehen wir mal davon aus, nur als Annahme natürlich, daß er hingefahren ist, weil er sich von einer Frau hat überreden lassen, die über eine außergewöhnliche Überzeugungskraft verfügt. Eine Frau, die nicht von hier stammt, die ihn über eine ausgesprochen unwegsame Zufahrtsstrecke dorthin brachte. Denken Sie daran, daß die Frau den Wagen steuerte.«
    »Eine unwegsame Strecke, sagen Sie?«
    »Ja, und ich habe nicht nur schlagende Beweise dafür, sondern habe diese Straße meinen Brigadiere fahren lassen und bin sie auch selbst gefahren. Also, das Auto ist durch das ausgetrocknete Flußbett des Canneto gefahren, dabei sind die Stoßdämpfer kaputtgegangen. Kaum hält der Wagen an, dicht an einem großen Strauch, steigt die Frau über den Mann, der neben ihr sitzt, und sie beginnen, sich zu lieben. Und genau während dieses Liebesakts wird der Ingegnere von einem Unwohlsein befallen, das zu seinem Tod führt. Die Frau jedoch schreit weder, noch ruft sie um Hilfe. Sie steigt vielmehr eiskalt aus dem Wagen, geht langsam den Feldweg zurück, der in die Landstraße mündet, steigt in ein Auto, das zufällig daherkommt, und verschwindet.«
    »Natürlich ist das alles recht eigenartig. Hat die Frau versucht, als Anhalterin mitgenommen zu werden?«
    »Sieht nicht so aus - nur, damit haben Sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich habe diesbezüglich eine weitere Zeugenaussage. Das Auto, das sie mitgenommen hat, kam wie der Blitz mit offenem Wagenschlag angerast, der Fahrer wußte im voraus, wen er antreffen würde und einsteigen lassen mußte, ohne Zeit zu verlieren.«
    »Verzeihen Sie mir, Commissario, haben Sie diese Zeugenaussagen alle zu Protokoll genommen?«
    »Nein. Dafür gab es keinen Grund. Sehen Sie, eins ist klar: Der Ingegnere Luparello ist eines natürlichen Todes gestorben. Offiziell habe ich keinerlei Grund, irgendwelche Ermittlungen anzustellen.«
    »Nun ja, wenn es sich so zugetragen hat, wie Sie sagen, könnte es sich um einen Fall unterlassener Hilfeleistung handeln.«
    »Schön, aber in diesem Fall kommt es darauf sicher nicht an.«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Gut, eben an diesem Punkt stand ich, als die Signora Luparello mich auf ein entscheidendes Detail aufmerksam machte. Nämlich daß ihr Mann, als man ihn in seinem Wagen fand, die Unterhosen verkehrt herum trug.«
    »Warten Sie mal«, sagte der Polizeipräsident, »lassen Sie uns in aller Ruhe darüber nachdenken. Woher wußte die Signora eigentlich, daß ihr Mann die Unterhosen verkehrt herum anhatte? Soweit ich weiß, war die Signora nicht am Tatort und ebensowenig bei den Aufnahmen des Erkennungsdienstes zugegen.«
    Montalbano wurde unruhig, er hatte unüberlegt

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