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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Brückenportale. Die Fluktuationen wurden stärker. Und sie würden die Ursache dafür nicht herausfinden, wenn sie hier sitzen blieben und über die Brüstung hinweg zusahen. Zeit für eine Entscheidung.
    »Hyperantrieb, bringen Sie uns auf eine Million Kilometer an die Barriere heran«, befahl Wilson. »Verteidigung, Schilde hoch. Wir wollen herausfinden, was dort passiert.«
    Der Rest der Brückenbesatzung traf ein und verteilte sich auf die bis dahin unbemannten Konsolen oder blieb hinter den von der Nachtschicht bemannten stehen. Die Atmosphäre von Aufregung und Nervosität war die gleiche wie damals in der Kabine der Eagle II , als sie heruntergegangen waren, um auf dem Mars zu landen. Er strich sich ein wenig unsicher mit der Hand über das zerknitterte weiße T-Shirt, bevor er sich die Haare aus der Stirn streifte. Das Leder seines Sessels klebte bereits an seinen nackten Beinen unter der Schlafanzughose, und für einen Augenblick überlegte er, ob er zurück in seine Kabine gehen und sich umziehen sollte. Er bot wohl kaum den würdevollsten Anblick für die Geschichte (und die Onboard-Kameras zeichneten mit Sicherheit auf), aber andererseits war die halbe Brückenbesatzung nicht anders angezogen. Was zur Hölle …
    »Eine Million Kilometer, Sir«, meldete Sandy Lanier.
    »Bringen Sie uns aus dem Hyperraum.«
    Eines der Portale wechselte zu einem Bild aus reinem dunklem Aquamarinblau. Dunkle Streifen flossen über das Zentrum nach außen. Diesmal mussten sie die Sensoren nicht mehr auf Infrarot schalten, um die Barriere zu sehen.
    »Mein Gott!«, flüsterte Tunde heiser. »Sie wird transparent!«
    Dyson Alpha in einer Entfernung von dreißig Astronomischen Einheiten blinkte auf und erlosch in unregelmäßigen Abständen vor einem pechschwarzen Hintergrund. Die Fluktuationen, die das Hysradar anzeigte, waren ungenau; die Barriere bewegte sich nicht physisch, sondern schwankte in ihrer gesamten Konsistenz.
    »Sensoren, Verteidigung, wird die Barriere beschossen?«, fragte Wilson schockiert.
    »Nein, Sir. Keinerlei Energie gleich welcher Art feststellbar. Auch der lokale Quantenzustand ist stabil, so weit wir es beurteilen können. Die Barriere ist … ach du meine Güte! Sie ist verschwunden! Die Hysradar-Scans sind klar und deutlich. Die Barriere ist verschwunden!«
    Wilson starrte auf die beiden Portale. Das Portal mit dem gravitonischen Scan war leer. Eine Sekunde später, als das Licht eintraf, brannte Dyson Alpha hell und konstant vor einem pechschwarzen, Sternenlosen Hintergrund.
    Wir sehen nach wie vor die andere Seite der Barriere , dachte Wilson. Es dauert noch mehr als vier Stunden, bis das Licht von den Sternen auf der anderen Seite bis zu uns gelangen kann.
    »Vollständiger passiver Sensorscan!«, befahl er. »Zeigen Sie mir, was dort drin ist.«
    »Es kann unmöglich Zufall sein«, sagte Oscar. Er klang schockiert, sogar ein wenig verängstigt. »Diese Barriere ist seit über tausend Jahren da, und dann verschwindet sie, gerade als wir vorbeikommen? Unmöglich! Gottverdammt noch mal vollkommen unwahrscheinlich! Irgendetwas weiß, dass wir hier sind.«
    Die Brückenmannschaft blickte sich nervös und verängstigt an. Wilson hatte die gleichen Gedanken gehabt. Eine verdammt laute Stimme in seinem Kopf drängte ihn zu verschwinden. Und sieh dich nicht um! Entlang der Ränder der einstigen Barriere erschienen nach und nach immer mehr Sterne, als das Licht die Second Chance erreichte. Der Anblick vermittelte den beunruhigenden Eindruck eines gigantischen Fangeisens, das seine Fänge öffnete.
    Wilson wandte sich an Tunde. »Was ist mit der Dunklen Festung?«
    Die Physiker beugten sich fieberhaft über ihre Konsolen und starteten Analyseprogramme, die den Datenstrom des Hysradars untersuchten. Wilson beobachtete, wie die Ergebnisse auf einem seiner Konsolenschirme erschienen – nicht, dass er die Einzelheiten verstanden hätte, doch der Gesamteindruck war nicht zu missverstehen.
    »Es ist nach wie vor irgendetwas dort«, sagte Tunde. »Das Hysradar zeigt, dass es kleiner ist als vorher. Es handelt sich wahrscheinlich um die äußere Gitterkugel. Warten Sie … Ja, es rotiert. Die Außenhülle ist verschwunden. Und es gibt eine sehr eigenartige Quantenfluktuationssignatur in ihrem Innern. Diese Signatur war vorher nicht da.«
    »Ein Wurmloch?«, fragte Wilson.
    »Nein. Ich weiß nicht, wozu sie dient.«
    »Bedrohungseinschätzung?«
    Tunde bedachte Wilson mit einem leicht gereizten Blick. »Nichts

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