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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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vor Ihrem Mittagessen mit Caroline gewesen ist, womit letzten Endes lediglich zwei Tage übrig bleiben, die wir aufzuklären haben.«
    »In den Aufzeichnungen der Polizei sind in jenem Monat keine größeren Verbrechen erwähnt«, sagte Hoshe. »Es war ein ruhiges Jahr.«
    »Dann waren es gute, clevere Verbrecher«, erklärte Paula. »Sie wurden nie gefasst; es gibt keinerlei Hinweise, und das Einzige Indiz ist der Ice-Mord. Das gibt uns nicht gerade viel, womit wir arbeiten können. Ich muss sagen, wenn Shaheef und Cotal auf irgendetwas Übles gestoßen sind, dann sind die Chancen herauszufinden, was sich tatsächlich ereignet hat, sehr, sehr mager. Womit wir bei Tampico wären. Sie kamen auf Tampico an und rannten direkt in etwas hinein, das Sie nicht hätten sehen dürfen. Unsere hypothetischen Kriminellen auf Tampico hielten die Illusion aufrecht, dass Sie am Leben sind, indem Sie Ihre persönlichen Sachen nachholen ließen und die Scheidung einreichten. Das würde das Fehlen jeglichen Erinnerungsbackups erklären.«
    »Was für Kriminelle?«, fragte Tara erschüttert. »Was müssen sie verbrochen haben, um mich und Wyobie zu ermorden?«
    »Es ist nur eine Theorie, vergessen Sie das nicht«, beeilte sich Paula, ihr zu versichern. »Ich habe meine Probleme mit Verschwörungstheorien bei derartigen Dingen – die Wahrscheinlichkeit ist extrem gering, auch wenn man sie nicht ignorieren darf. Doch so wenig glaubwürdig es auch sein mag, es bringt uns in Verlegenheit. Wenn es nicht das war und auch nicht Ihr Privatleben, wie es aussieht – was war es dann? Was ist geschehen?«
    Zitternd nahm Tara eine weitere Zigarette aus ihrer Packung. »Sie sind die Meisterdetektivin. Jeder weiß das.« Ihre Hände zitterten, als sie am Filter zog. Matthew deSavoel drückte sie an sich und funkelte Paula wütend an. »Haben Sie immer noch nicht genug?«, fauchte er.
    »Für den Augenblick habe ich genug, ja«, entgegnete Paula kühl.
    »Finden Sie es heraus!«, sagte Tara unvermittelt, als Paula und Hoshe Anstalten machten aufzubrechen. »Bitte! Ich muss wissen, was geschehen ist. Alles, was Sie gesagt haben … Es war kein Unfall, oder? Ich habe mir zwanzig Jahre lang eingeredet, dass es ein Unfall gewesen sein muss. Ich habe jedem erzählt, dass ich wahrscheinlich einem verrückten romantischen Impuls gefolgt und mit Wyobie durchgebrannt bin. Wenn man es immer und immer wieder sagt, oft genug, dann wird es irgendwann zur Wahrheit für einen. Wie Selbsthypnose. Aber tief in meinem Innern wusste ich, war ich fest davon überzeugt, dass es nicht so gewesen ist. Das es sich anders zugetragen haben muss.«
    »Ich tue, was ich kann«, sagte Paula.
    »Wohin jetzt?«, fragte Hoshe, als sie von dem großen, isolierten Plantagenhaus wegfuhren.
    »Der Ex-Ehemann. Morton.«
    Er blickte sie von der Seite her an. »Haben Sie eine Vorstellung davon, was passiert sein könnte?«
    »Es war jedenfalls kein Unfall. Ich glaube Tara. Sie war zu vernünftig, um etwas so Unbesonnenes zu tun wie mit Wyobie durchzubrennen. Er gab ihr doch bereits alles, was sie sich von der Beziehung zu ihm erwartete. Das bedeutet, dass Tampico ausfällt. Es war eine falsche Spur, absichtlich gelegt, ein Alibi.«
    »›War zu vernünftig‹?«
    »Sie haben selbst gesehen, wie sie heute ist.«
    »Ja. Das meinen Sie, wenn Sie sagen, Sie untersuchen nicht Fälle, sondern Menschen, richtig?«
    »Selbstverständlich.« Paula wandte den Blick zur Seite und starrte durch das Seitenfenster des Wagens nach draußen; doch es war nichts zu sehen außer verschwommene große Walnussbäume und ihre Blätterdächer, die als Windschutz für die Kakaofelder gepflanzt worden waren. »Es sind Menschen, die Verbrechen begehen; also findet man bei ihnen auch die Motive. Bei Menschen.« Es war so instinktiv, so offensichtlich, dass sie nicht erst nachdenken musste, bevor sie es sagte.
    Ihre Eltern – oder besser gesagt das Paar, bei dem sie aufgewachsen war und von dem sie während ihrer Kindheit gedacht hatte, es wären ihre Eltern – hatten fest daran geglaubt, dass man Instinkte ausschalten könne. Es war die alte Streitfrage zwischen Erbanlage und Umwelteinfluss, und in diesem speziellen, ultramodernen Fall hatten sie verzweifelt dem gesamten Commonwealth zu beweisen versucht, dass Erziehung den Sieg davontragen konnte, dass es kein genetisch vorherbestimmtes Schicksal gab. Ganz besonders nicht jenes Schicksal, das Paulas Schöpfer für sie vorgesehen hatten.
    Der Planet, auf dem sie

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