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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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vorwurfsvoll in Richtung seiner Frau.
    »Du musst endlich einmal jemandem zuhören, Liebling. Alle hier in der Gegend achten peinlich darauf, nicht dir die Schuld zu geben. Jedenfalls nicht, wenn du dabei bist.«
    Er wandte sich flehend an Carys. »Ich habe es nicht so gesagt, wie dieses Interview ausgestrahlt wurde, ganz bestimmt nicht! Sie haben alles geschnitten, bis es so klang, wie sie es wollten!«
    »Der technische Ausdruck heißt ›scharf machen‹«, erklärte Carys. »Das tun sie immer. Wir können es benutzen, um zurückzuschlagen.«
    »Wie denn das?«, fragte er misstrauisch.
    »Ich kann dich in anderen Shows unterbringen, wo du interviewt wirst. Live, sodass man deine Worte nicht verfälschen kann. Du brauchst eine Menge Training, bevor du zu den Medien gehen kannst, und du musst einen vernünftigen Sinn für Humor entwickeln. Aber es ist zu schaffen, keine Sorge.«
    »Ich habe einen Sinn für Humor!«, protestierte er indigniert.
    Carys öffnete den Mund zu einer Antwort, doch in diesem Augenblick gab es draußen einen hellen Blitz. Mark und Liz blickten sich stirnrunzelnd an. Am Himmel waren nirgendwo Gewitterwolken zu sehen.
    Draußen im Garten kreischte Sandy, als hätte sie sich verletzt. Liz und Mark sprangen gleichzeitig auf und rannten durch die offene Tür nach draußen.
    »Was ist passiert, Kleines?«, fragte Mark.
    Panda spielte verrückt. Sie bellte unablässig und sprang auf und ab. Sandy rannte mit weit ausgebreiteten Armen zu ihrer Mutter und klammerte sich an sie. »Am Himmel!«, weinte sie. »Meine Augen tun so weh. Ich seh alles rot!«
    Marks Handgelenksarray stürzte ab. Der Himmel im Südosten wurde blendend weiß. »Verdammt, was zur Hölle …« Sämtliche Autopflücker waren stehen geblieben. Genau wie die Traktoren. Jeder Bot, den er sehen konnte, stand still und reglos da.
    Das grelle Licht über den Bergen verblasste, und zurück blieb der gewöhnliche blaue, wolkenlose Himmel. Dann stieg eine strahlende, goldene Sonne hinter den Gipfeln auf, deren Oberfläche von einem Geflecht aus schwarzem Feuer überzogen war. Sie warf lange, sich bewegende Schatten auf das umgebende Land.
    »O mein Gott …!«, murmelte Liz.
    Die neue Sonne stieg auf einem Schweif strahlend leuchtenden Feuers in die Höhe. Der gesamte verbliebene Schnee auf den Regents verdampfte innerhalb von Sekundenbruchteilen in der gigantischen, weißen Explosion. Die Bergspitzen sahen aus, als würden sie vibrieren. Sie bröckelten , als die gewaltige Dampfwolke sie erreichte und vor den Blicken der Menschen verbarg.
    Sandys Kreischen erreichte neue Höhen.
    »Sie haben die Station mit einem Atomsprengkopf zerstört!«, rief Mark voller Ehrfurcht. »Sie haben tatsächlich einen Atomsprengkopf benutzt, um die Detektorstation zu zerstören!« Er beobachtete, wie die Pilzwolke sich weiter und weiter ausdehnte, während sie in die Höhe stieg und dunkler und dunkler wurde. Dann erst erreichte sie die Schallwelle.

    Mellanie bestellte einen leichten Salat beim Zimmerservice, bevor sie in Jeans und ein kohlenschwarzes Sweatshirt schlüpfte, beides aus ihrer eigenen Modekollektion. Sie band sich die Haare zu einem einfachen Pferdeschwanz nach hinten, benutzte ein wenig Feuchtigkeitscreme für ihr Gesicht und verzichtete auf Make-up. Der bevorstehende Anruf war von entscheidender Bedeutung.
    Eines der missmutigen Zimmermädchen brachte den Salat, während Dudley munter unter der Dusche planschte. Dann räumte es den Frühstücksabfall zusammen, den Mellanie und Dudley hinterlassen hatten. Mellanie gab ihr ein Trinkgeld von zwanzig Dollar. Wenn überhaupt, dann war das missmutige Stirnrunzeln noch tiefer, als das Zimmermädchen schließlich ging.
    »Fick dich!«, sagte Mellanie zur Tür.
    Sie stocherte eine Weile in ihrem Salat herum, während sie in Gedanken das bevorstehende Gespräch durchging, dann setzte sie sich an den Schreibtisch und benutzte den Desktop-Array des Zimmers, um sich mit Alessandra verbinden zu lassen.
    Alessandras Bild erschien im Portal. Sie saß im Schminksessel des Konversationszimmers, eine Papierkrause um den Hals, um ihr prächtiges Kleid zu schützen. »Wo zur Hölle hast du gesteckt?«, fragte sie.
    »Ich bin auf Elan«, antwortete Mellanie.
    »Okay, in diesem Fall lasse ich dich am Leben. Wie es aussieht, bist du kurz davor, gefeuert zu werden.« Sie hob die Hand, Daumen und Zeigefinger ganz dicht beieinander. »So dicht. Wag es nie wieder, deinen Unisphären-Adresskode zu blockieren! Ich

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