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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Schultern ein und schrammte an den Wänden vorbei. Der einst grobkörnige Sandstein war im Laufe der Jahre von den unzähligen Menschen, die hier vorbeigekommen waren, glattpoliert worden wie Marmor. Der Tunnel knickte zweimal ab und beschrieb eine scharfe S-Kurve. Dreißig Meter vom Eingang entfernt öffnete er sich zu der ersten der weiten Kavernen, die das Rock Dee Fort bildeten. Der Wachposten, eine stolze Frau im Lavendel und Orange des McMixon Clans, musterte Kazimirs Gesicht und winkte ihn durch. Falls die Soldaten des Instituts das Fort jemals entdeckten, würde ein einziger Posten sie am Vordringen hindern können, während sie sich einer hinter dem anderen durch den schmalen Spalt zwängen mussten.
    An die Decke waren Polyphotostreifen geklebt, und zwischen ihnen hingen lange schwarze Elektrokabel. Das unbarmherzige Sonnenlichtspektrum warf tiefe Schatten auf die zerklüfteten Wände. Die beiden jungen Männer drangen tiefer in den Berg vor.
    »Sie muss im Bett ja absolut phänomenal gewesen sein«, sagte Bruce mit gespieltem Mitgefühl. »Ich meine, ihr beide hattet schließlich nur wie viel? Zwei Tage miteinander. Und du trauerst ihr immer noch nach.«
    »Manchmal wünschte ich wirklich fast, du wärst ihr begegnet.«
    »Fast?«
    »Wenn du sie gesehen, wenn du sie kennen gelernt hättest, dann würdest du verstehen, dass das keine oberflächliche Verliebtheit war, wie du sie kennst. Und ich hätte es gerne gesehen, wenn meine beiden engsten Freunde sich kennen gelernt hätten.«
    »Oh … na ja, danke, Kaz.«
    »Aber ich danke dem Himmel, dass du sie nicht kennen gelernt hast, weil du so eine verdammte Peinlichkeit bist, dass ich sicher bin, sie hätte nichts mit irgendjemandem zu tun haben wollen, der dich kennt, geschweige denn mit dir befreundet ist.«
    Bruce stürzte sich auf ihn. Kazimir lachte auf, wich nach vorne aus und rannte los. Gemeinsam platzten sie in die Hauptkammer des Forts, während sie sich noch immer laut Beleidigungen an die Köpfe warfen. Köpfe ruckten herum, um zu sehen, was der Lärm zu bedeuten hatte. Manche runzelten die Stirn angesichts der Unbekümmertheit der beiden Jugendlichen in einer Zeit wie dieser. Andere – in einem ähnlich jugendlichen Alter – grinsten tolerant. Die meisten wandten sich einfach ab und wieder ihrer jeweiligen Arbeit zu.
    Kazimir und Bruce setzten ernste Gesichter auf, wurden langsamer und nickten ihren Clanleuten höflich zu. Die Felsenkaverne besaß die Form eines Fußballstadions und war einst von Wasserströmen aus dem Fels gegraben worden, die längst aus dieser Ecke der Berge verschwunden waren. Vor Urzeiten hatten sich hier zwei schnell fließende unterirdische Ströme vereint und mächtige Wirbel gebildet, bevor sie weiter in Richtung der nordöstlichen Tiefebene gestürzt waren. Die Wassermassen hatten eine ganze Reihe kleinerer Passagen und Höhlen ausgegraben, ein ganzes System von Nebenflüssen, zerborsten und verschoben durch den unermüdlichen Einfluss der Tektonik, nachdem der Wasserdruck schließlich versiegt war.
    Rock Dee war eine der größten Guardian-Gemeinschaften und ein prachtvoller Rückzugsort, ein sicheres Refugium. Noch immer fand sich in den tiefergelegenen Kavernen frisches Wasser, das durch die Berge sickerte, welche die High Desert abschotteten. Die Guardians hatten Wärmetauscherkabel tief in den Mantel darunter gesenkt, was ihnen genügend Elektrizität für Licht und Kochen lieferte, zusammen mit der wichtigeren Aufgabe, die Waffenkammer mit Energie zu versorgen. Lediglich Essen musste herangeschafft werden, und das wurde auf den Farmen der McKratz und den Weideflächen produziert, die sich überall entlang der Berge erstreckten.
    Kazimir verspürte einen Anflug von Stolz angesichts dessen, was er in der riesigen Kaverne sah. Wenn er doch nur Justine hierher hätte mitnehmen und ihr das alles hätte zeigen können – dann hätte sie wahrscheinlich nicht mehr an der Bestimmung der Guardians gezweifelt. Unten, am Boden der Kammer, waren mehr als achtzig Kämpfer versammelt, eines der größten Kommandos, das die Guardians of Selfhood seit vielen Jahren zusammengestellt hatten. Andererseits wussten alle hier, dass die Ereignisse mit der Konstruktion des Raumschiffs der Menschen an Fahrt aufgenommen hatten. Die von langer Hand geplanten Ränke des Starflyers nahmen rasch Gestalt an und drohten Desaster und Tod aus einer Richtung über das Commonwealth zu bringen, in die keiner der Verantwortlichen sehen

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