Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils
Johansson. »Welchen Sinn hätte es auch? Die Fracht war bereits in dem Augenblick kompromittiert, als die Agency sie entdeckt hat. Wir hätten diese Komponenten niemals erhalten.«
»Sie haben erzählt, der Plan des Starflyers sei ins letzte Stadium eingetreten. Vielleicht wollte er sicherstellen, dass wir diese Komponenten auf gar keinen Fall in die Hände bekommen. Er kann nicht riskieren, dass wir ihm jetzt noch in die Quere kommen.«
Johansson lächelte den Kellner an, als dieser mit dem Saft und dem Tee kam. »Ich bin froh, dass Sie von selbst mit diesem Gedanken gekommen sind – das macht die Sache glaubwürdiger, jedenfalls von Ihrem Standpunkt aus«, sagte er zu Adam. »Ich habe über diese Möglichkeit nachgedacht, seit es passiert ist. Sie haben gute Kontakte zu den Agenten der Söldner … Wissen diese Leute nicht irgendetwas über den Mann, der für den Anschlag auf die Galerie verantwortlich ist?«
»Nein. Es gibt nicht einmal Gerüchte, wer dahinter stecken könnte. Wer auch immer es war, er muss mit extrem fortschrittlichen Waffensystemen aufgerüstet gewesen sein. Selbst ich hätte große Probleme, derartige Waffensysteme zu besorgen, Bradley. Es ist das Modernste vom Modernen, und die Regierungen achten sehr nervös darauf, an wen diese Systeme verkauft werden. Irgendjemand muss eine Menge Mühe und Anstrengungen auf diese Operation verwendet haben.«
»Wenn es tatsächlich der Starflyer ist, wenn er mehr ans Tageslicht tritt, dann ist das eine höchst beunruhigende Entwicklung. Wir müssen eine Menge Material nach Far Away schaffen, wenn wir den Planeten rächen wollen. Mit ihrer neu erweiterten Agency wird Paula Myo unerfreulich effizient, wenn es darum geht, unsere Ladungen zu entdecken und aufzuhalten. Wir können es uns nicht leisten, von zwei Seiten gleichzeitig unter Beschuss zu geraten. Und ich sehe die Zeit kommen, wenn jedes Stück Fracht für Far Away draußen bei Boongate angehalten und genauestens untersucht wird.« Er verstummte, während er sich seinen Tee ausschenkte. »Wenn ich mich recht entsinne, haben wir schon einmal darüber gesprochen, wie wir die Blockade umgehen könnten.«
»Als letzte Möglichkeit, ja.«
»Angesichts unserer gegenwärtigen Situation denke ich, dass ein klein wenig Vorausplanung in dieser Hinsicht zum jetzigen Zeitpunkt durchaus angemessen wäre.«
»Verdammt. Okay, ich kümmere mich darum.«
»Danke sehr. Ich habe noch zwei weitere kleine Bitten an Sie, Adam.«
»Ja?«
»Die Daten, die wir vom Mars erwarten. Ich möchte nicht, dass sie über die Unisphäre nach Far Away geroutet werden. Es gibt zu viele Möglichkeiten, sie abzufangen und zu manipulieren, insbesondere, wenn der Starflyer uns beobachtet.«
»In Ordnung, das ist nicht weiter schwierig. Wir laden sie in ein Memorycell Insert und benutzen einen Kurier, der sie physisch nach Far Away bringt.«
»Sehr gut. Jemanden wie Kazimir beispielsweise.«
»Warten wir zuerst ab, wie er sich bei seinem ersten normalen Einsatz schlägt, okay? Wie lautet die zweite Bitte?«
»Ich habe versucht, mit Wilson Kime in Verbindung zu treten. Es ist nicht leicht. Er wird sehr gut abgeschirmt, sowohl physisch als auch elektronisch.«
»Er ist an Bord der Conway . Sie müssten eigentlich jetzt in diesem Augenblick im System von Dyson Alpha sein.«
»Nichtsdestotrotz, sobald er zurückkehrt, würde ich gerne irgendwie mit ihm in Kontakt treten.«
»Und über was genau wollen Sie mit ihm reden? Ich nehme an, Sie halten ihn für einen Agenten des Starflyers?«
»Nein, das glaube ich eigentlich nicht – deswegen möchte ich ja versuchen, ihn auf unsere Seite zu ziehen.«
Adam hätte sich fast an seinem Kaffee verschluckt. »Was denn, Commander Kime? Auf unsere Seite? Den Chef der Raumfahrtagentur? Das kann doch nur ein Scherz sein!«
»Das Glück ist mit den Tüchtigen.«
»Mit den Tüchtigen, ja. Nicht mit den Irren.«
»Ich habe ihn während seiner Interviews beobachtet. Er weiß, dass etwas nicht richtig war mit der Art und Weise, wie sie Bose und Verbeke verloren haben. Das gibt uns eine Möglichkeit, den Fuß in die Tür zu setzen.«
»Den Fuß in die Tür setzen wozu?«
»Um den Starflyer bloßzustellen. Kime müsste imstande sein, einen Beweis für den Verrat an Bord der Second Chance zu finden.«
»Was für einen Verrat?«
»Die Second Chance hat offensichtlich die Barriere abgeschaltet.«
»Unmöglich. Wir haben nicht einmal ansatzweise die Physik dahinter verstanden. Mein Gott,
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