Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils
andere Dinge, aus denen sich das legitime Geschäft der Firma zusammensetzte, um sie zu verpacken und für das Verladen auf einem der Züge zwischen den Planeten fertig zu machen. Adam fühlte die Ironie, dass er nach so vielen Jahren in diesem Geschäft mit identischen Konzernen weit besser imstande war, eine Frachtgesellschaft zu führen als die zahlreichen anderen Glücksritter und Opportunisten, die sich verzweifelt nach einer eigenen erfolgreichen Gesellschaft sehnten.
Bjou schloss das schwere Rolltor am Ende der Ladebucht, während Adam aus dem Wagen stieg. »Wie kommen wir voran?«, fragte Adam.
»Jenny hat die Zugangsluke geöffnet. Der S&Ibot sollte in vierzig Minuten da sein.«
»Er hat also definitiv das Paket geborgen?«
»Ja, Sir.«
»Das wäre dann also zur Abwechslung mal wieder eine gute Nachricht.«
Sie gingen zum anderen Ende des Lagerhauses, wo die Guardians eine gesicherte Zone eingerichtet hatten. Bjou und Jenny hatten eine Ladung für Far Away vorbereitet und die Komponenten in einfachen Industriemaschinen und Konsumprodukten eingebaut, die nach Armstrong City verschifft werden sollten. Auf der anderen Seite der offenen Kisten und zerlegten Maschinen hatte man ein getarntes Mannloch im enzymgebundenen Beton des Bodens geöffnet. Darunter befand sich ein kleiner runder Schacht, der fünf Meter in die Tiefe führte und in einem der Kanalisationsrohre endete, die unter LA Galactic verliefen. Auch dieser Kanal war durchbrochen worden und das Loch mit einer dicht sitzenden Luke versiegelt. Jenny saß auf dem Rand des Schachts. In ihrem Gesicht stand Nervosität, während sie die Fortschritte ihres S&Ibots durch das Labyrinth von Kanälen verfolgte, das sich unter LA Galactic erstreckte.
»Keine Probleme, Sir«, sagte sie. »Unsere Monitore haben bisher nichts aufgefangen, das unseren Bot verfolgen könnte.«
»Okay, Jenny, weiter so.«
Bjou zog ein paar Stühle heran, und Adam setzte sich dankbar. Sein E-Butler meldete einen verschlüsselten Anruf von Kieran.
»Sir, wir dachten, Sie sollten das erfahren. Paula Myo ist soeben mit einem Pendlerzug von Seattle hier eingetroffen. Sie wird von CST Sicherheitspersonal eskortiert. Sieht aus, als wären sie unterwegs zum Operationszentrum.«
Adam lief ein Schauder über den Rücken. Wenn Paula Stigs Operation persönliche Aufmerksamkeit widmete, dann wusste sie, dass er wichtig war.
»Möchten Sie, dass wir in ihr internes Netzwerk eindringen?«, fragte Kieran. »Wir würden vielleicht sehen, was sie macht.«
»Nein«, antwortete Adam augenblicklich. »Wir können nicht sicher sein, dass es unentdeckt bleibt, nicht bei der CST Security. Ich möchte nicht, dass sie merken, dass wir sie bereits entdeckt haben. Das ist für den Augenblick Stigs einziger Vorteil.«
»Jawohl, Sir.«
Adam widerstand dem Impuls, den Kopf in die Hände sinken zu lassen. Er saß auf dem harten Plastikstuhl und starrte auf das geheime Loch im Boden, während er Dateien aufrief und sie in seiner virtuellen Sicht abspielte. Irgendwo musste es ein schwaches Glied geben, eine Möglichkeit, die Paula gefunden hatte, um seine Kuriere zu infiltrieren. Als die durchsichtigbernsteinfarbene Information schließlich vor seiner virtuellen Sicht aufflackerte, verfluchte er sich im Stillen dafür, so einen elementaren Fehler begangen zu haben. Stig hatte Software bei einem Insider der Shansorel Partnership gekauft, dem gleichen Insider, der Regulator-Software für einen Satz Mikrophasen-Modulatoren programmiert hatte, die Valtare Rigin gekauft hatte. Die Signatur der Shansorel Partnership war in den Subroutinen eingebettet. Ganz leicht zurückzuverfolgen. »Verdammt!«, grunzte er. Ich werde alt. Und dumm.
»Alles in Ordnung, Sir?«, fragte Bjou.
»Ja. Ich denke schon.«
Tarlo wartete im Operationsraum des CST Security Department von LA Galactic, als Paula Myo den Raum betrat.
»Sorry, Chief«, sagte er. »Ich denke, er hat mich aufs Kreuz gelegt, als er vom Lokus kam.«
Sie nickte. »Keine Sorge.«
Tarlo warf einen Blick auf den CST Security Officer, der Paula begleitet hatte. Das gesamte Department war zur Seite gerückt und hatte volle Kooperation zugesagt bei der bloßen Erwähnung von Paulas Namen. »Wir hätten eine virtuelle Observation einrichten sollen.«
»Ich habe meine Vorbehalte wegen ihrer elektronischen Fähigkeiten. Sie haben unser Team ziemlich schnell entdeckt, oder? Wenn sie so gut sind, dann hätten sie eine virtuelle Observation in dem Augenblick bemerkt,
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