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Commissario Montalbano 07 - Das kalte Lächeln des Meeres

Commissario Montalbano 07 - Das kalte Lächeln des Meeres

Titel: Commissario Montalbano 07 - Das kalte Lächeln des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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eines neuerlichen Schmerzes in seinen Körper hinein. Es geschah nichts. Noch mehr Zeit konnte er nicht verstreichen lassen. Er ließ sich auf der anderen Seite der Stange ins Wasser und schwamm auf dem Bauch, denn das Wasser war ruhig, die Wellen brachen sich bereits an der Stange und hatten ihre Kraft verloren. Auf dem Weg Richtung Ufer bemerkte Montalbano, dass er in einer Art Kanal mit Betoneinfassung schwamm, der mindestens sechs Meter breit war. Und noch bevor er stehen konnte, sah er rechter Hand auf Kopfhöhe hellen Sand. Er stützte sich mit beiden Händen auf der Betoneinfassung ab und stemmte sich hoch.
    Montalbano staunte. Der Kanal endete nicht am Strand, sondern teilte ihn und floss weiter in eine natürliche Höhle, die selbst dann nicht einsehbar war, wenn man an dem kleinen Hafen vorbeifuhr oder sich über den Rand des Steilhangs beugte. Eine Höhle! Ein paar Meter rechts vom Eingang ging eine in den Fels gehauene Treppe ab, ähnlich der, die er zuvor hinuntergestiegen war, aber mit einem Tor verschlossen. Gebückt näherte er sich dem Eingang der Höhle und lauschte. Kein Geräusch außer dem Schwappen des Wassers im Inneren. Er legte sich auf den Bauch, löste die Taschenlampe vom Gürtel, knipste sie an und gleich wieder aus. Er speicherte alles, was er in dem Lichtblitz hatte sehen können, und wiederholte den Vorgang. Er registrierte weitere wichtige Details. Beim dritten Mal An- und Ausknipsen wusste er, was in der Höhle war.
    Auf dem Kanal schaukelte ein großes Schlauchboot, wahrscheinlich ein Zodiac mit Hochleistungsmotor. Rechts war der Kanal von einer gut meterbreiten Kaimauer aus Beton begrenzt, und in der Mitte des Kais befand sich eine mächtige geschlossene Eisentür. Wahrscheinlich war hinter der Tür der Stellplatz für das Schlauchboot, wenn es nicht benutzt wurde, und sehr wahrscheinlich gab es dort auch eine Innentreppe, die in die Villa hinaufführte. Oder einen Aufzug, wer weiß. Die Höhle ging noch tiefer hinein, aber das Schlauchboot verdeckte die Sicht auf das, was dahinter lag.
    Und jetzt? Stehen bleiben? Weitergehen? Wer A sagt ., dachte Montalbano.
    Er stand auf und betrat die Höhle, ohne die Lampe anzuschalten. Er spürte den Beton unter den Füßen und ging weiter, seine rechte Hand berührte das verrostete Eisen der Tür. Montalbano hielt das Ohr an die Tür, nichts, vollkommene Stille. Er legte die Hand dagegen, und die Tür, die nur angelehnt war, gab nach. Mit leichtem Druck ließ sie sich ein paar Zentimeter öffnen. Die Angeln mussten gut geölt sein. Und wenn da einer stand, der ihn gehört hatte und ihn mit einer Kalaschnikow empfing? Immer mit der Ruhe. Er nahm die Pistole in die Hand und schaltete die Lampe an. Niemand schoss, niemand sagte guten Tag. Tatsächlich entpuppte sich der Raum, der voller Kanister stand, als Stellplatz für das Schlauchboot. An der hinteren Wand war ein Bogen in den Fels gehauen, man sah ein paar Stufen. Die Treppe zur Villa, wie Montalbano vermutet hatte.
    Er knipste die Lampe aus und zog die Tür zu. Im Dunkeln ging er drei Schritte weiter, dann leuchtete er wieder mit der Taschenlampe. Der Kai endete ein paar Meter weiter in einer Art Aussichtspunkt, denn die Rückwand der Höhle bestand aus einem Haufen unterschiedlich hoher Felsen, einer wirren Miniaturbergkette unter dem riesigen Gewölbe. Montalbano löschte die Lampe.
    Aber wie sahen denn die Felsen aus? Irgendwas war seltsam. Während er zu ergründen versuchte, warum ihm die Felsen seltsam vorkamen, hörte Montalbano in der Dunkelheit und in der Stille ein Geräusch, das ihn erstarren ließ. In der Höhle war etwas Lebendiges. Es war ein anhaltender kriechender Ton mit einem leichten, tockenden Klopfen, als ob Holz auf Holz geschlagen würde. Und er spürte, dass die Luft, die er atmete, faulig gelb gefärbt war.
    Beunruhigt schaltete er abermals kurz die Lampe an. Das reichte, um zu sehen, dass die Felsen, an der Wasserlinie grün vom Moos, oberhalb eine andere Farbe hatten, weil sie buchstäblich gespickt waren von Hunderten, von Tausenden Krabben in allen Größen und Farben; sie bewegten sich unaufhörlich, krabbelten, kletterten übereinander, bis sie scheußliche, dicke lebende Zapfen bildeten, die sich unter ihrem Eigengewicht vom Stein lösten und ins Wasser plumpsten. Ein ekelhaftes Schauspiel.
    Montalbano hatte auch gesehen, dass der hintere Teil der Höhle durch einen Metallzaun abgetrennt war, der einen halben Meter über die Wasseroberfläche ragte und am

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