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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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anschließend müssen wir den Beton sehr vorsichtig aufmachen.«
    »Keine Sorge, Hoshe, das Direktorat hat erfahrene Teams für diese Art von Arbeiten. Ich werde sie herbeordern; sie werden noch vor dem Mittagessen hier sein.«
    »Das haben sie bei den forensischen Teams auch gesagt.«
    Paula drehte sich in dem engen Gang zu ihm um und bedachte ihn mit einem Blick, der Hoshe nervös machte. »Ich weiß, Hoshe, und ich entschuldige mich nochmals dafür. Ich habe noch nie jemanden so im Stich gelassen. Es wird nicht wieder vorkommen.«
    Hoshe wusste, dass er errötete. Paulas Entschuldigung war wie ein intimes Geständnis. Er klopfte mit einem Fingerknöchel gegen das Portal, um sie abzulenken. »Sind Sie sicher, dass wir damit eine Verurteilung erreichen werden? Ich wette einen ganzen Erddollar, dass ihre Memorycell Inserts zerstört worden sind. Es gibt keine Erinnerung an einen Killer, die wir extrahieren könnten.«
    »Vertrauen Sie mir, Hoshe. Wir können ihn jetzt festnageln. Ich brauche nur einen Richter, der mir einen Haftbefehl unterschreibt.«

    Es war ein höllischer Tumult, der draußen im Wohnzimmer ausbrach. Laut genug, dass Morton ihn im Schlafzimmer hören konnte, was ihn dazu veranlasste, in seiner gegenwärtigen Beschäftigung innezuhalten. Was ihn wiederum ohne Ende ärgerte.
    Sein E-Butler verriet ihm, wer die Eindringlinge in seine Penthousewohnung waren; also zog er sich einen Morgenmantel über und schnürte den Gürtel, bevor er nach draußen ging.
    Chief Investigator Paula Myo stritt mit Mortons menschlichem Butler, während Detective Hoshe Finn immer wieder wütende Drohungen dazwischen rief. Es war ein Beweis für den Charakter und die Ausbildung des Butlers, dass er sich in keiner Weise durch den unwillkommenen Besuch und seine Autorität aus der Ruhe bringen ließ. Seine Loyalität galt einzig und allein seinem Arbeitgeber, und nichts würde daran etwas ändern.
    »So beruhigen wir uns doch alle und atmen erst einmal durch«, sagte Morton. Er strich sich mit einer Hand die zerzausten Haare glatt. »Was gibt es denn für ein Problem? Chief Investigator?«
    »Kein Problem.« Sie hielt Morton eine kleine Memorykristallscheibe hin. »Ich habe einen Haftbefehl gegen Sie.«
    »Und was wird mir vorgeworfen?«
    »Zweifacher Mord in Tateinheit mit vorsätzlicher Erinnerungslöschung.«
    Angesichts dieser Anschuldigung verschlug es Morton dann doch ein wenig die Sprache. »Das soll doch wohl ein verdammter Witz sein!«
    »Nein, Sir, ich mache keine Witze«, entgegnete Paula. »Als registrierter Bürger des Commonwealth empfehle ich Ihnen hiermit, keine weiteren Aussagen im Zusammenhang mit der gegen Sie erhobenen Beschuldigung zu machen, bevor Sie sich nicht mit ihrem legalen Rechtsbeistand beraten haben. Wenn Sie sich jetzt bitte anziehen würden, Sir. Wir werden Sie zwecks weiterer Befragungen zur nächsten Polizeistation mitnehmen.«
    »Das ist doch Blödsinn!« Morton hielt die Stellung, die Arme vor der Brust verschränkt. Obwohl er es sich denken konnte, fragte er: »Mord an wem?«
    »Tara Jennifer Shaheef, Ihre Ehefrau zum damaligen Zeitpunkt, sowie Wyobie Cotal.«
    »Scheiße! Ich hab Ihnen doch überhaupt erst gesagt, dass die beiden wahrscheinlich erledigt worden sind!«
    »Das haben Sie in der Tat, Sir, und dafür danken wir Ihnen. Wenn Sie sich nun bitte anziehen würden. Falls nicht, werden wir Sie mitnehmen, wie Sie sind.«
    Mellanie stürzte splitternackt ins Wohnzimmer. Sie schlang die Arme um ihren Morton. »Was ist los, Morty? Was wollen sie von dir?«
    »Nichts. Die Polizei spielt verrückt; das ist alles.« Er hätte sie fast von sich gestoßen, doch dann überlegte er sich’s anders und erwiderte ihre Umarmung. »Alles in bester Ordnung.«
    In der Geborgenheit seiner Arme drehte Mellanie sich um und funkelte die beiden Polizisten wütend an.
    Hoshe Finn wandte den Blick von dem nackten Teenager ab. Dann musste er den Blick von dem zweiten nackten Mädchen abwenden, das in der Schlafzimmertür erschien, während es einen weißen Spitzenmantel überzog. Auf ihrem langen, eleganten Gesicht stand ein Ausdruck von Verwirrung, als sie die Szene in sich aufnahm – es sah aus wie eine Low-Budget-Produktion aus der Cybersphäre. »Was hat das alles zu bedeuten?«, fragte sie mit rauchiger Stimme, während sie mit einer Hand träge ihre kostspielige Frisur zurechtrückte. »Gehört das zu deinem Spiel dazu, Morty? Wirst du jetzt in ein geheimes Polizeiverlies verschleppt, wo sie dich an

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