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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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wäre an der Zeit, dass wir jeden Export nach Far Away anhalten und untersuchen. Unsere gegenwärtige Strategie willkürlicher Überprüfungen ist nicht mehr akzeptabel. Nicht, dass sie es in meinen Augen je gewesen wäre.«
    »Ich schreibe es auf die Tagesordnung.«
    »Gut.«

    Hoshe Finn wollte sich gerade zum Mittagessen setzen, als die Sensoren seiner Appartementtür meldeten, wer zu ihm kam. »Heilige Scheiße!«, murmelte er und richtete sich kerzengerade auf. Seine Frau Inima starrte ihn überrascht an, dann blickte sie zu dem kleinen Bildschirm mit dem Bild des Sensors. »Ist das nicht …?«
    »Jepp!« Hoshe durchquerte den Raum und kam gleichzeitig mit Paula Myo bei der Tür an. »Stimmt irgendetwas nicht?«, fragte er, nachdem er ihr geöffnet und sie hereingebeten hatte.
    »Nein, alles bestens, danke sehr.« Sie musterte ihn von oben bis unten. »Sie haben abgenommen.«
    »Und gerade zur rechten Zeit!«, sagte Inima und warf ihrem Mann einen scheuen Blick zu. »Wir haben überlegt, ob wir ein Kind wollen.«
    »Meinen Glückwunsch«, sagte Paula mit aufrichtigem Lächeln. »Werden Sie es selbst austragen?«
    »Um Himmels willen, nein!«, antwortete Inima. »Wir dachten an eine Vitrowomb-Schwangerschaft.«
    »Ah.« Damit war Paulas Vorrat an Smalltalk scheinbar erschöpft. Hoshe und Inima blickten einander verlegen an.
    »Möchten Sie uns beim Mittagessen Gesellschaft leisten?«, fragte Inima.
    »Nein danke. Es ist bereits Nachmittag in Paris auf der Erde. Ich habe den Express hierher genommen.«
    »Wir können draußen auf dem Balkon reden, wenn Sie mögen«, schlug Hoshe vor, als seine Frau ihm einen verzweifelten Blick zuwarf.
    »Wenn Sie nichts dagegen haben«, entgegnete Paula.
    »Ich habe Arbeit im Haus«, beeilte sich Inima, ihr zu versichern.
    Der Balkon der kleinen Wohnung bot kaum genügend Platz für einen kleinen runden Tisch und zwei Stühle, die dicht am Geländer standen. Hoshe quetschte sich um den Tisch herum und setzte sich. Paula blieb an der Brüstung stehen und nahm die Aussicht in sich auf. Das dreißigstöckige Appartementhaus befand sich im Malikoli-Distrikt von Darklake City, ein ganzes Stück von der Küste entfernt. Paula sah die Parks und die eleganten Gebäude, die das Ufer säumten. Sie konnte sogar den Turm hinter der großen Marina erkennen, wo Morton früher gewohnt hatte.
    »Sie haben ein hübsches Zuhause, Hoshe.«
    »Warum sind Sie hier?«
    Paula drückte sich vom Geländer ab und nahm ihm gegenüber Platz. »Ich brauche jemanden, der ein paar Ermittlungsarbeiten für mich übernimmt. Es ist keine offizielle Bitte, es ist eher …«
    »Eine Gefälligkeit«, kam er ihr zu Hilfe.
    »Ja.«
    »Sie arbeiten nicht gerne außerhalb der offiziellen Kanäle, Paula, habe ich Recht?«
    »Ich habe in diesem Fall keine große Wahl, Hoshe. Ich glaube, dass meine Agentur kompromittiert ist. Deswegen bin ich zu Ihnen gekommen, und ich war noch bei einigen anderen, mit denen ich außerhalb des alten Direktorats zusammengearbeitet habe. Sie können Ermittlungen durchführen, ohne dass diese in unserem Büro bekannt werden.«
    »Kompromittiert durch wen?«
    »Ich bin nicht sicher; aber es handelt sich um Personen, die in der Hierarchie des Commonwealth sehr weit oben stehen, vielleicht sogar in der Regierung selbst. Wenn sie herausfinden, was hier geschieht, ist das Ihrer Karriere möglicherweise nicht gerade förderlich.«
    »Was haben sie getan?«
    »Was sie immer tun: politische Spielchen gespielt und untereinander manövriert. Aber diesmal haben Menschen dabei ihr Leben verloren.«
    »Okay, was brauchen Sie?«
    »Haben Sie die Aufzeichnungen über den Bombenanschlag in Venice Coast gesehen?«
    »Verdammt, ja! Mellanie hat sie mehr oder weniger ununterbrochen abgespielt.«
    »Mellanie?«, Paula zögerte. »Sie meinen doch nicht Mellanie Rescorai, oder?«
    »Keine andere. Manchmal denke ich, es war ein Fehler, den Dämon aus der Flasche zu lassen.«
    »Man lässt Dschinns aus Flaschen, Hoshe, nicht Dämonen.«
    »Nicht in diesem Fall, Paula, glauben Sie mir. Nach der Gerichtsverhandlung hat sie ein großes Softcore-TSI-Drama aus ihrer Geschichte gemacht. Mörderische Verführung. Haben Sie es vielleicht gesehen?«
    »Nein.«
    »Es hatte ein ziemlich hohes Rating. Der Schauspieler, der meine Rolle gespielt hat, sah aus wie ein Sumo-Ringer, meine Güte! Sie wurden einigermaßen gut getroffen, wie ich gestehen muss. Wie dem auch sei, Mellanie gewann eine Menge Aufmerksamkeit seitens der

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