Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils
wissen, dass sie auf uns gefeuert haben, sobald wir in Sicht gekommen sind. In einer Sache stimme ich meinem guten Freund Senator Burnelli jedoch vollkommen zu: Es muss eine zweite Mission nach Dyson Alpha geben. Das liegt in der Natur der Sache, Alessandra, und es tut mir Leid, wenn sich die Ereignisse nicht Ihren Wünschen gemäß entwickelt haben; doch vernünftige, sensible Menschen, die zu irgendeinem neuen Ort kommen, schauen sich erst einmal um, welche Bedingungen sie antreffen, bevor sie den nächsten Schritt machen, damit sie besser darauf vorbereitet sind. Die Second Chance hat genau das getan: Sie hat sich umgesehen und ein Übermaß an Einzelheiten über das System von Dyson Alpha zurückgebracht. Wir wissen nun sehr genau, welche Art von Schiff wir benötigen, wenn wir wieder dorthin zurückkehren.«
»Also sind Sie dafür, noch einmal nach Dyson Alpha zu fliegen?«
»Definitiv. Wir haben gerade erst mit der Erforschung der Dyson-Zwillinge angefangen.«
»Und welche Art von Schiff werden wir beim nächsten Mal benutzen, basierend auf den Erkenntnissen, die wir bei unserem ersten Besuch gewonnen haben?«
»Ein Schiff, das sehr, sehr schnell und sehr, sehr stark bewaffnet ist. Tatsächlich sollten wir, um ganz sicher zu gehen, diesmal mehr als nur ein Schiff entsenden …«
Mark und Liz brachten die Kinder gemeinsam zu Bett, und gegen acht Uhr schliefen beide. Anschließend saßen die Erwachsenen in der Küche zusammen und aßen ihr eigenes Abendessen: Hühnchen Kiev, ein in der Mikrowelle zubereitetes Fertiggericht natürlich. »Der gute alte Tony Matvig hat ein paar Hühner«, sagte Mark. »Ich hab vor ein paar Tagen mit ihm gesprochen; er überlässt uns ein paar Eier, falls wir selbst welche züchten wollen.« Er stocherte mit der Gabel in dem Fleisch auf seinem Teller herum und drückte ein wenig von der Knoblauchbutter heraus. »Es wäre schön, wenn wir für die Kinder etwas zu essen hätten, von dem wir wissen, dass es nicht voller Hormone und merkwürdiger genetischer Manipulationen steckt, meinst du nicht?«
Liz antwortete ihm mit ihrem typischen, abwägenden Blick. »Nein, Mark. Du weißt, dass wir das alles schon durchgesprochen haben. Ich lebe gerne hier, und es gefällt mir, und es wird mir bestimmt noch mehr gefallen, wenn das andere Haus erst fertig ist, aber ich will mich nicht so tief in das Landleben versenken. Wir müssen keine Hühner halten; wir verdienen mehr als genug Geld, um uns vernünftige Nahrung zu kaufen. Ich bestelle kein Essen aus den Fabriken der Big 15. Alles in unserem Eisschrank hat ein Öko-Etikett, falls du dir je die Mühe gemacht haben solltest nachzusehen. Und wen willst du überhaupt mit dem Versorgen der Tiere beauftragen? Wer soll sie schlachten und rupfen? Wolltest du das vielleicht selbst machen?«
»Das könnte ich tun, ja.«
»Nein, ganz bestimmt nicht. Ich kenne das. Der Gestank ist atemberaubend. Ich musste mich ständig übergeben.«
»Wann hast du je ein Huhn geschlachtet?«
»Vor ungefähr fünfzig Jahren. Als ich noch jung und voller Idealismus war.«
»Und dumm, ich weiß.«
Liz beugte sich vor und streichelte Mark mit dem Handrücken über die Wange. »Bin ich wirklich so schlimm?«
»Nein.« Er versuchte, einen ihrer Finger mit den Zähnen zu fangen – daneben.
»Wie dem auch sei«, sagte sie. »Die Hühner ruinieren den Rasen. Hast du dir schon mal angesehen, was für Klauen Hühner haben? Sie sind bösartig, glaub mir.«
Mark grinste. »Killerhühner, wie?«
»Sie machen den Rasen kaputt, und sie würden auch den Rest unseres Gartens zerfetzen.«
»Also gut, keine Hühner.«
»Aber ich bin sehr dafür, dass wir uns einen Gemüsegarten zulegen.«
»Sicher. Weil ich das Bewässerungssystem graben muss und weil ein Gardenbot sich um die Pflanzen kümmert.«
Liz warf ihm einen Kuss zu. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich mich selbst um das Kräuterbeet kümmern werde.«
»Wow! Das ganze?«
»Tut es dir vielleicht Leid, dass wir hergekommen sind?«
»Kein Stück.«
»Mir fällt da schon etwas ein.«
»Aha?«, hakte er indigniert nach. »Und was?«
»Ich brauche einen großen, starken Mann, der nach draußen geht und die Wärmetauscher überprüft.«
»Oh! Das soll wohl ein Witz sein! Ich hab sie doch erst letzte Woche repariert!«
»Ich weiß, Liebling; aber sie haben vergangene Nacht kaum die Zisterne gefüllt.«
»Dieser gottverdammte halborganische Mist! Wir hätten gleich einen anständigen Brunnen graben
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