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Commissario Montalbano 07 - Das kalte Lächeln des Meeres

Commissario Montalbano 07 - Das kalte Lächeln des Meeres

Titel: Commissario Montalbano 07 - Das kalte Lächeln des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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wiedergefunden habe.«
    Montalbano sah hinunter, der Seegang hatte in der Brise kurz vor Tagesanbruch zugenommen. Ohne Fazio läge er sicher immer noch halb ohnmächtig am Strand. Fazio hatte das verfluchte Fernglas aufgehoben, ihn hochgehievt und praktisch huckepack genommen, er hatte ihn dazu gebracht, überhaupt zu reagieren. Mit einem Wort, er hatte ihn gerettet. Montalbano seufzte tief.
    »Danke.«
    Fazio gab keine Antwort. »Aber du warst nie mit mir hier.« Auch jetzt sagte Fazio nichts. »Versprochen?«
    »Ja. Aber versprechen Sie mir auch was?«
    »Was denn?«
    »Dass Sie zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen. Möglichst bald.«
    Montalbano schluckte die bittere Pille.
    »Versprochen«, sagte er und stand auf. Er war sicher, dass er sein Wort halten würde. Nicht weil er um seine Gesundheit fürchtete, sondern weil man ein Versprechen, das man einem Schutzengel gegeben hat, auch einlösen muss. Er stieg weiter die Treppe hinauf.
    Ohne Schwierigkeiten fuhr Montalbano über die noch leeren Straßen, dicht gefolgt von Fazio, der partout nichts davon hatte hören wollen, dass der Commissario sehr gut allein nach Marinella fahren konnte. Nach und nach hellte sich der Himmel auf, und Montalbano fühlte sich immer besser, der Tag begann vielversprechend. Sie betraten das Haus. »»Madonna santa! Einbrecher!«, rief Fazio, als er das Chaos in den Zimmern sah.
    »Das war ich, ich hab was gesucht.«
    »Und, haben Sie's gefunden?«
    »Ja.«
    »Na Gott sei Dank, sonst hätten Sie womöglich noch das ganze Haus auseinander genommen!«
    »Fazio, es ist fast fünf. Wir sehen uns kurz nach zehn im Kommissariat, ja?«
    »Ist gut, Dottore. Sie müssen jetzt schlafen.«
    »Dottor Augello will ich dann auch sprechen.«
    Als Fazio gegangen war, schrieb Montalbano Adelina einen Zettel in Blockschrift.
    ADELINA, NICHT ERSCHRECKEN, DAS WAREN NICHT DIE EINBRECHER. RÄUM ALLES AUF, ABER GANZ LEISE, WEIL ICH SCHLAFE. MACH MIR BITTE WAS ZUM ESSEN.
    Montalbano befestigte den Zettel mit einem Reißnagel außen an der Tür, sodass Adelina ihn sah, bevor sie das Haus betrat. Er zog den Telefonstecker raus, ging ins Bad, stellte sich unter die Dusche, trocknete sich ab und legte sich ins Bett. Der grässliche Schwächezustand war wie durch ein Wunder vorbei, Montalbano fühlte sich zugegebenermaßen zwar ein bisschen müde, aber nicht mehr als normal. Man konnte ja auch nicht leugnen, dass er eine schlimme Nacht hinter sich hatte. Er fuhr sich mit der Hand über die Brust, wie um zu kontrollieren, ob die beiden scheußlichen Stiche irgendwelche Spuren oder Narben hinterlassen hatten. Da war nichts, weder eine offene noch eine vernarbte Wunde. Bevor er einschlief, hatte er einen letzten Gedanken, gegen den sein Schutzengel machtlos war: Musste er denn unbedingt zum Arzt? Nein - schloss er -, das war nun wirklich nicht nötig.

Siebzehn
    Um elf kam er ins Kommissariat, fein gemacht und, wenn auch nicht gerade strahlend, wenigstens nicht griesgrämig. Der Schlaf hatte ihn sogar verjüngt, er spürte, dass alle Rädchen in seinem Körper bestens funktionierten.
    Keine Spur mehr von den Schmerzen und dem Kollaps.
    In der Tür stieß er fast mit Fazio zusammen, der gerade herauskam und bei seinem Anblick abrupt stehen blieb und ihn lange anschaute. Der Commissario ließ ihn schauen.
    »Sie sehen ja wieder ganz manierlich aus«, lautete das Urteil.
    »Ich hab das Make-up erneuert«, sagte Montalbano.
    »Nein, Dottore, das liegt daran, dass Sie sieben Leben haben, wie eine Katze. Ich bin gleich wieder da.«
    Der Commissario pflanzte sich vor Catarella auf.
    »Wie seh ich aus?«
    »Wie schon, Dottori! Wie ein Gott!«
    Im Grunde hatte der Personenkult, der immer so kritisiert wurde, doch was für sich.
    Auch Mimi Augello sah erholt aus.
    »Hat Beba dich schlafen lassen?«
    »Ja, wir haben eine gute Nacht verbracht. Sie wollte gar nicht, dass ich ins Kommissariat gehe.«
    »Warum nicht?«
    »Der Tag ist so schön, sie wollte mit mir spazieren gehen. Die Ärmste ist in letzter Zeit gar nicht mehr rausgekommen.«
    »Da bin ich«, sagte Fazio.
    »Mach die Tür zu, wir fangen an.«
    »Ich rekapituliere jetzt mal«, fing Montalbano an, »auch wenn ihr einige Fakten schon kennt. Wenn euch irgendwas nicht klar ist, dann sagt es.«
    Er berichtete eine halbe Stunde ohne Unterbrechung, wie Ingrid Errera erkannt hatte und wie seine parallelen Privatermittlungen über den kleinen Afrikaner langsam in den Fall des namenlosen Ertrunkenen gemündet waren. An

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