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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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die Mauer aus Bergen zu überwinden. Das statische Klima saugte die Feuchtigkeit förmlich aus der ungeschützten Haut und jedem Atemzug. Hier gediehen nur wenige Pflanzen – ein paar einheimische Kakteenarten, die an Steine erinnerten und häufig noch härter waren; nicht einmal die Barsoomians konnten einen Ort wie diesen ohne genügend Wasser zum Blühen bringen. Doch trotz der lebensfeindlichen Natur war es Kazimirs Zuhause, der Platz im Universum, wo er sich am sichersten fühlte.
    »Wenn ich der Starflyer wäre, würdest du jetzt mir gehören«, flüsterte eine selbstzufriedene Stimme an seinem Ohr.
    »Wenn du der Starflyer wärst, Bruce, dann wärst du jetzt tot«, antwortete Kazimir. Er schob das Messer ein klein wenig weiter nach hinten, sodass die Klinge den Bauch des anderen jungen Mannes berührte.
    Bruce McFoster lachte freudig und legte den Arm um seinen Freund. »Ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht, Kaz. Ich dachte, du würdest weich werden.«
    »Mach dir lieber Sorgen um dich selbst.« Kazimir zog das Messer weg und schob es in die Scheide seiner fellbesetzten Kilttasche zurück. »Du hast einen Lärm veranstaltet wie eine Horde von Dinosauriern, die den Hang hinauf stampfen. Das ganze Institut hat dich kommen hören.«
    »Aber nur vom Leben nach dem Tod aus. Morgen Nacht werden wir ihnen einen gewaltigen Schlag versetzen. Hast du schon gehört, dass der Angriff auf Anshun das Raumschiff beschädigt hat?«
    »Scott hat es mir erzählt.«
    »Scott? Dieses alte Waschweib? Ist er hier? Ich kann nicht glauben, dass die Ältesten ihn bei dem Überfall mitmachen lassen!« Bruce ließ eine Schulter hängen und humpelte um Kazimir herum. »Merkt euch meine Worte«, lispelte er. »Dieser Starflyer wird euer Blut vergießen und eure Leiber aus reinem Vergnügen zerreißen. Niemals hat es ein bösartigeres Monster im Universum gegeben. Ich weiß es, denn ich habe seinen Sklaven im Kampf gegenüber gestanden. Ich habe Hunderte von ihnen getötet, Tausende, und immer noch kamen weitere nach.«
    »Sei nicht so spöttisch«, rief Kazimir. Er und Bruce waren gemeinsam aufgewachsen und teilten so viel miteinander, dass sie sich näher standen als Brüder. Und doch konnte sein Freund manchmal unglaublich gemein sein, ganz zu schweigen von taktlos. Bisweilen fragte sich Kazimir, ob Bruce je im Laufe des einen Jahres unter Harrys Vormundschaft aufgewacht war. »Scott hat für unsere Sache gelitten, und das mehr als ich einem Menschen wünsche.«
    Bruce richtete sich auf. »Ich weiß, ich weiß. Aber du musst zugeben, dass er einfach zu vorsichtig ist.«
    »Er lebt. Ich werde sicher froh sein, wenn ich noch am Leben bin, nachdem ich der Sache so lange gedient habe wie er.«
    »Träum du nur weiter von deiner Außenweltnymphomanin, und dein Beitrag zu unserer Sache wird verdammt schnell vorbei sein. Du hast schon wieder an sie gedacht, hab ich Recht? Das ist auch der Grund dafür, warum du hierhin kommst und ein wunderbar deutliches Ziel für den Feind abgibst.«
    Es fiel Kazimir schwer, nicht zu grinsen. »Ich habe die Stille genossen, das ist alles. Dich den ganzen Tag anhören zu müssen vor dem Überfall bringt doch jeden um den Verstand! Und hör auf, sie eine Nymphomanin zu nennen.«
    »Ich wusste es! Du hast an sie gedacht!«
    »Na und? Wenigstens denke ich überhaupt an andere.«
    »Oh, hey, das war unter der Gürtellinie. Ich hatte in den vergangenen Jahren eine Menge Mädchen, die mir etwas bedeutet haben. Mehr als du.«
    »Mehr, ja. Aber keine davon besonders lang.«
    »Es muss nicht lang sein, nur gründlich. Jetzt komm schon, Romeo, es wird Zeit, dass wir uns fertig machen.«
    »Ja.« Kazimir warf einen letzten sehnsüchtigen Blick auf das dichte Sternenband; dann folgte er Bruce, als dieser die Düne hinunter rutschte. Unmittelbar vor ihnen lag StOmer, der große Berg, der den nordöstlichsten Punkt der Dessault Range markierte.
    »Hat es geholfen?«, fragte Bruce ausnahmsweise einmal ernst – oder zumindest so ernst, wie es ihm möglich war. Sie hatten den breiten Grat aus verwittertem Sandstein erreicht, von wo aus ein Tunnel zum Rock Dee Fort ihres Clans führte.
    »Hat was geholfen?«
    »An sie zu denken.«
    »Ein wenig. Ja. Ich weiß, dass das, was wir verteidigen, die Mühen wert ist.«
    Kazimir zog den Kopf ein, scheinbar um einen weit vorspringenden niedrigen Überhang zu unterqueren. Hier begann der Tunnel, unsichtbar vom Himmel aus, kaum breit genug für eine Person. Kazimir zog die

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