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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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nahmen nebeneinander Platz und unterhielten sich leise mit zusammengesteckten Köpfen, während sie heimlich Abmachungen und Händel schlossen und das Spiel spielten, an dem alle Großen Familien teilnahmen. Elaine Doi wirkte abgespannter als für gewöhnlich. Sie konnte wirklich keine weiteren Komplikationen in dem Jahr brauchen, in dem sie ihren Namen auf die Liste der Kandidaten zur Vorwahl für die Präsidentschaftswahlen gesetzt hatte. Sie wechselte zur Begrüßung ein paar Worte mit Rafael Columbia und Gabrielle Else. Diesmal waren weniger Berater zugegen als üblich, ein Zeichen für die erhöhten Sicherheits- und Geheimhaltungsvorkehrungen, die das Exo-Protectorate Council diesmal getroffen hatte. Wilson Kime stand in einer Ecke und unterhielt sich mit Daniel Alster, und er wirkte bemerkenswert unbeeindruckt angesichts der Feindseligkeit, die ihm von gewissen Mitgliedern des Council entgegen schlug, allen voran Senator Burnelli.
    Nigel machte es nichts aus, mit dem politischen Säbelrasseln umzugehen, das der Senator angestimmt hatte. Im Gegensatz zu Wilson hatte er sich niemals den Luxus eines Sabbatlebens abseits vom Herzen der Regierung des Commonwealth geleistet. Vorauszudenken war, wofür er lebte, und er war ziemlich sicher, dass keiner der zahllosen Berater und keine der Denkfabriken, von denen die übrigen Mitglieder des Council ihre Informationen bezogen, so viele mögliche Szenarios ausgearbeitet hatten wie die Strategen von CST. Einige der Worst-Case-Simulationen erforderten Gegenmaßnahmen, die er selbst ergreifen musste, durch private und diskrete Kanäle – einschließlich dem schlimmsten aller denkbaren Fälle, seine gesamte Familie aus dem Raum des Commonwealth zu evakuieren. Derartige Pläne in seine Betrachtungen mit aufzunehmen, bereiteten Nigel keine große Sorge, im Gegenteil: Er betrachtete sie als Herausforderung. Der einzige Grund für Besorgnis am heutigen Tag war die eine Sache, die ihm inzwischen seit mehreren Monaten auf der Seele lag: die fehlende Kommunikation mit Ozzie. Nigel war daran gewöhnt, dass sein Freund hin und wieder monatelang verschwand, manchmal sogar für Jahre, während er von einer Welt zur anderen reiste oder sich irgendwo niederließ und eine neue Familie gründete. Doch Ozzie hatte bislang stets irgendwann auf Nigels Nachrichten geantwortet.
    »Wenn Sie dann so weit wären«, sagte Elaine Doi in diesem Augenblick ungeduldig.
    Nigel wandte sich vom Fenster ab und nickte zögernd. Er hatte das Treffen immer wieder verschoben in der Hoffnung, dass Ozzie doch noch in letzter Sekunde auftauchen würde, wie üblich ohne ein Wort der Entschuldigung und zufrieden darüber, sich zu einem Ärgernis gemacht zu haben. Aber diesmal sollte es wohl nicht sein. Die Türen wurden geschlossen, und der Raum wurde gesichert.
    Alle nahmen um den langen Konferenztisch herum Platz. Vice President Doi bat darum, die SI online zu schalten, und am Ende des Saals erschienen die orange- und türkisfarbenen Wellenlinien auf dem großen Bildschirm. »Ich denke, wir sollten damit anfangen, dass wir Captain Wilson Kime und seiner Besatzung für die wahrhaft professionelle Durchführung einer außergewöhnlich schwierigen Mission gratulieren«, sagte Elaine Doi. »Ich weiß, dass Sie dort draußen eine Reihe von harten Entscheidungen zu treffen hatten, Captain, und ich beneide Sie nicht darum; aber ich denke, Sie haben die richtigen Entscheidungen getroffen. Die gesammelten Informationen ins Commonwealth zurückzubringen, war die oberste Priorität.«
    »Was für Informationen sollen das denn genau gewesen sein?«, meldete sich Senator Burnelli zu Wort. »Ich betrachte das Ergebnis Ihrer Reise nach Dyson Alpha nicht gerade als Quell der Weisheit, Captain – und das umso mehr, wenn ich die Kosten für diese verdammte Geschichte sehe.«
    »Dass eine große, technologisch fortgeschrittene und offensichtlich sehr aggressive Spezies in einer Entfernung von lediglich siebenhundertfünfzig Lichtjahren vom Commonwealth entfernt existiert«, entgegnete Wilson ungerührt, »ist sehr wohl eine ausgesprochen wertvolle Information. Diese Spezies wurde durch die Barriere eingesperrt, doch irgendjemand hat diese Barriere abgeschaltet und die Aliens herausgelassen, sodass sie uns entdecken konnten. Eine dritte Partei. Diese Handlungsweise an sich sollten wir ebenfalls nicht als freundschaftlichen Akt betrachten, um es gelinde auszudrücken, eher schon als entschieden feindselig.«
    »Glauben Sie das etwa

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