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Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses

Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses

Titel: Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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angezeigt?!«
    »Sie hat uns einen langen Brief geschrieben.«
    »Meine Frau?!«
    Er kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. »Und was wirft sie mir vor?«
    »Fortgesetzte Misshandlung.«
    »Was?! Ich soll sie…«
    »Signor Prestia, ich rate Ihnen, nicht weiter zu leugnen.«
    »Aber das ist doch Wahnsinn! Ich komme mir ja vor, als wäre ich unter die Türken gefallen! Kann ich den Brief mal sehen?«
    »Nein. Wir haben ihn bereits an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.«
    »Hören Sie, Signor Commissario, hier liegt ganz sicher ein Irrtum vor. Ich…«
    »Sie sind Prestia Michele?«
    »Ja.«
    »Fünfundfünfzig Jahre alt?«
    »Nein, dreiundfünfzig.«
    Als wäre er von plötzlichen Zweifeln befallen, legte Montalbano seine Stirn in Falten. »Sind Sie sich da sicher?«
    »Absolut sicher!«
    »Aber Sie wohnen doch in der Via Lincoln 47?«
    »Nein, ich wohne in der Via Abate Meli 32.«
    »Wirklich?! Würden Sie mir bitte Ihren Ausweis zeigen?«
    Prestia zog den Personalausweis aus seiner Brieftasche und hielt ihn Montalbano hin, der ihn eingehend und aufmerksam Wort für Wort prüfte. Von Zeit zu Zeit hob er den Blick, sah Prestia eindringlich an und schaute dann wieder auf den Ausweis.
    »Es ist doch wohl ganz klar, dass hier …«, fing Prestia an. »Hier ist gar nichts klar. Entschuldigen Sie mich. Ich bin gleich wieder zurück.«
    Er stand auf, ging aus dem Zimmer, machte die Tür zu und ging zu Lavaccara. In der Pförtnerloge wartete bereits Galluzzo.
    »Ist er gekommen?«
    »Jaja. Ich habe ihn gerade eben zu Fazio begleitet«, sagte Lavaccara.
    »Galluzzo, komm mit mir.«
    Gefolgt von Galluzzo, kehrte er wieder in sein Büro zurück. Sein Gesicht zeigte tiefstes Bedauern. Er ließ die Tür offen.
    »Tut mir wirklich unendlich leid, Signor Prestia. Es handelt sich da um eine Namensgleichheit. Ich entschuldige mich für die Umstände, die Ihnen durch die Verwechslung entstanden sind. Wenn Sie jetzt bitte Ispettore Galluzzo folgen wollen, er lässt Sie dann die notwendigen Papiere unterschreiben, damit Sie gehen können. Buongiorno.« Er streckte ihm die Hand entgegen. Prestia grummelte etwas und folgte Galluzzo hinaus. Montalbano fühlte, wie er zur Statue erstarrte. Das war jetzt der kritische Augenblick. Prestia ging ein paar Schritte den Flur entlang - und stand unversehens Lo Duca gegenüber, der seinerseits aus Fazios Büro kam, gefolgt von Fazio selbst. Montalbano sah, dass die beiden einen Moment innehielten und sich wie gelähmt gegenüberstanden. Da hatte Galluzzo einen genialen Einfall und sagte im typischen Bullenton: »Was ist denn nun, Prestia! Gehen wir oder gehen wir nicht?«
    Prestia setzte sich wieder in Bewegung. Fazio gab Lo Duca, der immer noch völlig verstört dastand, einen leichten Schubs. Die Rädchen des Mechanismus griffen perfekt ineinander.
    »Dottore, Signor Lo Duca ist da«, sagte Fazio. »Ah, bitte sehr, treten Sie doch näher. Und du, Fazio, bleibst auch hier. Bitte, nehmen Sie doch Platz, Signor Lo Duca.« Lo Duca setzte sich. Er war totenblass im Gesicht, offensichtlich hatte er sich noch nicht davon erholt, Prestia aus dem Büro des Commissario kommen zu sehen. »Ich weiß ja nicht, warum Sie mit so großer Dringlichkeit …«, begann er.
    »Das sage ich Ihnen gleich. Vorher aber muss ich Sie ganz offiziell fragen: Signor Lo Duca, wünschen Sie einen Rechtsanwalt?«
    »Nein! Wozu sollte ich einen Rechtsanwalt brauchen?«
    »Ganz wie Sie möchten. Signor Lo Duca, ich habe Sie hierhergebeten, weil ich Ihnen ein paar Fragen im Hinblick auf den Pferdediebstahl stellen muss.« Lo Duca verzog sein Gesicht zu einem breiten Grinsen. »Ach, deswegen? Dann legen Sie mal los.«
    »An dem Abend in Fiacca, als wir miteinander gesprochen haben, sagten Sie mir, der Diebstahl der beiden Pferde und die Tötung des Pferdes, von dem man vermutete, es wäre das von Signora Esterman, seien die Rache eines gewissen Gerlando Gurreri gewesen, den Sie Jahre zuvor mit einer Eisenstange am Kopf getroffen hatten, wodurch dieser zum Invaliden wurde. Deswegen sei das Pferd von Signora Esterman mit Eisenstangen zu Tode geprügelt worden, nach einer Art Talionsgesetz, wenn ich das alles richtig in Erinnerung habe.«
    »Ja… Ich glaube, das habe ich so gesagt.«
    »Ausgezeichnet. Wer hat Ihnen gesagt, dass das Pferd mit Eisenstangen getötet wurde?« Lo Duca war verwirrt.
    »Na ja … Signora Esterman, glaube ich … oder vielleicht auch jemand anderer. Wie auch immer, welche Bedeutung hat das

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