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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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und ihnen den Spaß verdirbt. Kinder sind etwas Seltenes auf der Erde dieser Tage. Wenigstens bei den mittleren Schichten, die sich Kinder nur noch unter Mühen leisten können. Auch wenn sie immer wieder Kinder bekommen, aber das ist nun mal die menschliche Natur. Es erstaunt mich immer wieder aufs Neue, welche Mühen und Opfer wir auf uns zu nehmen bereit sind, damit unsere Kinder ihre Kindheit genießen können. Das ist ein Teil unseres Lebens, den Technologie niemals reproduzieren kann. Ich schätze, niemand vergisst jemals das Staunen und die Freude, die wir als unschuldige Kinder erlebt haben. Psychologen meinen, wir würden uns nach der Geborgenheit des Mutterleibs zurücksehnen – wenn du mich fragst, sind sie eine Bande überstudierter Idioten. Die Kindheit ist es, die wir wirklich wollen – jeder neue Tag ist frisch und aufregend, und die einzige Sorge gilt der Frage, wie lange die Eiscreme wohl hält. Er versteht das nicht, weißt du?«
    »Der Starflyer?«
    »Richtig. Trotz all seiner Intelligenz – und er ist sehr clever, Kazimir – kann er diesen Teil von uns nicht begreifen. Er hat niemals verstanden, wie wichtig unsere Kinder für uns sind, welches Band aus Liebe und Verehrung zwischen uns existiert. Teilweise, weil sein Lebenszyklus keinen Nachwuchs einschließt, wie es bei uns der Fall ist, aber hauptsächlich, weil er Kindern mit Herablassung gegenübertritt. Er glaubt, dass sie ihm nichts anhaben können, und deswegen ignoriert er sie. Ich glaube fest, dass dies letztendlich seinen Fall herbeiführen könnte: unsere Natur. Das eine, was der Starflyer zu kontrollieren glaubt, weil er unsere Ängste und unsere Gier versteht. Doch wir sind mehr als das, Kazimir. Wir sind viel komplexer, als der Starflyer ahnt.«
    »Ich tue, was immer ich kann, um zu helfen. Sie wissen das, Sir.«
    »Das weiß ich. Du hast deine Loyalität für unsere Sache schon mehr als einmal bewiesen.«
    »Sie haben gesagt, dass dieser Adam von nun an meine Ausbildung übernimmt. Bedeutet das, dass ich bestanden habe?«
    Johansson wandte sich vom Meer ab und bedachte Kazimir mit einem breiten, freundlichen Grinsen. »Bestanden? Was bestanden?«
    »Den Test, Sir. Habe ich Ihre Billigung?«
    Johansson legte Kazimir den langen Arm um die Schulter und führte ihn hinten um den abgesperrten Bereich herum. »Glaub mir, mein Junge, hättest du nicht meine Billigung gefunden, würdest du immer noch am Strand stehen und dich fragen, wo ich um alles in der Welt bleibe – oder Schlimmeres erwarten.«
    Kazimir blickte sich um und bemerkte das abschätzende Aufblitzen in den Augen des alten Mannes. Es war beunruhigender als jede Predigt aus Drohungen und Zurechtweisungen.
    »Angesichts der vor uns liegenden Aufgabe brauche ich die Stärksten, die unsere Clans zu bieten imstande sind«, fuhr Johansson fort. »Das weißt du doch, oder, Kazimir? Man wird viele unangenehme Dinge von dir verlangen. Und falls es nötig ist, werde ich von dir verlangen, dass du dein Leben gibst, damit wir Far Away seine Rache geben können.«
    Trotz der Feuchtigkeit, die vom Meer heranwehte, war Kazimirs Mund plötzlich trocken. »Ich weiß.«
    Johansson drückte seine Schulter. »Ich fühle mich nicht schuldig. Was ich durchgemacht habe, alles, was ich als Sklave dieses Monsters ertragen habe, hat in mir viel zu viel Entschlossenheit geweckt, als dass ich diese Schwäche noch spüren würde. Wenn das hier erst vorbei ist, werde ich wahrscheinlich trauern wegen all dem, was wir getan haben, um all die Leben, die wir geopfert haben. Aber es wird die Mühen wert gewesen sein, denn wir werden endlich wieder frei sein, wirklich und wahrhaftig frei.«
    »Wie war es, Sir? Wie hat der Starflyer ausgesehen?«
    »Ich erinnere mich nicht.« Johansson schüttelte den Kopf, und aus seiner Stimme sprach Sorge. »Nicht mehr. Die Silfen haben mir diese Erinnerung genommen, als sie kamen, um mich zu heilen. Ich schätze, sie hatten ihre Gründe dafür.« Das Bedauern schwand. »Wenn das hier vorbei ist, solltest du versuchen, über die Pfade zu wandern, die sie zwischen den Welten gebaut haben. Die Galaxis dort draußen ist voller Wunder, Kazimir.«
    »Ja. Das würde ich gerne tun.«
    Johansson streckte die Hand aus. »Lebwohl, Kazimir. Ich danke dir noch einmal für die Gelegenheit, dir zu begegnen. Ich fühle mich geehrt, dass du und deine Leute immer noch für unsere Sache einstehen.«
    Kazimir schüttelte Johansson begeistert die Hand, lächelte ein wenig nervös und kehrte

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