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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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zum Strand zurück. Johansson blickte ihm ein paar Sekunden hinterher; dann wandte er sich von ihm ab und stieg die breiten Betonstufen an der Seite des Piers hinauf. Er wanderte über die Ocean Avenue davon, durch den kleinen üppig grünen Palisades Park mit seinen Jahrhunderte alten Eukalyptusbäumen und den kunstvollen Blumenbeeten. Gardenbots patrouillierten die Pflanzen, schnitten abgestorbenen Blüten ab und trimmten Zweige, welche die Symmetrie zu stören drohten. Wassertropfen glitzerten auf den Gräsern von der Beregnungsanlage, die jeden Morgen vor Einbruch der Dämmerung arbeitete. Auf der anderen Seite der Straße präsentierten die Blocks mit Eigentumswohnungen ihre stolze geometrische Form und ihre Reihen aus perfekt parallelen Balkonen dem weit unten liegenden Strand. In der Mitte der Häuserzeilen gab es eine große Lücke, durch die die Sonne auf ein kleines Hotel aus den 1930er Jahren herabschien, das Georgian mit seiner Art-Deko-Fassade in Eierschalenblau. Zahlreiche Messingplaketten neben der Tür verkündeten die Namen der Gesellschaften und Behörden, welche im Laufe der Jahrhunderte Mittel für die Erhaltung des Gebäudes zur Verfügung gestellt hatten, dem mit Abstand ältesten Bauwerk der Stadt. Entlang seiner Vorderseite zog sich eine breite Veranda mit mehreren Tischen unter einer gelb-rosa gestreiften Markise hin. Adam Elvin saß an einem davon, verzehrte sein Frühstück und blickte auf den Park und den Ozean dahinter. Johansson stieg die Stufen hinauf und setzte sich zu ihm.
    »Und? Wie ist er?«, fragte Adam.
    »Deprimierend jung, vertrauenswürdig und aufrecht, und der Sache zutiefst ergeben.«
    »Großartig. Ein weiterer fanatischer Roboter. Genau das, was ich brauche.«
    »Er ist schlau. Du wirst gut mit ihm zurecht kommen. Übrigens, dein neues Gesicht gefällt mir. Würdevoll mit einer Spur von ehemaligem Straßenschläger.«
    Adam grunzte abfällig.
    Ein Kellner traf ein und erkundigte sich nach Bradley Johanssons Wünschen.
    »Das Gleiche wie mein Freund bitte.« Bradley deutete auf den Teller mit Pfannkuchen, Schinken und Sirup, auf den Adam sich gierig stürzte. »Dazu ein Glas frischer Orangen- und Passionsfruchtsaft und englischen Tee. Danke sehr.«
    »Jawohl, Sir.« Der Kellner lächelte und kehrte ins Restaurant zurück.
    Johansson versuchte, den Akzent einzuordnen – vielleicht eine der baltischen Welten im Phase-Zwo-Raum? Der Kellner war zweifellos ein Außenweltler mit einem Dienstvertrag, genau wie alle anderen arbeitenden Menschen auf der Erde dieser Tage. Die Einheimischen benötigten viel besser bezahlte Jobs, um sich das Leben auf ihrem Planeten leisten zu können.
    »Das muss eine ziemliche Erfahrung für Sie sein, Adam«, sagte Johansson. »Der letzte Sozialist im Universum beim Frühstück in L. A.«
    »Lecken Sie mich …«
    »Was zur Hölle ist in Venice Coast passiert?«
    Adam legte seine Gabel beiseite und tupfte sich die Lippen mit einer Leinenserviette ab. »Ich habe nicht die geringste Ahnung. Es war reines Glück, dass ich jetzt nicht im Keller der Security Agency in einer Zelle sitze, während meine Erinnerungen ausgelesen werden. Mein Gott, sie war keine fünfzig Meter von mir entfernt, Bradley! Ich hätte ihr zurufen können! So knapp war es noch nie. Niemals! Warum haben Sie mich nicht gewarnt? Ihre Rückendeckung war bis jetzt immer superb. Das ist ja auch einer der Gründe, warum ich diese Arbeit für Sie mache.«
    »Ich wusste es nicht, Adam. Meine übliche … Quelle … hat sich seit einiger Zeit nicht mehr bei mir gemeldet. Ich empfinde das als ziemlich beunruhigend. Sie ist niemand, den man so einfach eliminieren könnte.«
    »Der Starflyer hat sie kaltgestellt?«
    »Sie sagen das mit großem Skeptizismus, Adam, selbst jetzt noch. Aber nein, wenn er so mächtig wäre, wäre ich längst tot und das Commonwealth verloren.«
    »Schieben Sie mich nicht zu schnell in eine Schublade mit den Ungläubigen, Bradley. Erinnern Sie sich daran, was mit dem armen alten Rigin passiert ist, zwei Tage, nachdem ich Paula Myo ausgewichen bin? Das war eine gottverdammte superthermale Ladung, die seine Galerie in die Luft gejagt hat. So sehr ich unserer Regierung misstraue und so sehr ich sie verachte, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dahinter gesteckt hat. Es gab fünfzehn Tote in den umliegenden Gebäuden, als die Galerie in die Luft geflogen ist. Das war jemand anderes.«
    »Es sieht dem Starflyer gar nicht ähnlich, so öffentlich aufzutreten«, sagte

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