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Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses

Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses

Titel: Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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schon?«
    »Eine sehr wichtige, Signor Lo Duca. Denn ich habe Signora Esterman gar nicht gesagt, wie ihr Pferd umgebracht worden ist. Und sonst konnte es niemand wissen, ich hatte es nur einer einzigen Person gesagt, die jedoch in keinerlei Beziehung zu Ihnen steht.«
    »Aber es ist doch völlig nebensächlich, dass …«
    »… dass mir da der erste Verdacht kam? Sie, das muss ich schon sagen, sind an jenem Abend äußerst geschickt vorgegangen. Ihr Spiel war subtil. Sie haben mir nicht nur Gurreris Namen genannt, sondern auch Zweifel dahingehend geäußert, dass das getötete Tier Signora Esterman gehört.«
    »Hören Sie, Commissario …«
    »Nein, Sie hören mir zu! Ein zweiter Verdacht ist mir gekommen, als ich von Signora Esterman erfuhr, dass Sie es waren, der darauf beharrte, dass sie ihr Pferd in Ihren Stallungen unterbringt.«
    »Aber das war doch nur ein Akt elementarer Höflichkeit.«
    »Signor Lo Duca, bevor Sie weiterreden, muss ich Sie davon in Kenntnis setzen, dass ich gerade eine lange und sehr aufschlussreiche Unterhaltung mit Michele Prestia hatte. Und der hat mir, als Gegenleistung für ein wenig, na, nennen wir es mal Nachsicht ihm gegenüber, ein paar wertvolle Informationen über den Pferdediebstahl geliefert.« Getroffen! Und zwar mitten ins Schwarze! Lo Duca wurde noch blasser, er fing an zu schwitzen und rutschte nervös auf seinem Stuhl herum. Er hatte Prestia mit eigenen Augen gesehen, nachdem dieser mit Commissario Montalbano gesprochen hatte, und er hatte gehört, wie unfreundlich Prestia von einem Polizisten behandelt wurde. Daher fiel er auf die Lüge herein. Und doch versuchte er, sich zu wehren.
    »Ich weiß nicht, was dieses Individuum Ihnen hätte …«
    »Lassen Sie mich fortfahren. Wissen Sie, ich habe endlich das gefunden, wonach Sie gesucht haben.«
    »Ich? Was soll ich denn gesucht haben?«
    »Das hier«, sagte Montalbano.
    Er griff mit der Hand in die Jackentasche, zog das Hufeisen heraus und legte es auf den Schreibtisch. Das war der letzte Dolchstoß. Lo Duca wankte so sehr, dass er vom Stuhl zu fallen drohte. Aus dem offen stehenden Mund rann ihm ein Speichelfaden. Er wusste, dass er erledigt war. »Das ist ein ganz gewöhnliches Hufeisen, ohne irgendwelche besonderen Merkmale. Die Hufeisen von Signora Estermans Pferd dagegen sind mit einem w gekennzeichnet. Wer hätte von dieser Besonderheit wissen können? Ganz sicher nicht Prestia oder Bellavia oder der arme Gurreri. Sie aber sehr wohl, Sie wussten das. Und Sie verständigten Ihre Komplizen. Außer dem Kadaver musste unbedingt auch das Hufeisen gefunden werden, das ich an mich genommen hatte. Denn mit diesem Hufeisen konnte man beweisen, dass das getötete Pferd nicht das von Signora Esterman war, wie Sie alle hatten glauben machen wollen, sondern Ihr eigenes, das obendrein so schwer krank war, dass es schon dem Tod geweiht war und eingeschläfert werden sollte. Vorhin hat Prestia mich wissen lassen, dass ein Pferd wie das von Signora Esterman den Veranstaltern geheimer Rennen Millionen einbrächte. Sie haben es ganz sicher nicht wegen des Geldes getan. Aber warum denn dann? Hat man Sie erpresst?«
    Lo Duca, der kein Wort mehr herausbrachte und schweißgebadet war, senkte den Kopf und nickte. Dann rang er mühsam nach Atem, bis er hervorstieß: »Sie wollten eines meiner Pferde für die heimlichen Rennen, und weil ich mich weigerte … haben sie mir ein Foto gezeigt… Da bin ich mit einem kleinen Jungen drauf.«
    »Das genügt, Signor Lo Duca. Ich fahre fort. Als Sie feststellten, dass das Pferd von Signora Esterman einem Ihrer Pferde zum Verwechseln ähnlich sieht, das, weil es krank war, ohnehin bald gestorben wäre, haben Sie sich den vorgetäuschten Diebstahl ausgedacht und auch die barbarische Tötung Ihres Pferdes, um das Ganze wie einen Racheakt aussehen zu lassen. Wie haben Sie es nur übers Herz gebracht, eine solche Grausamkeit zu begehen?«
    »Ich war verzweifelt… Ich bin nach Rom geflüchtet, um nicht…«
    »Also gut«, sagte Montalbano. »Hören Sie mir zu. Es ist vorbei. Ich habe noch eine einzige Frage, und danach sind Sie frei.«
    »Frei?!«
    »Ich bin ja nicht mit den Ermittlungen beauftragt. Sie haben doch bei der Questura in Montelusa Anzeige erstattet, nicht wahr? Daher vertraue ich auf Ihr Gewissen. Tun Sie, was Sie für richtig halten. Aber lassen Sie sich vorher von mir einen Rat geben: Fahren Sie nach Montelusa und erzählen Sie alles meinen Kollegen. Ich bin mir sicher, sie werden versuchen,

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