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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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schon metallischer Wasserstoff sein, um unter diesen Umständen die strukturelle Integrität zu bewahren.«
    »Na und? Dann ist es eben metallischer Wasserstoff. Abgesehen von den leuchtenden Kugelgerüsten würde ich sagen, es handelt sich um exotische Materie. Es gibt so gut wie keine infrarote Emission dort drin.«
    »Ist denn die äußere Hülle komplett?«, fragte Oscar. »Ich meine, gibt es eine zweite Hemisphäre, die sich ins Innere der Barriere erstreckt? Oder handelt es sich hier nur um eine Art gewaltiges Getriebegehäuse für diese Gitter?«
    »Gute Frage«, antwortete Tunde. »Anna, können Sie das Satellitenteleskop durch diese Gitterkugeln hindurch fokussieren?«
    »Nein, Sir, unmöglich!«, rief sie. »Dieser Nebel um die dritte Kugel herum sieht aus wie eine gigantische Wolkenlandschaft über einem Gasriesen, und er wird noch dichter, je weiter er nach unten geht.«
    »Wie Öl«, murmelte Oscar. »Er schmiert die Lücken zwischen den Gitterkugeln.«
    Er bemerkte, dass Tunde ihn ansah, und lächelte entschuldigend. »War nur so ein Gedanke.«
    »Anna«, fragte Wilson, »kann der Satellit die Bedingungen dort drin überstehen?«
    Sie stieß langsam und hörbar den Atem aus, während sie auf das Bild im Zwillingsportal starrte. »Ich wüsste keinen Grund, der dagegen spricht, jedenfalls bis zur ersten Gitterkugel. Die Sensoren zeigen, dass der Raum bis dorthin frei und leer ist.«
    »Okay«, sagte Wilson langsam, während in ihm ein Gefühl von faszinierter Begeisterung aufstieg. »Dann schicken wir ihn rein.«

    Anna startete einen zweiten Galileo-Satelliten und manövrierte ihn über das Loch der Halbkugel, die von der Besatzung inzwischen die »Dunkle Festung« genannt wurde. Sobald er dort eingetroffen war, sandte sie den ersten hinein, indem sie den zweiten als Relais benutzte. Als die Sonde der äußeren Gitterkugel entgegen sank, nahmen die Energiestöße ringsum merklich zu. Schließlich gab Anna ihre Bemühungen auf, die Bewegungen zu kompensieren. Bei dieser Rate hätte sie sonst den Treibstoff der Sonde innerhalb weniger Stunden aufgebraucht. Sie ließ den Satelliten auf den energetischen Wogen tanzen; dann waren die Bilder während des Abstiegs eben verschwommen. Alle hundert Kilometer stabilisierte sie das Gerät für einen raschen Blick in die Runde, bevor die Vibrationen wieder zunahmen und der Abstieg weiterging. Es gab nichts zu sehen; die Lücke zwischen der Hemisphäre und der äußeren Gitterkugel war absolut leer, und die Sensoren des Satelliten verzeichneten diese Leere als hartes Vakuum.
    Als die Sonde die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte, glitt eine der massiven Streben der äußeren Kugel vor das Loch und verdunkelte es. Das Licht der inneren Kugeln war nicht mehr zu sehen. Inzwischen jedoch hatte die Besatzung erfolgreich die Geographie der äußeren Kugel aufgezeichnet und war bereits dabei, dies bei der zweiten zu wiederholen. Es schien keine Logik hinter dem Muster, doch wenigstens waren sie nun imstande, die Zeiten zwischen den einzelnen Verdunkelungen genau vorherzusagen.
    Je näher der Satellit der ersten Gitterkugel kam, desto besser wurde das Radarbild. »Das ist merkwürdig«, sagte Anna, als sie den Satelliten einmal mehr stabilisierte.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte Tunde.
    »Ich benutze eine Parallaxe, um den Abstand zu der Strebe zu bestimmen, auf die wir zielen, aber es gibt eine Diskrepanz zwischen dieser Messung und dem Radarsignal. Nach dem Radar ist sie drei Kilometer näher.«
    »Vielleicht beeinflusst dieser Nebel die optische Parallaxe?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Klare Sicht. Es gibt keinen Nebel um diese Streben herum.«
    Die Diskrepanz wurde noch größer, je mehr sich der Satellit der Strebe näherte. Dann untersuchten sie den magnetischen Fluss um die Strebe herum und stellten fest, dass sich die Feldlinien wie die Wolken eines Zyklons um die Oberfläche herum bogen.
    Nach einer langen und hitzigen Diskussion mit den restlichen Mitgliedern des Physikerteams sagte Tunde: »Was auch immer es ist, die äußere Gitterkugel besitzt elektro-repulsive Eigenschaften. Die Radarimpulse erreichen die Oberfläche nicht.«
    »Können wir mit dem Satelliten so nah heran, dass wir einen Landeversuch unternehmen können?«, fragte Wilson.
    »Das würde ich nicht empfehlen. Die Elektro-Repulsion würde die Elektronik des Satelliten verrückt spielen lassen. Wir müssen die Strebe aus der Ferne studieren.«
    Der Galileo-Satellit schwebte zwei Tage lang in

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