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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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auch der Grund, aus dem Columbia Sie entlassen hat, richtig? Wegen Erfolglosigkeit.«
    »Columbia ist ein dämliches Arschloch«, erklärte Gore. »Wir müssen ihn im Auge behalten. Dieser kleine Scheißkerl wird nicht eher Ruhe geben, bis er selbst zum Kaiser gekrönt wurde.«
    Justine musterte Paula ausdruckslos. »Er hat trotzdem nicht ganz Unrecht, schätze ich. Sie hatten fast hundertvierzig Jahre Zeit.«
    »Hinter diesem Fall verbirgt sich weit mehr als ein großer Raubzug«, sagte Paula. »Ich wusste fast von Anfang an, dass Johansson von irgendjemandem geschützt wird, jemandem, der im Senat oder in der Regierung sitzt. Ihr Bruder hat meine Vermutung bestätigt. Und dann wurde er ermordet.«
    »Wer hat ihn ermordet?«
    »Das weiß ich nicht. Der Mörder ist vollkommen unbekannt. Ich weiß auch nicht, für wen er arbeitet, auch wenn ich einen Verdacht habe.«
    »Und wen haben Sie im Verdacht?«, grollte Justine.
    »Den Starflyer.«
    Nach der Anspannung fiel Justine bestürzt in ihren Sessel zurück. »Um Himmels willen!«
    »Ich glaube, dass er existiert«, sagte Gore.
    »Dad! Das kann nicht dein Ernst sein!«
    »Wir wurden von einem absoluten Experten manipuliert. Ich wusste von Anfang an, dass irgendetwas faul war an der Art und Weise, wie wir die Navy aufgestellt haben. Es ging viel zu leicht. Irgendjemand anderes hatte den politischen Boden vorbereitet.«
    »Unsinn. Niemand wusste, dass wir eine Navy benötigen würden, bevor die Second Chance zurückgekehrt ist. Ich bin immer noch nicht ganz überzeugt. Wir haben nur wegen der Kontrakte zugestimmt.«
    »Verdammt richtig. Das ist unsere Motivation: nackte Gier, die Angst, arm zu sein, ungeschützt und nicht die Kontrolle zu haben. Dieser Starflyer kennt uns ziemlich gut, wie?«
    »Nein.« Justine schüttelte den Kopf. »Was hat mein Bruder Ihnen erzählt?«, fragte sie an Paula gewandt.
    »Ich habe seit Jahrzehnten um die Inspektion sämtlicher Waren gebeten, die nach Far Away exportiert werden. Wenn es mir gelungen wäre, die Waffenlieferungen festzusetzen, hätte ich den Johansson-Fall wahrscheinlich ein für alle Mal gelöst. Ihr Bruder hat herausgefunden, dass Nigel Sheldon sich dem widersetzt hat.«
    »Das ist … Das ist …« Justine drehte sich zu ihrem Vater um. »Das glaubst du doch wohl nicht, oder?«
    »Warum kann der Starflyer nicht tatsächlich existieren?«, entgegnete er.
    »Das Institut auf Far Away hätte ihn entdeckt.«
    »Laut Johansson hat es das auch«, sagte Paula. »Er war damals Direktor dort, Sie erinnern sich?«
    »Ich weiß, dass er dort Direktor war«, entgegnete sie ironisch. Ihre Gedanken kehrten zu jener sonnigen Lichtung zurück, wo sie mit dem Hyperglider gelandet war, zu der tiefen, unumstößlichen Überzeugung des lieben, süßen Kazimir und seinen Glauben an diese verrückte Sache. »Also schön, nehmen wir an, dieses Alien existiert und Nigel Sheldon arbeitet für es oder wurde von ihm übernommen oder was auch immer. Was hat das mit Thompsons Ermordung zu tun?«
    »Thompson hat die Inspektion endlich durchgesetzt, das hat es damit zu tun«, antwortete Paula. »Mir ist selbst erst gestern Nacht klar geworden, wie alles zusammenhängt. Es war eine Art Pakt mit dem Teufel für beide Seiten, die Route nach Far Away offen zu halten. Die Guardians brauchen sie, um ihre Waffen zu schmuggeln, und der Starflyer braucht sie, damit er zurückkehren kann.«
    »Zurück? Sie meinen zu seinem Schiff?«, fragte Justine.
    »Ja. Das ist es, was die Guardians glauben. Sobald der Starflyer das Commonwealth zerstört hat, wird er zu seinem Schiff zurückkehren.«
    »Aber warum? Das Schiff ist ein Wrack und der Planet ist halb tot. Ich weiß es, ich war selbst dort.« Sie bemerkte es sofort: ein Flattern der Augenlider, eine leichte Veränderung im Atemrhythmus, ein Dutzend anderer verräterischer Hinweise. Die meisten Leute hätten es übersehen, doch Justine war seit dreieinhalb Jahrhunderten Spielerin. Sie hatte mit Politikern und Firmenbossen gespielt. Für sie war Körpersprache so offenkundig wie ein eine Million Watt starker Scheinwerfer. Und ihre letzte Aussage hatte sie soeben auf Paula Myos Liste gebracht, und zwar ganz nach oben. Sie war die neueste Verdächtige.
    »Niemand versteht seine Motivation«, erklärte Paula. »Außer vielleicht Johansson. Und ich würde ihn nicht als verlässlich betrachten, selbst wenn sich am Ende herausstellt, dass er die ganze Zeit über Recht gehabt hat. Wir haben nichts weiter als die

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