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Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge

Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge

Titel: Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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um halb sieben den Bus genommen.«
    »Sagen Sie mal, woher wissen Sie das alles?« Ob ihm der sechste Stock die Macht verlieh, von allen Leuten Rechenschaft über ihr Tun und Lassen zu fordern? »Weil Signora Palmisano Lapecora«, erklärte der Nachtwächter, »es gestern meiner Frau erzählt hat, die beiden ratschen nämlich oft miteinander.«
    »Haben die Lapecoras Kinder?«
    »Einen Sohn. Er ist Arzt. Aber er lebt nicht in Vigàta.«
    »Was machte Lapecora beruflich?«
    »Er war Geschäftsmann. Er hat ein Büro in der Salita Granet Nummer 28. Aber in den letzten Jahren ging er nur dreimal die Woche hin, montags, mittwochs und freitags, er hatte nämlich keine Lust mehr zu arbeiten. Er hatte ein bißchen Geld auf die hohe Kante gelegt und war auf niemanden angewiesen.«
    »Sie sind eine wahre Fundgrube, Signor Cosentino.«
    Der Nachtwächter stand noch mal stramm.
    In diesem Augenblick kam eine etwa fünfzigjährige Frau, die Beine wie Baumstämme hatte. Sie trug in beiden Händen vollgestopfte Plastiktüten.
    »Ich war einkaufen!« rief sie und sah den Commissario und den Nachtwächter schief an. »Das freut mich«, sagte Montalbano. »Mich aber nicht, vabbeni ! Weil ich jetzt sechs Stockwerke zu Fuß gehen muß. Wann kommt der Tote endlich weg?« Sie blitzte die beiden noch mal an und machte sich an den mühsamen Aufstieg. Wie ein wütender Stier schnaubte sie durch ihre platte Nase.
    »Die ist eine gräßliche Person, Signor Commissario. Sie heißt Pinna Gaetana. Sie wohnt neben mir, und es vergeht kein Tag, an dem sie nicht mit meiner Frau Streit anfängt, aber meine Frau ist eine Dame und geht nicht darauf ein, und dann fängt diese Person erst richtig an und hört überhaupt nicht mehr auf zu schimpfen, vor allem wenn ich nach dem Dienst meinen Schlaf nachholen muß.«
    Der Griff des Messers, das zwischen den Schulterblättern von Signor Lapecora steckte, war abgenutzt - ein ganz gewöhnliches Küchenutensil.
    »Wann, glauben Sie, wurde er ermordet?« fragte der Commissario Dottor Pasquano.
    »Über den Daumen gepeilt, zwischen sechs und sieben heute morgen. Später kann ich Genaueres sagen.« Jacomuzzi und seine Leute vom Erkennungsdienst trafen ein und begannen, den Tatort unter die Lupe zu nehmen. Montalbano verließ das Haus, es war windig, aber der Himmel blieb trotzdem wolkenverhangen. In der kurzen Straße gab es nur zwei Geschäfte, die einander gegenüberlagen. Linkerhand war ein Obst- und Gemüseladen. Hinter der Theke stand ein spindeldürrer Mann; eines seiner dicken Brillengläser hatte einen Sprung. »Buongiorno, ich bin Commissario Montalbano. Haben Sie heute morgen zufällig gesehen, ob Signor Lapecora das Haus betreten oder verlassen hat?« Der Spindeldürre kicherte und gab keine Antwort. »Haben Sie meine Frage gehört?« fragte der Commissario leicht gereizt.
    »Hören kann ich schon«, sagte der Obsthändler. »Aber meine Augen… Auch wenn ein Panzer durch die Tür gefahren wäre, hätte ich ihn nicht sehen können.« Rechterhand war ein Fischhändler, der zwei Kunden bediente. Der Commissario wartete, bis die beiden draußen waren, und trat dann ein. »Buongiorno, Lofio.«
    »Buongiorno, Commissario. Ich habe fangfrische Meerbrassen.«
    »Lollo, ich bin nicht gekommen, um Fisch zu kaufen.«
    »Sie sind wegen dem Toten da.«
    »Ja.«
    »Wie ist Lapecora gestorben?«
    »Ein Messerstich in den Rücken.« Lollo starrte ihn mit offenem Mund an. »Lapecora ermordet?!«
    »Warum wundert dich das so?«
    »Wer konnte Signor Lapecora denn Böses wollen? Er war wirklich ein galantuomo. So was Verrücktes.«
    »Hast du ihn heute morgen gesehen?«
    »Nein.«
    »Um wieviel Uhr machst du den Laden auf?«
    »Um halb sieben. Ach ja, vorne an der Ecke bin ich seiner Frau begegnet, Signora Antonietta. Sie hatte es sehr eilig.«
    »Sie wollte zum Bus nach Fiacca.«
    Montalbano kam zu dem Schluß, daß Lapecora vermutlich ermordet worden war, als er den Fahrstuhl betrat, um das Haus zu verlassen. Er hatte im vierten Stock gewohnt.
    Dottor Pasquano nahm die Leiche zur Obduktion mit nach Montelusa, Jacomuzzi brauchte noch eine Weile, um einen Zigarettenstummel, ein bißchen Staub und ein winziges Stückchen Holz in drei Plastiktütchen zu stecken. »Du hörst von mir.«
    Montalbano betrat den Fahrstuhl und bedeutete dem Nachtwächter, der sich die ganze Zeit über keinen Millimeter von der Stelle gerührt hatte, ebenfalls hineinzugehen. Cosentino zögerte. »Was ist los?«
    »Da ist noch Blut am

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