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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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eines jeden Lochs im Gitter zu manövrieren, wo die Abstoßungskräfte der negativen Gravitation am geringsten waren. Anna steuerte hinunter zur nächsten Kugelebene und tauchte in den Nebel aus winzigen hellen Szintillationen ein, die den Abgrund zwischen der zweiten und dritten Kugelebene füllten. Die Sensoren hatten alle Mühe, die dichten Irrlichter zu erfassen, doch schließlich kamen die Physiker zu dem Ergebnis, dass es sich um ein dünnes, kaltes Plasma handelte, angeregt durch die Emissionen der exotischen Materie tiefer im Innern und in der Schicht zwischen den Kugeln eingeschlossen aufgrund der negativen Gravitation der Gitterkugel darüber.
    Die Analyse der exotischen Materie erwies sich als noch schwieriger als bei den vorhergehenden beiden Gittern. Sie mussten ein ganzes Geschwader großer Satelliten der Armstrong-Klasse mit hoch empfindlichen, umfassenden Sensorbatterien starten. Es dauerte zwei Wochen, bis sie die Energieströme kartographiert hatten, die wie photonische Stürme im Plasma zwischen den beiden Gitterkugeln aus exotischer Materie tosten. Anschließend gelang es ihnen, einen Satelliten durch die vierte Gitterkugel zu steuern.
    Als der erste Armstrong-Satellit das Gitter passiert hatte, konnte er keine weitere Gitterkugel entdecken. Stattdessen beherbergte der Raum darunter, mit einem Durchmesser von sechzehntausend Kilometern, eine Reihe konzentrischer Ringe, die allesamt in der Ebene der Barriere draußen ausgerichtet waren. Der äußerste der Ringe, mit einem Durchmesser von dreizehntausend Kilometern, wurde von der Besatzung sofort »Gänseblümchenkette« getauft. Er bestand aus einer Serie linsenförmiger Scheiben, die durch ein schwarzes Tau miteinander verbunden waren. Als nächstes folgte ein einfacher Ring aus grüner Materie, der so glatt und einförmig war, dass es unmöglich war festzustellen, ob er rotierte. Dann kam ein Ring aus ineinander verflochtenen, dicken silbernen Strängen, die sich umeinander bewegten wie geölte Schlangen. Ein weiterer aus purem violettem Licht. Weitere massive Ringe. Dann Kugeln, Hunderttausende von Kugeln in einem dichten Band, das an einen Strang einer fremdartigen DNS erinnerte, ineinander verschlungen, während es um sein Zentrum herum rotierte. Funken: Ein breites Band aus smaragd- und bernsteinfarbenen Lichtpunkten mit Kometenschwänzen, die sich auf einer Kreisbahn scheinbar willkürlich durcheinander bewegten, ohne jemals zu kollidieren. Ein Ring aus Wasser oder irgendeiner anderen transparenten Flüssigkeit mit einer Oberfläche, über die sich Wellen zogen. Direkt im Zentrum war Leere. Ein kleiner Flecken Dunkelheit, in welchen das Licht fiel.
    Es war Gottes persönliches Planetarium.
    In der Kantine spekulierten sie, ob die Gitterkugeln die Ringe antrieben oder umgekehrt. Wie dem auch sein mochte, alle waren inzwischen überzeugt, dass die Dunkle Festung der Generator war, der die Barriere erzeugte.
    Einer nach dem anderen wurden die Satelliten hinunter zu den Ringen gesteuert. Einer nach dem anderen verloren sie jeglichen Kontakt mit der Second Chance . Das Zentrum der Dunklen Festung war ein energistischer Malstrom. Menschliche Technologie hatte keine Chance, darin zu überleben. Einige der Physiker waren überzeugt, dass die Ringe angesichts der chaotischen Wogen von Quantenverzerrungen in der Umgebung der Satelliten nicht im Normalraum existierten, dass sie nicht einmal in der normalen Raumzeit existieren konnten.
    Was jeder an Bord der Second Chance wissen wollte – gab es eine korrespondierende Öffnung auf der anderen Seite der Dunklen Festung?
    »Es ist völlig unmöglich, irgendetwas durch das Zentrum und an den Ringen vorbei zu steuern«, sagte Tunde. »Wenn wir es wirklich herausfinden wollen, müssen wir einen Satelliten so programmieren, dass er selbstständig durch den Spalt zwischen oberstem Kugelgitter und Außenhülle manövriert. Er muss autonom arbeiten, weil wir nicht über genügend Satelliten verfügen, die über diese Distanz als Relaisstationen dienen könnten.«
    »Reine Zeitverschwendung«, sagte Oscar. »Ich glaube nicht, dass es auf der anderen Seite ein Loch gibt. Die ganze verdammte Barriere ergäbe überhaupt keinen Sinn, falls eins dort wäre.«
    »Ich glaube es auch nicht«, sagte Wilson. »Aber wir müssen trotzdem nachsehen. Anna, programmiere bitte einen Galileo-Satelliten für den Flug.«
    Der Flug dauerte drei Tage. Als der Galileo wieder in Kommunikationsreichweite war, zeigten die Sensorlogs,

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