Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora
Direktor des Intersolar Serious Crimes Directorate, stand persönlich zusammen mit Mel Rees mitten in der zerstörten Halle. Die beiden Männer beobachteten sie, während sie ihre kleine Inspektion der vernichteten, bewaffneten Monstrosität durchführte. Beide blickten alles andere als glücklich drein. Wasser aus den Sprenkleranlagen tropfte von den Trägern an der Decke, und ihre kostspieligen Schuhe hatten sich bereits von all den Pfützen vollgesaugt, die sie durchqueren mussten.
Paula fuhr mit einem Finger über den verbeulten Panzer aus Polyalloy, und die dünnen Ablationsblasen aus Karbon zerbröselten unter ihrem Fingernagel wie antikes Papier. »Nicht schlecht für ein hundertfünfzig Jahre altes Relikt«, sagte sie schließlich. »Sie hatten Glück, dass Captain Kime zufällig oben im Orbit war und das Kommando übernommen hat.«
»Absolut«, stimmte Mel Rees ihr zu.
»Ich hätte es vorgezogen, wenn CST ein wenig früher Glück gehabt hätte«, sagte Rafael Columbia zu seinem Deputy Director. »Die gegenwärtigen Schätzungen belaufen sich auf einhundertsieben Tote; weitere achtzehn Leute werden noch vermisst. Die finanziellen Verluste stehen noch gar nicht genau fest, aber es werden nicht unter zwei Milliarden. Und wir hatten keinerlei Vorwarnung. Nichts. Dies ist der zerstörerischste Terrorakt der vergangenen hundert Jahre. Die Zahl der Toten durch Anschläge nationalistischer Bewegungen summiert sich über die Zeit, aber das hier …« Er machte eine umfassende Bewegung mit dem ausgestreckten Arm. »Das hier ist unser Versagen. Es ist eine Herausforderung an die Glaubwürdigkeit des Direktorats, einen Anschlag wie diesen durchzuführen. Ich werde diese entsetzliche Missachtung von Recht und Gesetz nicht dulden.«
»Wir kriegen sie«, sagte Mel Rees. »Das steht überhaupt nicht in Frage.«
»Ihre Abteilung hatte Jahrzehnte, um diesen Fall zu lösen. Ich hatte mir mehr erwartet.«
Paula wandte sich vom Alamo Avenger ab. » Ich habe Jahrzehnte am Johansson-Fall gearbeitet, nicht Deputy Director Rees. Und ich hoffe, Sie wollen mit Ihren Worten nicht andeuten, wir hätten Ihnen eine Art Vorwarnung geben müssen.«
»Paula …«, begann Mel Rees.
Sie bedachte ihn mit einem Blick, der ihn auf der Stelle zum Schweigen brachte. »Es gibt zwei Gründe, weshalb Bradley Johansson und seine Kumpane noch auf freiem Fuß sind und das Commonwealth seit so langer Zeit in Atem halten. Erstens sind die Ressourcen, die mir zur seiner Verfolgung und Dingfestmachung zur Verfügung stehen, vollkommen inadäquat. Das ist eine politische Entscheidung, die Sie und Ihre Vorgänger zu verantworten haben, Mr. Columbia. Und zweitens erhält Johansson Hilfe von irgendjemanden, der einen sehr hohen und sicheren Posten im Establishment des Commonwealth bekleidet.«
»Unsinn!«, schnappte Columbia.
»Selbst mit den inadäquaten Mitteln, die mir zur Verfügung stehen, kann er mir unmöglich einhundertdreißig Jahre lang immer wieder entkommen sein. Es ist einfach unmöglich. Selbst wenn er den Kopf eingezogen und ein ganz einfaches Leben auf irgendeinem Hinterweltplaneten gelebt hätte, würde ich ihn aufgespürt haben. Aber als führender Kopf einer kriminellen Organisation, die ständig in irgendwelche Waffenschmuggel nach Far Away verwickelt ist, exponiert er sich ununterbrochen unseren Quellen und Überwachungsprogrammen. Ihnen auszuweichen, erfordert eine ganze Menge Hilfe. Er handelt also nicht allein.«
»Wissen Sie, was Sie da sagen? Wissen Sie, wie viele Regierungswechsel wir hatten, seit er seine lächerliche Guardian-Bewegung gegründet hat? Nicht eine davon hätte ihm irgendwelche Unterstützung zukommen lassen, verdeckt oder anders, geschweige denn sämtliche Regierungen!«
»Regierungen mögen wechseln, Machtstrukturen und Gruppierungen nicht.«
»Ich werde nicht hier stehen und mir sagen lassen, dass ich Teil einer korrupten Bande von Verschwörern bin! Es ist mir völlig gleich, wer Sie sind und wie sehr Sie sich Ihrem Beruf hingeben oder wie Ihre Erfolgsstatistik aussieht. Ich bin der Boss dieses Direktorats, und Sie werden mir gegenüber Respekt zeigen!«
»Respekt ist etwas, das man sich verdienen muss, Mr Columbia.«
»Okay, das reicht.« Mel Rees hob die Hände und trat vor, um sich zwischen Paula und Columbia zu stellen. »Johansson lacht sich im Augenblick mit Sicherheit fast krank über Sie beide! Wenn Sie so weitermachen, ist er der einzige, dem Sie mit Ihrem Verhalten helfen.«
»Danke für
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