Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils
lebte noch einmal die gleiche Anzahl Menschen, die Acker-, Weinbau und Viehzucht betrieben. Für die Bewältigung der Naturpisten des Distrikts benötigten sie anständige allradgetriebene Fahrzeuge. Das war es, worauf sich Ables Motors spezialisiert hatte. Es war ein Ableger von Farndale, der Fahrzeuge für raues Terrain herstellte. Auf der Suche nach einem neuen Heim und einem neuen Beruf war es Mark wie die perfekte Lösung erschienen. Er verstand etwas von Maschinen und konnte den größten Teil der leichteren Reparaturen selbst durchführen; der Handel mit neuen und gebrauchten Fahrzeugen würde sein Einkommen zusätzlich beträchtlich erhöhen. Unglücklicherweise jedoch war Ables Motors ein relativ neuer Geschäftszweig von Farndale, eine unbekannte, noch nicht etablierte Marke, während die altvertrauten Mercedes, Ford, Range Rover und Telmar den Löwenanteil des Marktes unter sich aufteilten. Wenig hilfreich war darüber hinaus, dass die Werkstatt von Ables erst zwei Jahre alt war. Vielleicht hätte er darüber nachdenken sollen, als er die Niederlassung zusammen mit den Hypotheken übernommen hatte. Die Verkäufe liefen schleppend, und angesichts der Zahl von verkauften Ables in der Gegend gab es gleichermaßen wenig mit Reparaturen und Inspektionen zu verdienen.
Es hatte weniger als zwei Wochen gedauert, bis Mark eingesehen hatte, dass das Geschäft mit den Geländewagen nicht annähernd dafür geeignet war, ein anständiges Einkommen für die Familie zu verdienen. Als er anfing, sich nach zusätzlicher Arbeit umzusehen, fand er rasch heraus, dass die Leute in der Stadt und auf den umliegenden Farmen eine Menge kaputter Gerätschaften herumstehen hatten, die jeder mit einer auch nur halbwegs vernünftigen Mechanikerausbildung reparieren konnte. Und Mark hatte sogar eine verdammt gute Mechaniker- und Elektronikerausbildung genossen, und überdies verfügte er über eine vollständig ausgestattete Werkstatt. Zu Beginn der dritten Woche nahm er ein paar defekte Apparate mit in die Werkstatt: zwei Janitorbots, eine Klimaanlage, das Sonar aus einem Tauchkatamaran, einen Herd und Solarwärmetauscher.
Randtown war eine verschworene, enge Gemeinschaft; die Menschen erfuhren unweigerlich von jemandem mit dieser Sorte von Talent. Schon bald wurde Mark mit Dingen überhäuft, die repariert werden mussten. Den Großteil seiner Arbeit erledigte er gegen Barzahlung. Wenn das Geschäft so weiter lief, würden er und Liz die Hypothek für das Weingut und die Werkstatt viel früher abbezahlen können, als sie ursprünglich geplant hatten.
An jenem Morgen warteten drei Autopflücker in der Werkstatt auf ihre Reparatur. Jede der Maschinen war so groß wie ein Auto und besaß eine ganze Reihe von Elektromuskel-Gliedmaßen. Sie gehörten Yuri Conant, der drei Weingüter im Ulon Valley besaß und inzwischen ein guter Freund und Nachbar war. Eines von Yuris Kindern war im gleichen Alter wie Barry.
Mark schlüpfte in seinen Overall und startete die Diagnoseroutinen bei der ersten Maschine. Die magnetischen Lager waren hinüber. Er lag noch immer unter der Maschine und untersuchte die Supraleiterverbindungen, als seine Verkaufsassistentin Olivia in die Werkstatt platzte.
»Hast du die Neuigkeiten schon gehört?«, fragte sie aufgeregt.
Mark schob sich auf seinem Rollwagen unter dem schlammverkrusteten Autopflücker hervor und bedachte sie mit einem verletzten Blick. »Wolfram hat gestern Abend endlich gefragt, ob er auf einen Kaffee mit reinkommen darf?« Es war die Saga einer frustrierten Liebesbeziehung, die inzwischen schon seit zwei Wochen lief; üblicherweise erhielt Mark jeden Morgen einen ausführlichen Bericht über die jüngsten Entwicklungen.
»Nein! Die Second Chance ist zurück! Sie ist vor vierzig Minuten über Anshun aus dem Hyperraum gekommen!«
»Gottverdammt! Tatsächlich?« Mark konnte sein Interesse nicht verbergen. Wäre er nicht verheiratet gewesen und hätte er keine Verantwortung für eine Familie gehabt, er hätte sich selbst für diese Reise beworben – eine Reise in ein interessanteres Universums, das jenseits von Augusta existierte. Wie die Dinge standen, hatte er sich jedoch damit begnügen müssen, die unterschiedlichsten Informationen über das Projekt auszugraben, bis er imstande war, alle möglichen Leute mit den Statistiken und trivialen Fakten zu langweilen. Sein E-Butler hatte den Auftrag, ihn über jede neue Entwicklung in Verbindung mit der Reise der Second Chance auf dem Laufenden zu
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